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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Autoren: Christa Poeppelmann
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im Alten Testament. Die Mönche des Klosters Echternach dagegen haben für ihre Bibel besonders ausgiebige Bildtafeln zu biblischen Lehrstücken gemalt. Das Gleichnis von den bösen Winzern ist mit gleich sechs Bildern auf einer Doppelseite illustriert. Auch die anderen Bildtafeln sind meist dreigeteilt, um mehr Motive unterbringen zu können.

Den wertvollen Einband für ihr Evangeliar haben die Mönche des Klosters Echternach schon vor der Erstellung des Buches von König Otto III. gespendet bekommen. Die Kreuzigungsszene in der Mitte ist aus Elfenbein geschnitzt.
    (c) Interfoto München

Die Gutenberg-Bibel
(Gutenberg-Bibel, 1452–1454)
    Die erste gedruckte Bibel war 1282 Seiten stark, in zwei Bänden gebunden und kostete 300 Gulden. Dafür musste ein normaler Bürger rund drei Jahre lang arbeiten. Zuvor hatte es allerdings ausschließlich handgeschriebene Bibeln gegeben, die nur für die Vertreter des Adels erschwinglich waren. Doch auch das aufstrebende Bürgertum wollte die Heilige Schrift lesen. Bereits 70 Jahre, nachdem Gutenberg seine ersten Exemplare verkauft hatte, besaßen schätzungsweise ein Drittel aller Lesekundigen in Deutschland eine Bibel.
Grundlegende Revolution
    Man weiß nicht exakt, wann Johannes Gutenberg beschloss, die Bibel zu drucken. Überhaupt weiß man nur relativ wenig über ihn. Er scheint zunächst als Goldschmied und Schreiber gearbeitet und um 1439 mit dem Drucken von einzelnen Blättern wie Ablasszetteln oder Andachtsblättern für Wallfahrten begonnen zu haben. Dabei, so vermutet man, hat er über viele Jahre an seiner neuartigen Drucktechnik gebastelt und gefeilt. Denn Gutenbergs Verdienst besteht nicht so sehr in der Idee, einzelne, bewegliche Lettern zum Drucken zu verwenden, sondern vielmehr darin, ein gesamtes Satzsystem zu schaffen, das auch funktionierte. So entwickelte er ein Gießgerät für seine Metalllettern, dazu eine passende Metallmischung sowie eine geeignete Druckfarbe. Da die übliche (Hand-)Schrift viel zu schnörkelreich für die Herstellung solcher Lettern war, vereinfachte er sie, achtete jedoch darauf, dass sie immer noch ästhetisch ansprechend war. Außerdem arbeitete er eine Weinpresse zu einer neuartigen Druckpresse um, da die bisherigen Verfahren in Verbindung mit Metalllettern kein gutes Druckbild ergeben hatten.
    Die 36-zeilige Bibel
    Die Gutenberg-Bibel wird in der Fachwelt auch als B42 bezeichnet, weil sie auf jeder Seite zwei Textblöcke mit je 42 Zeilen hat. Das unterscheidet sie von B36, der 36-zeiligen Bibel, von der nur ein Dutzend Exemplare erhalten sind. Sie entstand fast zur selben Zeit und hat im Druckbild eine große Ähnlichkeit mit der 42-zeiligen Ausgabe. Es gibt Historiker, die sie deshalb ebenfalls für ein Werk Gutenbergs halten und sogar meinen, sie sei früher als die 42-zeilige Bibel entstanden. Eine andere These besagt, dass sie um 1460 anhand der von Gutenberg entwickelten Technik von dessen Schüler Albrecht Pfister gedruckt wurde. Eine eindeutige Zuordnung aber konnte man bislang noch nicht vornehmen.
Ein ehrgeiziges Projekt
    Johannes Gutenberg hatte bereits einige schmalere Lehrbücher gedruckt, bevor er sich um 1452 an das Projekt „Bibel“ machte. Zur Finanzierung tat er sich mit dem Unternehmer Johannes Fust zusammen. Für die künstlerische Gestaltung verpflichtete er dessen späteren Schwiegersohn Peter Schöffer. Insgesamt waren etwa 20 Mitarbeiter in der Druckerei mit dem Druck der Bibel beschäftigt. Gutenberg fertigte von seiner ersten Bibel vermutlich 180 Exemplare. Rund 150 davon dürften auf Papier gedruckt worden sein, die übrigen auf das teure, aber edlere und haltbarere Pergament. Gedruckt wurden nur die schwarzen Buchstaben. Alle farbigen Verzierungen, Bilder und Initialen wurden noch von Hand eingefügt. Man wollte den Menschen, die Bücher bislang nur als prächtige Handschriften kannten, keine allzu nüchternen Drucke anbieten. Das Vorhaben muss sich als weitaus aufwändiger herausgestellt haben, als Gutenberg es anfangs eingeschätzt hatte, denn die Fertigstellung der Bibeln verzögerte sich und führte zu Finanzierungsproblemen. 1455 trennten sich Fust und Gutenberg im Streit. Die früher verbreitete Auffassung, Gutenberg sei danach ruiniert gewesen und als armer Mann gestorben, wird heute von Historikern allerdings angezweifelt.

Von den vermuteten 180 Bibeln, die Johannes Gutenberg (um 1400–1468) druckte, sind heute noch 48 erhalten. Der Wert eines solchen Buches wird auf mindestens fünf
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