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Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen
Autoren: Charles Spencer
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diese Zonen sehr reich mit tätigen und erloschenen Vulkanen versehen. Wir werden die ganzen Gebiete unter schwersten atomaren Sprengbeschuß nehmen. Die ohnehin dünne Erdkruste wird durch die ungeheuren Erschütterungen aufbrechen, und gewaltige Eruptionen werden entstehen.“
    „Genauso wird es sein, Männer!“ gab La Tinh dem Kameraden recht. „Wenn einige hundert Vulkane zur gleichen Zeit ausbrechen, werden so riesige Staubmengen in die Höhe geschossen, daß die Atmosphäre möglicherweise wochenlang ein Durchdringen der Zetastrahlen unmöglich macht. Es ist der einzige Weg, die Roboter außer Gefecht zu setzen.“
    Die Männer waren bleich geworden. Entsetzt schauten sie auf ihre Anführer.
    „Das ist Frevel, Mike!“ ächzte der alte Hawkins schließlich mühsam. „Nein, das darfst du nicht! Einem solchen Massenausbruch ist die Erde vielleicht nicht gewachsen. Ganze Länder könnten versinken, neue aus dem Meer auftauchen. Eine riesige Flutwelle würde um den Globus rasen und alles Leben vernichten. Und diejenigen, die eventuell das Grauen überstanden hätten, würden wegen Luftmangel ersticken.“
    Er brach ab und krallte erregt die Hände in den Stoff seiner Kombination.
    „Deine Vermutungen werden wahrscheinlich eintreffen, Onkel Glenn!“ bestätigte Mike rücksichtslos. „Ein großer Teil der Erdoberfläche wird sich wandeln. Doch die Erde wird nicht vernichtet werden. Dazu ist sie zu stark. Wenn aber alle Menschen umkommen sollten, so trifft sie kein anderes Los als das, welches die unmenschlichen Roboter ihnen zugedacht haben. Ich bin jedoch sicher, daß gar nicht mehr allzu viele von der Wucht der Zerstörung betroffen werden. Selbst im günstigsten Falle können sich zur Zeit gewiß nur noch wenige gegen die Übermacht unserer Gegner verteidigen. Diese wenigen aber müssen wir retten. Zumindest die Hochländer abseits der großen Vulkanzonen sind verhältnismäßig gering gefährdet. Unternehmen wir nichts, so ist die Menschheit in jedem Fall in Kürze aus der Galaxis verschwunden. Geht der Versuch schief, so ändert sich am Endergebnis auch nichts. Gelingt er aber, so bleibt unsere Rasse erhalten. Das allein muß unser Ziel sein. Kein Opfer ist zu groß dafür. Ich bin mir vollständig über die Gefahren im klaren. Doch seht ihr eine andere Chance? Dann sagt sie mir! Wenn nicht, so, sind wir gezwungen, diesen Weg zu beschreiten, wie grauenhaft er auch sein mag. Sowie die Reservefrist für die Aktionsdauer der Speicherbatterien abgelaufen ist, können wir landen und mit den Resten der überlebenden Bevölkerung die wehrlosen Roboter zerstören oder mit Johns Hilfe umschalten. Dann hätten wir gute Waffen für eventuelle spätere Zeiten, falls die Blauen in ihre Überheblichkeit zurückfallen sollten. Nun, wie ist es?“
    Fragend sah Mike auf die Kameraden. Sie nickten.
    „Also dann ist es beschlossen“, gab Mike befriedigt zur Kenntnis.
    „John!“
    „Ja, Herr!“
    „Wir müssen der Bevölkerung von Terra Nachricht geben, daß sie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen trifft. Das Mont-Blanc-Massiv wird die Erschütterungen bestimmt aushalten. Kannst du mit deinen Gehirnwellen unser großes Elektronengehirn erreichen, damit es über Paral die Menschheit im formiert?“
    Der Roboter verneinte.
    „Hier geht das nicht, Herr. Wir befinden uns in einem anderen Spiralnebel. Bis zur Erde würden meine Sendungen nicht durchdringen. Erst in unserem Milchstraßensystem kann ich den Versuch unternehmen.“
    Mike erwog noch einmal alle Chancen seines Planes. Dann gab er Befehl, den Rückflug aus dem fremden in das eigene System anzutreten. Sie mußten wieder in den eigenen Raum.
    Während die Bedienungsrobots die letzten Vorbereitungen zum Start und anschließenden Raumsprung trafen, drückte La Tinh fest die Hände seiner neuen Kameraden. Kandra schloß sich ihm an.
    „So sei es denn!“ sagte der Professor leise. „Hoffen wir, daß wir alle in der Nähe Terras gleichnamig rematerialisiert werden. Nach den Berechnungen müßte es so sein. Dann wird eure Welt für uns in allem begreiflich sein und wir für euch; denn wir verlassen diesen Spiralnebel ja auch gleichnamig.
    Unser Plan muß gelingen!“
     
9. Kapitel
     
    Wieder jagte das Schiff durch die Nacht des Universums, wehrte mit seinen starken Schutzschirmen den Griff der tödlichen Kälte von den Besatzungsmitgliedern mühelos ab. Dann trat es in die Entmaterialisationsphase ein, verließ am berechneten Koordinationspunkt den fremden, so
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