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Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen
Autoren: Charles Spencer
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direkt auf die hochexplosiven Geschosse zuzuckten und sie gleich darauf in Bruchteilen von Sekunden explodieren ließen.
    Eine Druckwelle wirbelte die Freunde herum. Und dann war es schon vorüber. Das fremde Raumschiff zog unbeschädigt weiter über den Horizont. Ehe die Männer sich jedoch von dem Erlebten erholen konnten, begann der Sieger plötzlich zu schwanken und raste direkt auf die Erde zu. Dann war es still.
    Mike riß die Freunde hoch.
    „Los, auf die Pferde! Da ist etwas passiert. Das Ding muß abgestürzt sein! Wenn wir uns beeilen, können wir früher als die Blauen dort sein. Ich weiß hier Bescheid. Das ist nämlich bestimmt schon königliches Gelände.“
    Mit einem Satz waren die Männer aufgesessen und trieben die Tiere hastig auf den wahrscheinlichen Ort des Absturzes zu.
    Schließlich waren sie nahe genug herangekommen. Wenn das Schiff tatsächlich zu Bruch gegangen war, dann mußte es hier irgendwo zwischen den Bäumen liegen.
    Vorsichtig stiegen die Männer ab und pirschten sich langsam vorwärts. Plötzlich zuckte Mike zusammen und wies auf etwas Helles, das vor ihnen schemenhaft durch die Stämme schimmerte.
    „Das muß es sein! Vorsichtig jetzt! Jim! Du kommst mit mir! Yen bleibt hier in Deckung und gibt uns notfalls Feuerschutz.“
    Während der Japaner leise die Pferde festband und ihnen beruhigende Worte zuflüsterte, schlichen Mike und der Schwarze vorsichtig auf die Stelle des geheimnisvollen Schimmerns zu. Die entsicherten Waffen drohten schußbereit in den Händen der Männer.
    Da lag das fremde Schiff vor ihnen: Ein riesiger Koloß, mindestens hundert Meter lang!
    Mike blickte versonnen auf den spindelförmigen Flugkörper.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Schiff abgestürzt ist. Es liegt doch völlig glatt hier mitten im Fort.“
    Vorsichtig gab Mike dem zurückgebliebenen Yen mit der Hand ein Zeichen, sich still zu verhalten. Dann pirschten sich die beiden Freunde in gebückter Haltung an dem stummen Schiffsriesen entlang. Noch hatte sich nichts Verdächtiges gerührt.
    Fünfzig Meter weiter verharrte Mike plötzlich auf der Stelle und hielt Jim Hines am Arm zurück:
    „Ja, Jim! Sieh doch! Ich hatte also recht mit meiner Vermutung.“
    „Zum Teufel!“ hauchte der Schwarze entgeistert. „Tatsächlich ein Loch in der Bordwand. Und sogar eine Treppe haben sie ausgefahren. Sollte die Besatzung das Schiff verlassen haben?“
    „Wir sehen uns das Schiff einmal von innen an“, forderte Mike seinen Kameraden auf.
    Es war eine schmale, eigentlich ganz gewöhnlich aussehende Treppe mit einer Reihe von Stufen, die selbst für die beiden Freunde völlig normal schien, bis auf die Tatsache, daß sich unter den Stufen offensichtlich fest angefügt ein Teil der Bordwand befinden mußte, so daß die Treppe in eingezogenem Zustand mit der Hülle verschmolz. Die Öffnung war breit und hoch genug für einen aufrecht gehenden Menschen. Dahinter strahlte eine unsichtbare Lichtquelle einen hellen Schein aus, der sich absolut nicht vom Tageslicht unterschied. Die beiden kamen sich wie Eindringlinge in einer völlig fremden Welt vor, in der sie eigentlich nichts zu suchen hatten.
    Trotz ihres ungezügelten Interesses konnten sie ihre Furcht vor dem Unbekannten nicht unterdrücken.
    Es gab einen völlig kreisrunden Raum mit einer kugelförmigen Decke, einen Raum, in dem nichts außer einem größeren Handrad auffällig war. Entschlossen setzte Mike das Rad in Bewegung.
    Da ertönte ein leise zischendes Geräusch, worauf sich eine zweite, ins Innere des Schiffes führende Luke öffnete. Ein langer Gang tat sich auf, von dessen Seiten verschiedene Luken fortführten, die jetzt aber geschlossen waren. Rasch winkte Mike. Gleich darauf huschten die Männer lautlos über den dunklen Boden. Plötzlich war der Gang zu Ende. Eine Luke verschloß den weiteren Weg.
    Nachdenklich sah Mike auf das Handrad, das auch hier angebracht war. „Sollte mich wirklich nicht wundern, wenn sich dahinter die Kommandozentrale befindet.“
    „Könntest recht haben“, gab Jim zustimmend zurück. „Wahrscheinlich ist der Raum hermetisch von den anderen Schiffsteilen abgetrennt, für den Fall einer Katastrophe meine ich. Sicher ist das Schiff auch bei Beschädigung der anderen Räume von hier aus noch steuerbar, sonst brauchten sich die Unbekannten doch nicht wie durch eine Luftschleuse abzusichern. Das Rad dient bestimmt wieder der Regulierung des Atmosphärenausgleiches.“
    Mike nickte, und der Schwarze setzte
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