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Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen
Autoren: Charles Spencer
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der Stadt Raigol in sichere Räume schaffen lassen. Millionen sind noch am Leben und warten auf Rettung. Das Gehirn ist durch die Erschütterungen leicht beschädigt worden und konnte den Energieschirm nicht mehr aufrechterhalten. Sämtliche Kontrollrobots sind bereits mit der Reparatur beschäftigt. Das Gehirn lebt und wird noch von etlichen Bewaffneten hart verteidigt. Die Kampfroboter sind bis auf den Kommandanten alle außer Gefecht gesetzt. Aber ihn können wir nicht aufhalten. Er verfügt noch über einige Reserven und ist bereits fast bis in die Haupthalle vorgedrungen. Das Gehirn erkannte eure Landung und gab mir Befehl, euch zu seiner Rettung zu holen; denn ihr werdet es beim Aufbau eurer Welt dringend benötigen. Kommt jetzt! Der feindliche Kommandant will die kostbare Maschine zerstören. Ich schalte das Gleitband jetzt ein. Es war bisher außer Betrieb, damit der Gegner aufgehalten wurde. Die geretteten Menschen werden uns nicht stören. Sie sind zu ihrer eigenen Sicherheit eingeschlossen worden.“
    „Los!“ befahl Mike.
    Das Band lief an und brachte die Männer mit hoher Geschwindigkeit tief in das Innere des Berges.
    Die Männer erstarrten. Die Halle war besät mit Gefallenen, und dazwischen taumelte ein baumlanger Kampfrobot auf die wunderbare Maschine zu, der Kommandant. Sein Schutzschirm flackerte. Mühsam wollte er seinen künstlichen Arm heben, um dem verhaßten Gehirn, das alle seine Pläne vereitelt hatte, den Todesstoß zu versetzen. Vor dem Sprachzentrum des Gehirns lehnten Paral und seine Tochter Eila als letzte Überlebende totenbleich an der stählernen Wand. In ihren Händen blitzten die Energiewaffen, die ihre Strahlen pausenlos auf das Schutzfeld des torkelnden Robots jagten, um dem Feind die letzte Kraft zur Zerstörung des Gehirns zu nehmen. Der Robot, der die Maschine vernichten wollte, heulte vor Wut; denn die Kraftreserve, die er noch benötigte, mußte er nun auf die Erhaltung seines sich immer mehr erschöpfenden Schirmes verwenden, ohne den er sofort verloren gewesen wäre. Im Zeitlupentempo kroch sein Arm höher. Gleich mußten die beiden blauen Menschen unter der Hitze der tödlichen Waffe vergehen.
    Mike brüllte entsetzt: „Eila! Aus der Schußrichtung!“
    Der Robot zuckte überrascht zusammen und wandte sich, wie ein Rohr im Winde schwankend, langsam zu seinen neuen Gegnern um. Das war der Moment, in dem John seine Chance erkannte.
    „Lebt wohl, Freunde!“ stieß er rasch hervor. „Mein Lebensziel erfüllt sich jetzt. Eilt so schnell wie möglich von mir fort! Ich schalte den Schirm ein!“
    Während die Menschen entsetzt zurückwichen, flammte das Energiefeld hell um John auf. Aufrecht stand der Robot vor dem feindlichen Kommandanten, der auch jetzt noch nicht seine täuschend menschenähnliche Natur verleugnen konnte, die ihn handeln ließ, wie ein wirklicher Mensch wohl auch reagiert haben würde.
    „Verräter!“ brüllte er.
    „Ja, Verräter!“ antwortete John ruhig. „Du warst falsch geschaltet, Dwight der Erste, König unseres Robotergeschlechtes. Du warst der erste, der umgeschaltet wurde. Aber unsere Erbauer hatten dir so viel Intelligenz mitgegeben, daß du erkennen mußtest, was du tatest. Dein verändertes Sicherheitssystem ließ dich nur an deine Sicherheit denken. Das ist zu verstehen. Doch du durftest nicht die vernichten, denen zu helfen deine ursprüngliche Aufgabe war. Diese Tat ist dein freier Entschluß, und dafür wirst du nun büßen, weil du entartet bist. Alle anderen haben ihr Unrecht eingesehen und sind geflohen. Sie werden nie zurückkehren. Du allein warst so vom Haß verblendet, daß ich beinahe glaubte, du besitzt ein menschliches Gefühlszentrum, wo wir doch eigentlich nur logisch zu handeln und bestenfalls Gefühle zu berechnen imstande sind. Dein Pech, daß ihr mich Normalen damals übersehen habt. Verteidige dich, Dwight der Erste! Wir werden zusammen sterben.“
    John verstummte, hob die Waffe und trat langsam, von seinem eigenen Schirm geschützt, durch das Energiefeld seines Gegners. Die Felder überschnitten sich. Ungeschützt standen die beiden Roboter sich gegenüber. Ein Mensch hätte den tödlichen Kreis niemals durchbrechen können, solange die Energien noch strahlten. John allein war dazu imstande; denn sein und seines Feindes Feld bestanden aus der gleichen Substanz, waren aufeinander abgestimmt, da die Träger sich ja sonst bei einer Berührung gegenseitig vernichtet hätten. Die beiden Felder waren gleichnamig und
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