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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Autoren: Christa Poeppelmann
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Informationen gibt es über die Früchte selbst. Alle europäischen Künstler haben sich jedoch auf Äpfel eingeschworen, ein Obst, das in der Bibel allerdings so gut wie keine Rolle spielt. Adam und Eva jedenfalls erkennen plötzlich ihre Nacktheit – ein Zustand, der im Alten Testament als große Schande gesehen wird. Die plötzliche Scham der beiden jedoch enthüllt Gott, was geschehen ist. Da er befürchtet, die Menschen könnten nun auch noch vom Baum des Lebens essen und damit unsterblich werden, verjagt er sie aus dem Paradies und sichert den Zugang mit mehreren Cherubim sowie einer flammenden Schwertklinge.

Lukas Cranachs (1472–1552) erstes Bild von Adam und Eva (Öl auf Holz) befindet sich im Mainfränkischen Museum in Würzburg. Spätere Bilder, die mehr von der paradiesischen Umgebung zeigen, hängen in Wittenberg, Dresden, Berlin, Wien, Prag, Brüssel, Florenz und London.
    (c) Interfoto München

Der Brudermord
(Guido Reni, Kain und Abel, 1.Hälfte 17. Jh.)
    Der italienische Barockmaler Guido Reni (1575–1642) hatte eine Vorliebe für ausdrucksstarke menschliche Körper und Gesichter. Kein büßender Heiliger, keine dramatische Auseinandersetzung aus mythologischen oder religiösen Erzählungen, die er nicht dargestellt hat. Kein Wunder also, dass sich in seinem Werk auch die erste Gewalttat der biblischen Geschichte findet.
    Das Kainsmal
    In der christlichen Theologie gilt die Sünde von Adam und Eva als die Ursünde der Menschheit. Durch ihr Bestreben, sein zu wollen wie Gott, haben sie auch die Verantwortung für ihr Tun auf sich genommen. Sie und all ihre Nachkommen können nun zwischen Gut und Böse unterscheiden und sich so auch bewusst für das Böse entscheiden – wie ihr Sohn Kain beweist. Die Bibel erzählt jedoch auch, dass Gott Kain ein Mal auf die Stirn zeichnet. Dieses viel zitierte Kainsmal soll ihn nicht als Mörder diffamieren, sondern ist ein Schutzzeichen. Jeder soll wissen, dass Gott die Tat siebenfach rächen wird, sollte jemand Kain erschlagen. Die Strafe für den Brudermord obliegt allein ihm, kein Mensch hat sich da einzumischen.
Die Strafe für den Sündenfall
    Gott, so heißt es in der Bibel, vertrieb Adam und Eva in ein Land östlich von Eden – eine Formulierung auf die John Steinbeck in seiner Familiensaga „East of Eden“ („Jenseits von Eden“) anspielt. Dort sollten sie und ihre Nachkommen ein hartes Leben führen, denn zur Strafe für den Sündenfall sprach Gott einen Fluch über beide aus. Die Frau solle unter zahlreichen Beschwerden leiden und mit Schmerzen ihre Kinder gebären. Ihr Mann solle über sie herrschen, sie aber trotzdem Verlangen nach ihm empfinden. Zum Mann sagte Gott, um seinetwillen habe er den Ackerboden verflucht, dass er Dornen und Gestrüpp hervorbringe. Mühsam und im Schweiße seines Angesichts solle er sich ernähren, bis er selbst zum Ackerboden zurückkehre. Hier findet sich die Bibelstelle, die bei christlichen Beerdigungen zitiert wird: „Denn Staub bist du, und zum Staub sollst du zurückkehren“.
Das Opfer der Brüder
    Adam und Eva bekommen zwei Söhne namens Kain und Abel. Kain, der ältere, wird Ackerbauer, sein jüngerer Bruder Kleinviehhirte. Eines Tages, heißt es, habe Kain von seinen Ackerfrüchten dem Herrn ein Opfer gebracht, ebenso Abel von den Erstlingen seiner Herde und ihrem Fett. Obwohl Kain offenbar als Erster die Initiative ergriffen hat, schaut Gott jedoch nur auf Abels Opfer, nicht aber auf das Kains. Warum, bleibt offen. Dass Gott Kains Charakter missfiel oder er seiner Vorliebe für Tieropfer Ausdruck verleihen wollte, sind spätere Interpretationen. Die Bibel schweigt dazu. Kain jedoch wird ob dieser Tatsache zornig. Gott wendet sich ihm nun doch zu und fragt, warum er so finster aussehe. „Wenn du gut bist, so kannst du frei aufblicken, bist du aber nicht gut, so lauert die Sünde vor der Türe.“ Er wirft Kain vor, dass er nach der Sünde strebe, obwohl er doch über sie herrschen solle. Doch alles gute Zureden hilft nichts. Heimtückisch lockt Kain Abel auf ein Feld und erschlägt ihn dort. Wenig später ruft Gott ihn erneut an, denn er will wissen, wo sein Bruder Abel sei. Kain behauptet, es nicht zu wissen und reagiert mit einer Gegenfrage. „Bin ich denn meines Bruders Hüter?“. Gott geht darauf nicht ein, gibt aber zu erkennen, dass er sehr wohl wisse, was geschehen sei: „Die Stimme deines Bruders schreit zu mir vom Erdboden empor“. Noch mehr als seinem Vater Adam soll Kain deshalb der Erdboden
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