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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Autoren: Christa Poeppelmann
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Urkirche nach Jesu Tod berichtet, vor allem vom Wirken der Apostel Petrus und Paulus. Damit befassen sich auch die 21 Apostelbriefe, von denen zwei Drittel Paulus zugeschrieben werden. Das letzte Buch schließlich ist die Apokalypse, eine Endzeitvision, die der Evangelist Johannes gehabt haben soll.

Christus, der in der Apsis des Doms von Cefalù auf Sizilien als Pantokrator (Weltenherrscher) abgebildet ist, verweist die Gläubigen auf die Bibel. Der Dom wurde unter König Roger II. im byzantinischen Stil begonnen und 1267 vollendet.
    (c) Interfoto München

Mohammed und die Bibel
(Osmanische Miniatur, Arche Noah, 16. Jh.)
    Ein Mann mit einem Schiff voller Tiere, das kann nur Noah sein, selbst wenn er einen Turban trägt, wie auf dieser türkischen Miniatur. Doch auch das ist kein Widerspruch, denn sowohl die jüdische Tora, als auch die christlichen Evangelien gelten im Islam als gültige Offenbarung Gottes. Noah wird zu den Propheten gezählt, und die Geschichte von der Sintflut findet sich auch im Koran wieder. So ist die 71. Sure nach Noah benannt. Dort wird beschrieben, wie er zunächst versucht, seine sündigen Mitmenschen zur Umkehr zu bewegen, aber Gott schließlich vorschlägt, die unverbesserliche Menschheit auszurotten.
Göttliche Offenbarung von Adam an
    Neben Noah werden auch alle biblischen Propheten und die Könige David (Dawud) und Salomon (Suleiman) als Propheten angesehen, vor allem aber Adam, Abraham (Ibrahim), Moses (Musa) und Jesus (Isa). Sie alle gelten als die Vorläufer des letzten Propheten Gottes – Mohammed. An ihnen wird nicht gezweifelt, allerdings glauben die Moslems, dass Juden und Christen die Worte ihrer Propheten und ihre heiligen Schriften teilweise falsch interpretiert haben.
    Ähnlich wie die Evangelisten in den Prophezeiungen des Alten Testaments zahlreiche Hinweise auf Jesus sahen, werden auch im Islam viele Textstellen sowohl des Alten, als auch des Neuen Testaments als Verweise auf Mohammed interpretiert, zum Beispiel jene aus dem Johannesevangelium, in der Jesus seinen Jüngern beim letzten Abendmahl verspricht, er werde ihnen einen Beistand senden. In der christlichen Theologie ist dieser Beistand der heilige Geist, in der islamischen der letzte Prophet Mohammed.
    Jesus im Koran
    Im Koran heißt Jesus Isa Ben Maryam und ist wie in der Bibel der Sohn der Jungfrau Maria. Er wird als Prophet angesehen, was bedeutet, dass seine Lehre als wahr gilt. Seine Taten wie Krankenheilungen und Totenerweckungen dagegen werden im übertragenen Sinne verstanden.
Durch seine Lehre soll er Menschen geheilt haben, die im religiösen Sinne wie krank oder tot waren. Außerdem ist er trotz der Jungfrauengeburt nur ein Mensch, nicht Gottes Sohn. Auch Kreuzigung und Auferstehung werden abgelehnt. Im Koran heißt es, dass statt Jesus ein anderer gekreuzigt wurde, der mit ihm verwechselt worden sei.
Neuinterpretation im Koran
    Nicht nur die wichtigsten biblischen Gestalten kommen im Koran vor, sondern auch die Berichte von der Vertreibung aus dem Paradies, die Josephsgeschichte oder der Exodus (Auszug) aus Ägypten. Einiges stammt jedoch aus außerbiblischen Quellen oder ist im Sinne des Islam neu gedeutet worden. So werden zum Beispiel die negativen Seiten der Propheten, die es in der Bibel durchaus gibt (zum Beispiel bei König David), nicht geschildert. Eine besondere Rolle spielt Ismael, der ältere Sohn Abrahams und der ägyptischen Magd Hagar, gilt er doch als Stammvater der Araber. Im Koran ist er es, nicht Isaak, den Abraham auf Gottes Befehl hin opfern will. Während jedoch die Kirchenväter das Alte Testament als gleichberechtigten Teil in die christliche Bibel aufgenommen haben, ist das im Islam nicht der Fall.
    Da der Koran als die letztgültige Offenbarung verstanden wird, enthält er alles, was die Gläubigen wissen müssen, und ein Studium vorheriger Offenbarungen wird als unnötig angesehen. Diese Offenbarungen sollen Mohammed übrigens von dem auch aus der Bibel bekannten und für die Sendung göttlicher Botschaften zuständigen Erzengel Gabriel übermittelt worden sein.

Mit dem islamischem Bilderverbot nahm man es im 16. Jahrhundert, als diese Miniatur von Noah und seinen Tieren entstand, nicht so genau. Damals erlebte das Osmanische Reich unter Suleiman dem Prächtigen (1495–1566) seine größte Blütezeit. Das Kunstwerk befindet sich noch heute dort, wo die türkischen Sultane residierten, nämlich im Topkapi Palast in Istanbul.
    (c) Interfoto München

Mensch, Löwe, Stier
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