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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Autoren: Christa Poeppelmann
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Szenerien bekannt, in denen er beispielsweise über 100 niederländische Sprichwörter oder die damals bekannten Kinderspiele versteckte. Sein älterer Sohn Pieter, der Jüngere, schuf groteske Fantasiegemälde, weshalb er auch Höllenbruegel genannt wird. Er wurde damit jedoch lange nicht so reich wie sein jüngerer Bruder Jan mit Blumen und Landschaften. Jans Söhne, Jan, der Jüngere, und Ambrosius malten ähnliche, aber nicht ganz so gelungene Landschaften. Enkel Abraham schließlich, ein Liebhaber von Blumenbildern und Stillleben, machte in Italien Karriere.
Altes und neues Paradies
    Die Schöpfung der verschiedensten Tiere spielt im Paradiesbericht des Buches Genesis eine große Rolle. Aber in Jan Bruegels Gemälden mit seiner starken Fixierung auf dieses tierische Durcheinander klingt noch eine ganze andere Bibelstelle an. In den Büchern des Propheten Jesaja wird immer wieder ein künftiges Friedensreich vorhergesagt, dass entstehen wird, wenn der verheißene Messias erscheint. Dieses neue Paradies soll jedoch nicht auf einen eng begrenzten Garten beschränkt sein, sondern sich über die ganze Erde erstrecken.

Das „Irdische Paradies“ oder „Landparadies“ (Öl auf Holz) ist im Louvre zu bewundern. Biblische und mythologische Themen dienten dem flämischen Maler Jan Bruegel dem Älteren (1568–1625) vor allem als willkommener Anlass für seine Landschaftsmalerei. Sein zweites Lieblingsmotiv waren Vasen voller Blumen.
    (c) Interfoto München

Mann, Frau und Schlange
(Lukas Cranach, Adam und Eva, um 1515)
    Der sächsische Hofmaler Lukas Sunder, der sich nach seinem Geburtsort (Kronach in Oberfranken) Cranach nannte, malte verschiedene Versionen des ersten Menschenpaares. Das Bild von 1515 ist wohl das erste – und zugleich das kargste. Es ist ganz auf die leuchtenden Körper von Adam und Eva fixiert. Die dunkle Umgebung mit der nackten Erde und dem kahlen Baum wirkt dagegen kaum paradiesisch. Selbst die Schlange ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Während Eva auf späteren Cranach-Bildern meist verführerisch, fast verschlagen lächelt, scheinen die beiden auf diesem frühen Werk kaum zu wissen, was sie tun.
Die Erschaffung der Frau
    Eva wird in der zweiten Schöpfungsgeschichte im Paradies geschaffen. Gott sieht, dass alle die Tiere Adam keine Hilfe im Leben sind. Also beschließt er, einen zweiten Menschen zu schaffen. Er lässt Adam in einen Tiefschlaf versinken, entnimmt ihm eine seiner Rippen und macht aus dem Entnommenen eine Frau. Jedenfalls wird das in christlichen Bibelübersetzungen so geschildert. Manche jüdische Theologen wenden ein, es müsse statt Rippe eigentlich Seite heißen. Die Seite aber stehe für Gleichberechtigung, während eine Erschaffung aus den Füßen einen niederen Rang bedeutet hätte, eine aus dem Kopf einen höheren. Als Adam wieder aufwacht, erkennt er Eva als Bein von seinem Gebein und Fleisch von seinem Fleisch an. Während er seinen Namen (Adam = hebräisch: aus Erde) gleich zu Anfang bekam, nennt er seine Frau zunächst „Menschin“, da sie von ihm, dem Menschen, genommen sei. Erst nach der Vertreibung aus dem Paradies erhält sie den Namen Eva (hebräisch: Leben).
    Lilith
    Die verwirrende Tatsache, dass es zwei Schöpfungsgeschichten gibt, führte in der jüdischen Mythologie zur Legende von Lilith. Gott, so malte man sich aus, habe Adam zwei Frauen zur Seite gestellt. Die erste jedoch war ungehorsam und wollte über den Mann herrschen. Deshalb musste sie sterben. Daraufhin schuf Gott aus der männlichen Rippe die folgsame und untertänige Eva. Der „bösen“ ersten Frau jedoch gab man den Namen einer mächtigen babylonischen Dämonin: Lilith. In manchen Erzählungen ist Lilith nicht tot, sondern lebt ausgestoßen in der Wüste, wo sie mit Dämonen Unzucht treibt, oder ist zur Schlange im Paradies mutiert.
Der Wunsch nach Erkenntnis
    Gott gibt Adam und seiner Frau den strikten Befehl, auf keinen Fall vom so genannten Baum der Erkenntnis zu kosten, andernfalls müssten sie sterben. Eines Tages jedoch wendet sich die Schlange an die Frau. Von Tod könne keine Rede sein, erklärt sie. Wer von diesem Baum esse, werde stattdessen wie Gott und könne Gut und Böse erkennen. „Da sah die Frau“, heißt es, „dass der Baum gut zum Essen sei und eine Lust zum Anschauen und begehrenswert, um weise zu werden“. Sie isst von den Früchten und gibt auch ihrem Mann davon. Von einer Verführung oder Überredung seitens Evas ist nichts zu lesen. Ebenso wenig
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