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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Autoren: Christa Poeppelmann
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Schwester sowie Maria Magdalena, seine Gefährtin. Jesus habe sie lieber als die Apostel gehabt und oftmals geküsst.
    Pierre Plantard und die Fantasy-Literatur
    Mitte des 20. Jahrhunderts behauptete der Franzose Pierre Plantard, Erbe einer seit Jahrhunderten existierenden Geheimgesellschaft namens „Prieuré de Sion“ zu sein. Diese hüte den Heiligen Gral, vor allem aber das „Sang real“ (das königliche Blut), das Wissen um die Nachfahren von Jesus und Maria Magdalena, zu denen unter anderem auch die Merowingerkönige gehört haben sollen. Frühere Hüter seien die 1244 als Ketzer vernichteten Katharer gewesen, ebenso der Templer-Orden, den der französische König Philipp der Schöne 1307 zerschlagen ließ. Motive von Plantards Geschichte wurden in der Fantasy-Literatur aufgegriffen, zuletzt von Dan Brown in seinem Bestseller „The da Vinci Code“ (deutscher Titel: „Sakrileg“).
Spekulationen bis in die Gegenwart
    In der „Legenda aurea“, einer im 13. Jahrhundert entstandenen Legendensammlung, ist über Maria Magdalena zu lesen, dass sie adeliger Herkunft und mit Johannes dem Evangelisten, verheiratet gewesen sei. Als dieser Jesus folgte, habe sie ein zügelloses Leben zu führen begonnen. Von diesem habe Jesus, der sie sehr geliebt und stets gegen andere in Schutz genommen habe, sie bekehrt. 14 Jahre nach seinem Tod bestieg sie, so die „Legenda aurea“, mit ihren Geschwistern Martha und Lazarus sowie anderen Heiligen ein steuerloses Schiff, strandete in der Camargue und lebte dort 30 Jahre lang als Büßerin. Neben diesen „kirchlichen“ Legenden existierte jedoch auch eine apokryphe Variante über ihr Leben, derzufolge Maria Jesus Geliebte war. Diese Überzeugung findet sich auch bei den Rosenkreutzern, einer Geheimgesellschaft aus dem 17. Jahrhundert.

Der frühbarocke Maler Federigo Barocci (um 1530–1612) nannte sein Bild auch „Noli me tangere“ („Rühr mich nicht an!“), da Jesus Maria Magdalena im Johannesevangelium bittet, ihn nicht zu berühren. Das Gemälde (Öl auf Leinwand) befindet sich in der Alten Pinakothek in München.
    (c) Interfoto München

Sensationsfund am Toten Meer
(Buchrollen von Qumran, um 300 v. Chr.–68 n. Chr., entdeckt 1948)
    1948 konnte ein syrisch-orthodoxer Geistlicher von Beduinen vier alte Schriftrollen mit religiösen Texten erwerben. Ein Ziegenhirte hatte sie ein Jahr zuvor zufällig in einer Höhle entdeckt. Inzwischen sind aus insgesamt elf Höhlen bei der Ruinensiedlung Qumran am Toten Meer hunderte von Schriftfragmenten geborgen worden. Der Fund galt als Sensation und zahlreiche Gerüchte rankten sich um die Bedeutung dieser Schriften.
Eine bunte Sammlung
    Insgesamt stieß man in Qumran auf Reste von etwa 800 Schriften. Ihr Alter reicht vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis etwa in das Jahr 68 n. Chr., in dem die Siedlung von Qumran von den Römern zerstört wurde. Die meisten Texte sind in hebräischen Dialekten verfasst, einige auch in Griechisch und Aramäisch. Knapp ein Drittel stammt aus dem Alten Testament. Viele davon sind mehrfach vorhanden, vor allem Abschriften der Psalmen. Besonders interessant ist ein fast vollständiges Jesaja-Manuskript. Es stammt von etwa 200 v. Chr. und ist damit erheblich älter als alle bisher bekannten Jesaja-Texte, aber nahezu identisch mit ihnen. Diese Erkenntnis gibt der Wissenschaft Gewissheit, dass die alttestamentarischen Texte über Jahrhunderte unverfälscht und sehr sorgfältig weitergegeben wurden. Das Interessanteste aber bildet eine Vielzahl von Texten, die nicht der offiziellen jüdischen Religion zuzuordnen sind, sondern von einer oder mehreren Sekten stammen und die die Tempelpriesterschaft zum Teil vehement angreifen. In vielen davon finden sich apokalyptische Vorstellungen, andere enthalten strenge Regeln für die auserwählte Gemeinschaft.
    Die Essener
    Die Essener waren eine gnostische, jüdische Sekte, die Mitte des 2. Jahrhundert v. Chr. entstand. Laut Flavius Josephus und Philo von Alexandria spielten sie vor der Eroberung Jerusalems durch die Römer im Jahr 80 eine bedeutende Rolle. Flavius schreibt, sie hätten sich von den Lebensfreuden „wie von einem Übel“ abgewandt. Sie lebten in klosterähnlichen Gemeinschaften mit strengen Regeln und in Gütergemeinschaft. Dabei hielten sich die Mitglieder für die einzig wahren Gläubigen ihrer Zeit und erwarteten einen baldigen Weltuntergang. Eine große Rolle im Glauben der Essener spielte ein „Lehrer der Gerechtigkeit“, hinter dem manche Jesus
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