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Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen
Autoren: Charles Spencer
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unendlich weit von Terra liegenden Spiralnebel, dem die Menschen den Namen Andromeda gegeben hatten, und wurde entstofflicht hinübergetragen in den eigenen Raum der Milchstraße, in derem äußeren Randbereich es sich in der Nähe der Sonne Sol zu greifbarer Materie transformierte. Sol, das war die Sonne Terras, eine unbedeutende Sonne, gemessen an anderen Energiespendern des Kosmos. Aber es war ihre Sonne, die Sonne der Menschen. Die Heimat lag vor ihnen und damit die Schlußphase des erbitterten Kampfes um die Erhaltung der Gattung homo sapiens. Es war keine Überraschung für die Männer, als sie feststellen konnten, daß sie wiederum alle gleichnamig geworden waren. Aus dem fernen Nebel Andromeda waren sie ja mit gleichen Werten gestartet. Und hier im eigenen System gab es nun für sie, die die Milchstraße vom Planeten Raigol aus zuvor verlassen hatten, um in einem anderen Raum erstmalig gleichnamig zu werden, das Problem der unterschiedlichen Zeitebenen nicht mehr. Die Berechnungen Professor La Tinhs erwiesen sich als richtig. Kandra und er waren nicht länger Vergangenheit, wie auch die Zeitebene Mikes und seiner Kameraden nicht mehr in der Zukunft lag. Der gleichnamige Sprung in das eigene Spiralsystem hatte sie alle in die Gegenwart geschleudert. Damit bot Terra, die neue Heimat, den Flüchtlingen aus dem System Raigols die gleichen begreiflichen Lebenschancen wie ihren eigentlichen Bewohnern, zu denen Mike und seine Männer sich zählen durften. Aber zuvor mußten die letzten Reste der Menschheit gerettet werden.
    John, der nun wieder aktionsfähige Kampfrobot, begann sofort, seine Energien auf das große Elektronengehirn im Massiv des Mont Blanc zu konzentrieren, um der Menschheit die bevorstehende, gewaltige Katastrophe mit aller Eindringlichkeit vor Augen zu führen. Und Johns Gedankensendungen wurden verstanden. Der Roboter fing die Gegenwellen auf. Das Gehirn antwortete, aber es verlangte vierundzwanzig Stunden Frist, um der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, sich auf das Inferno vorzubereiten.
    Dann war es soweit. In 200 000 Kilometer Entfernung von Terra stand das Schiff bewegungslos im Raum. Mühelos durchdrangen die unsichtbaren Wellen der Objekttaster auch die mächtigste Wolkenschicht. Klar schob sich der rotierende Planet auf der Projektionsscheibe in der Kommandozentrale von der Schwärze des umgebenden Alls ab. Verbissen sah Mike vor sich hin.
    „Also sind es nur noch fünf Städte, die sich mit Hilfe ihrer Energiefelder verteidigen können. Die anderen Ortschaften wurden wohl niedergemacht.“
    „Und diese fünf Orte“, wandte La Tinh nachdenklich ein, „werden sie überleben, Mike?“
    „Ich weiß es nicht. Wir können nur hoffen. Drei von ihnen liegen sehr hoch über dem Meeresspiegel. Hier sehe ich die geringsten Gefahren. Aber Tokio und Raigol werden verloren sein; denn die Flutwelle wird sie mit größter Wahrscheinlichkeit vernichten. Die Bevölkerung von Raigol jedoch hat im Mont-Blanc-Massiv ihre Chance. Für die Menschen von Tokio können wir nichts tun. Im günstigsten Falle lassen sich also die Bewohner von vier Städten retten. Eine größere Zahl von Flüchtlingen in den weiten Ländern dürfte aber gewiß hinzuzurechnen sein; denn ich glaube kaum, daß die Roboter in der kurzen Zeit bereits ganz Terra durchstreift haben. Oder weißt du etwas darüber, John?“
    „Nein, Herr! Sie wollten sich zunächst auf die Städte konzentrieren. Darf ich nun den Einsatzbefehl an die Bedienungsrobots weitergeben?“
    Mike nickte. X 1300 war bereit zum Endkampf.
    Rasch wurde die Erde größer. Dann stieß das Schiff durch die schützenden Wolkenschichten. Die Westküste Alaskas lag unter den Menschen. John war genau über die Lage der vulkanischen Zonen informiert worden. Lautlos gab er seine Befehle an Jack weiter. Jedesmal, wenn unter dem Schiff eine rauchende oder schlummernde Kraterlandschaft vorbeizog, zuckten aus den vollbestückten Waffenkammern die kleinen, schlanken Kobaltraketen mit ihren todbringenden Explosivköpfen hervor, rasten mit absoluter Exaktheit hinein in die kochenden Glutbeulen der Erde, um sie mit ungeheurem Druck auseinanderzureißen und damit den hochgespannten, glutflüssigen Massen des Erdeninneren Ventile zu verschaffen, aus denen unter unvorstellbarem Donnern und fauchenden Aschemeeren die hell leuchtenden Lavamassen befreit emporstießen, um alles in ihrer näheren Umgebung auszulöschen. Die Wucht der Vulkanausbrüche, vereint mit der Zerreißkraft der
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