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018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

Titel: 018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!
Autoren: A. F. Mortimer
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Doch die Angst ließ nicht zu, dass sie stehenblieb. Die schreckliche Angst vor diesem unheimlichen Verfolger trieb sie weiter. Immer weiter.
    Wankend erreichte sie eine Gruppe Mülltonnen. Ihre Seiten stachen. In ihrem Kopf brauste das Blut. Sie bekam nicht genügend Luft in die Lungen, rang nach Atem.
    Da erreichte der Schatten die Straßenecke. Das Mädchen schlug entsetzt die Hände auf den Mund und sprang hinter den Mülltonnen in Deckung.
    Mit rasendem Puls und hämmerndem Herzen hörte sie die Schritte näher kommen. Sie hatte die Hände gefaltet und betete stumm. Nur ihre Lippen bebten aufgeregt und formten die lautlosen Worte.
    Verzweifelt flehte sie den Himmel und alle Heiligen an, sie mögen sie vor diesem Ungeheuer beschützen.
    Doch die Schritte kamen immer näher.
    Marjorie hörte ein fürchterliches Knurren. Es war grauenvoll und furchterregend.
    Das Mädchen verlor beinahe den Verstand. Nur noch wenige Meter lagen zwischen Marjorie Wood und dem unheimlichen Verfolger. Nur noch wenige Meter — oder wenige Augenblicke ... Dann war er da!
    Seine Schritte wurden langsamer.
    Das Mädchen hörte ihn aufgeregt keuchen. Er suchte sie, schien nicht gesehen zu haben, dass sie sich hinter den Mülltonnen versteckt hatte.
    Aber er wusste, dass sie in diese Straße gelaufen war. Und er wusste, dass sie sich damit unweigerlich selbst in eine Falle manövriert hatte, aus der sie nicht mehr lebend entkommen konnte.
    Marjorie hörte drei Schritte.
    Er stand vor ihr. Sie sah sein Profil. Er hatte sie noch nicht entdeckt. Sie sah nur sein Profil, doch die Angst, die sie in diesem Augenblick packte, war übermächtig und viel stärker als die Vernunft.
    Er sah so entsetzlich aus, dass sie ihre reflexartige Reaktion nicht verhindern konnte.
    Sie schnellte mit einem gellenden Entsetzensschrei hoch.
    Sein hässlicher Schädel ruckte im selben Augenblick herum.
    Seine glühenden Augen funkelten sie böse an.
    Dann sprang er sie mit einem tierhaften Knurren an...
    ***
    Angie Davis schreckte aus dem Schlaf hoch. Sie saß mit angstgeweiteten Augen im Bett. Der Vollmond strahlte zum Fenster herein und übergoss die junge Frau mit kaltem, silbrigem Licht.
    Gary Davis, ihr Mann, schnarchte laut neben ihr.
    Die Frau fröstelte. Mit angehaltenem Atem lauschte sie in die Stille der Nacht. Sie blickte ängstlich auf das friedliche, unbekümmerte Gesicht ihres Mannes, kämpfte noch mit sich selbst, ob sie ihn aufwecken sollte oder nicht, langte dann schnell nach seiner muskulösen Schulter und rüttelte ihn sanft.
    »Gary!« flüsterte sie.
    Er reagierte nicht.
    »Gary!«
    Nun reagierte er mit einem mürrischen Brummen. Aber er schlief immer noch.
    »Gary!« sagte die Frau noch einmal. Nun eindringlicher. Etwas lauter.
    Gary Davis öffnete ein Auge. Sein Gesicht verzog sich zu einer ärgerlichen Grimasse.
    »Was ist denn?«
    »Gary, mir war, als hätte eben jemand geschrien!« sagte Angie Davis zitternd. »Eine Frau!«
    Gary kam im Bett halb hoch. Er stützte sich auf die Ellenbogen und blickte seine Frau wütend an.
    »Sag mal, bist du noch zu retten? Deshalb weckst du mich auf? Denkst du, ich habe nachts keine anderen Sorgen, als mich um fremder Leute Angelegenheiten zu kümmern?«
    Angies Gesicht nahm einen verzweifelten Ausdruck an.
    »Ich hätte dich bestimmt nicht aufgeweckt, wenn...«
    »Ich brauche meinen Schlaf!« fiel ihr Gary zornig ins Wort. »Verdammt noch mal, ich kann es mir nicht leisten, morgen unausgeschlafen zur Arbeit zu kommen.«
    »Ich weiß, Gary. Aber ...«
    »Na, also. Dann tu mir bitte den Gefallen: Dreh dich um und schlafe!«
    Angie Davis konnte sich nicht einfach hinlegen und so tun, als hätte sie nichts gehört.
    »Gary, die Frau hat geschrien, als wäre ihr Leben in höchster Gefahr!«
    Gary sah seine Frau mit einem vernichtenden Blick an. Er war nahe dran, zu explodieren.
    Noch zwang er sich zur Ruhe, als er sagte: »Wenn überhaupt jemand geschrien hat, dann war das höchstens eine von diesen Nutten, die hier nachts durch die Gegend streifen.«
    Gary Davis nickte seiner Frau kurz zu.
    »So. Das wär’s. Und jetzt sei ein braves Mädchen und laß mich schlafen, ja? Sollen sich doch die anderen Leute darum kümmern.«
    Er hatte dem nichts mehr hinzuzufügen, wandte sich um, warf sich auf das Kissen und gab keinen Ton mehr von sich.
    Angie Davis hatte sich ebenfalls wieder hingelegt.
    Steif wie eine Puppe lag sie da. Von schlafen war nicht mehr die Rede. Der schreckliche Schrei ging ihr nicht aus dem
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