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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Autoren: Christa Poeppelmann
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Matthäus
    Das Markusevangelium ist das kürzeste der vier Evangelien. Einige Historiker vertreten die Auffassung, es könne bereits in den 40er Jahren nach Christi Geburt verfasst worden sein, die Mehrheit siedelt es allerdings in den 60er Jahren an. Es berichtet vergleichsweise schlicht und knapp und enthält eine geringere Anzahl an Predigten Jesu als die späteren Evangelien, dafür wird mehr Wert darauf gelegt, seine Taten zu schildern. Die göttliche Herkunft spielt keine große Rolle. Obwohl das Evangelium auf Griechisch verfasst wurde, geht die Wissenschaft davon aus, dass die Muttersprache des Autors eine semitische sein müsse, vermutlich Aramäisch, da jüdische Ausdrücke und Gebräuche teilweise erläutert werden. Adressaten müssen also auch Christen nichtjüdischer Herkunft gewesen sein, allerdings nicht solche, denen das Judentum vollkommen fremd war.
    Viele Teile des Markusevangeliums wurden vom Autor des Matthäusevangeliums fast wörtlich übernommen. Doch es gibt dort auch Predigten und Worte Jesu, die aus einer völlig anderen Quelle stammen müssen. Das Matthäusevangelium ist das längste der vier und entstand wohl in den 70er oder 80er Jahren nach Christi Geburt in einer vornehmlich judenchristlichen Gemeinde. Der Autor hat seinen Text kunstvoller gestaltet als Markus und legte besonderen Wert darauf, einen Bezug zwischen Jesu Leben und den Prophezeiungen des Alten Testaments herzustellen.
    Die Nummerierung des Eusebius
    Da sich die Evangelien durchaus unterscheiden, kamen einige Theologen im 2. und 3. Jahrhundert auf die Idee, aus den vier Evangelien ein einziges zu machen. Andere wollten zumindest die Texte so umstellen, dass die Reihenfolge der Ereignisse übereinstimme und man die Texte leichter vergleichen könne. Der Kirchenvater Eusebius von Caesarea (um 260–340) hielt nichts von solchen – wenn auch gut gemeinten – Verfälschungen. Er nummerierte jedoch die einzelnen Verse der Evangelien durch und erstellte dann Tabellen, in denen die Textstellen zu den einzelnen Ereignissen aufgeführt sind.
Lukas und Johannes
    Das Lukasevangelium entstand zeitgleich oder etwas später als das Matthäusevangelium. Der Autor schreibt, dass, nachdem schon viele der Überlieferung der Augenzeugen entsprechend über Jesus berichtet hätten, nun auch er den Ereignissen von Anfang an nachgegangen sei. Im Gegensatz zu Markus und Matthäus scheint er nicht jüdischer Herkunft gewesen zu sein und hatte bereits so viel Abstand zu dem Geschehen, dass er es für nötig hielt, mitunter Hilfestellungen zur zeitlichen Einordnung zu geben. Er berichtet einiges, das seine Vorgänger unerwähnt ließen, wie zum Beispiel die Ereignisse rund um die Geburt Christi. Aus welchen Quellen er dafür schöpfte, ist jedoch unbekannt. Im Johannesevangelium ist manches anders dargestellt als in den drei anderen Evangelien, zum Beispiel der Prozess Jesu. Bibelforscher gehen mehrheitlich davon aus, dass es über einen längeren Zeitraum hinweg aus mehreren Quellen zusammengestellt worden ist und zu Beginn des 2. Jahrhunderts seine endgültige Fassung erhalten hat.

So stellte sich ein anonymer byzantinischer Künstler im 10. Jahrhundert den Evangelisten Lukas bei der Arbeit an seinem Lebenswerk vor. Die kostbare Buchmalerei wird in der Nationalbibliothek von Athen aufbewahrt.
    (c) Interfoto München

Der Anfang
(Michelangelo, Die Erschaffung Adams, 1508–1512)
    Giuliano della Rovere, der im Jahr 1503 unter dem Namen Julius II. Papst wurde, hatte zwei große Leidenschaften: das Militär und die Kunst. Als er Michelangelo den Auftrag erteilte, die Decke der Sixtinischen Kapelle auszumalen, war dieser alles andere als begeistert. Lieber hätte er sich ausschließlich der Bildhauerei gewidmet. Glücklicherweise gelang es ihm jedoch nicht, sich dem Willen des Papstes zu widersetzen, und so schuf er in nur viereinhalb Jahren auf fast 550 Quadratmetern einen gewaltigen Freskenzyklus rund um das Alte Testament, in dessen Mittelpunkt die Schöpfung steht.
Der Geist Gottes über der Urflut
    Das erste Buch der Bibel, das Buch Genesis, beginnt mit den Worten: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde“. Wie die Schöpfungsmythen vieler anderer Kulturen, so geht auch der biblische davon aus, dass es vor der Entstehung der Welt eine Urflut in tiefster Finsternis gegeben habe, über der aber der Geist Gottes schwebte. Den Beginn der Schöpfung stellen die göttlichen Worte „Es werde Licht“ dar. Es folgt die bekannte Erzählung von
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