Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Autoren: Christa Poeppelmann
Vom Netzwerk:
der Erschaffung der Welt in sieben Tagen. Am ersten Tag, so heißt es, habe Gott das neugeschaffene Licht von der Finsternis getrennt und so Tag und Nacht hervorgebracht. Am zweiten wird der Himmel als festes Gewölbe gebildet. Am dritten Tag schafft Gott dann unter dem Gewölbe Meer und Land sowie alle samentragenden Pflanzen und fruchtbringenden Bäume. Der vierte Tag der Schöpfung ist der, an dem Sonne und Mond entstehen. Das mutet befremdlich an: Schließlich gab es ja längst Licht. Der biblische Erzähler sah darin offenbar keinen Widerspruch. Am fünften Tag werden Tiere geschaffen, zunächst jedoch nur die Vögel und Meerestiere. „Es sollen wimmeln die Gewässer von Lebewesen und Vögel am Himmelsgewölbe fliegen über der Erde.“ Beiden Gruppen gibt Gott den Auftrag, den später auch die Menschen bekommen: „Seid fruchtbar und mehret euch!“
    Der Zyklus des Michelangelo
    Die zentralen Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle zeigen nacheinander die Trennung von Licht und Dunkelheit, die Erschaffung von Sonne und Mond, die Trennung von Land und Wasser, die Erweckung des Adam und die Erschaffung Evas. Danach folgen Darstellungen des Sündenfalls, das Opfer Noahs, die Sintflut und der betrunkene Noah. Umrahmt werden die Bilder von alttestamentarischen Propheten und griechischen – also unbiblischen – Prophetinnen, den Sibyllen.
Das Abbild Gottes
    Die Menschen werden am sechsten Tag zusammen mit den Landtieren geschaffen. „So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Abbild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie“, schreibt die Genesis. Sie sollen sich die Erde untertan machen und über alle Tiere herrschen. Anders als auf Michelangelos Gemälde gibt es hier noch keine getrennte Erschaffung von Mann und Frau. In der Bibel kommen Adam und Eva erst in einer späteren Schöpfungsgeschichte vor.
    In dieser ersten Geschichte endet die Schöpfung am Abend des sechsten Tages mit den Worten: „Gott sah alles, was er gemacht hatte, und fürwahr, es war sehr gut“. Vollendet wird das Werk jedoch erst mit dem siebten Tag, den Gott segnet und zum Ruhetag erklärt.

Die Erschaffung des Adam ist der berühmteste Teil von Michelangelos (1475–1564) Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle in Rom. In diesem Zyklus verknüpft er geschickt den ersten und den zweiten Schöpfungsbericht aus der Bibel.
    (c) akg, Berlin

Der Garten Eden
(Jan Bruegel der Ältere, Das irdische Paradies, um 1608)
    Das Paradies scheint den flämischen Maler Jan Bruegel zeit seines Lebens fasziniert zu haben. Über einhundertmal hat er den Garten Eden gemalt. Und die Bilder gleichen sich: Auf den ersten Blick scheint man eine lichte Waldlandschaft vor sich zu haben, europäisch und unspektakulär. Auf den zweiten entdeckt man allerlei bunt gemischtes Getier. In den Eichen tummeln sich Papageien und auf der sonnenbeschienenen Waldwiese schreitet ein Elefant einher. Immer im Vordergrund: Das weiße Pferd und die balgenden Leoparden. Die menschlichen Bewohner jedoch muss man meist suchen. Hier scheinen im Hintergrund Adam, Eva und Gott beieinander zu stehen.
Eine zweite Geschichte
    Das Paradies kommt in der Bibel erst im zweiten Schöpfungsbericht vor, von dem die Bibelforscher nicht genau wissen, ob er jünger oder älter als der erste ist. Hier wird die Erschaffung von Himmel und Erde in wenigen Worten abgehandelt. Danach heißt es, dass Gott den Menschen aus dem Staub der Ackerscholle bildet und ihm Lebensodem in die Nase bläst. Als Heimstatt pflanzt er ihm gegen Osten einen Garten in Eden. Für Eden gibt es zwei Übersetzungen: Die hebräische bedeutet „Wonne“, die mesopotamische „Steppe“. Für diesen Garten werden die Pflanzen geschaffen, „lieblich zum Anschauen und gut zur Nahrung“. Als Gesellschaft für den Menschen lässt Gott alle „Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels“ entstehen und der Mensch darf ihnen Namen geben. Außerdem entspringt im Garten ein großer Fluss, der sich in vier Arme teilt. Zwei davon tragen die Namen Euphrat und Tigris. Vom dritten wird gesagt, er habe das Land Kusch (den heutigen Sudan) umflossen, der vierte das Goldland. Anhand dieser Angaben wurde immer wieder versucht, das verlorene Paradies zu lokalisieren. Meist hat man es in Mesopotamien, dem Land von Euphrat und Tigris, angesiedelt, das von Israel aus gesehen im Osten lag.
    Familie Bruegel
    Die Bruegels waren die große Maler-Dynastie der flämischen Renaissance. Vater Pieter, der Ältere, wurde mit ländlichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher