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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin
Autoren: Suzanne Forster
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jemanden, der seine blühende Fantasie in ruhigere Bahnen lenkte, statt sie noch weiter anzustacheln. Er hatte immer noch Brandnarben am ganzen Körper, weil er versucht hatte, Janet das Leben zu retten. Kurz bevor der Brand ausgebrochen war, war er wieder zu Bewusstsein gekommen. Als die Fackel zu Boden fiel, rollte er zur Seite und konnte sich so außer Gefahr bringen. Dann war er zu Janet gekrochen, damit sie auf seinem Rücken wieder Halt fand. Er hätte sich selbst retten können, aber er hatte es nicht getan. So hatte Rick die beiden gefunden. Vom Rauch hatten beide erneut das Bewusstsein verloren. Darwin lag unter Janet und stützte sie immer noch ab, sodass die Schlinge sie nicht erdrosselt hatte. Rick musste Janet erst abschneiden, ehe er einen von beiden aus dem brennenden Gebäude retten konnte.
    “Haben Sie Peter Kell jemals persönlich getroffen?”, fragte der Staatsanwalt Janet.
    “Ja”, antwortete sie. “Um meine Identität zu schützen, hatte ich es oft mit anonymen Informanten zu tun, aber bei schwerwiegenderen Anschuldigungen kam das nicht infrage. Ich bestand auf einem Treffen. Ich wollte Beweise dafür sehen, dass Shan und Carr tatsächlich schuldig waren.”
    “Und wo haben Sie sich getroffen?”
    “Das erste Mal hatten wir uns in einer Bar in der Westside verabredet. Jerry Blair, wie er sich mir vorstellte, hatte jede Menge Beweise für seine Anschuldigungen. Kein Wunder – er hat die Verbrechen ja selbst eingefädelt. Ich fragte ihn, warum er Shan und Carr nicht selbst anzeigte. Er antwortete, er wolle nicht im Rampenlicht stehen. Er behauptete, das würde die wichtige Arbeit, die er leiste, in Gefahr bringen. Ich habe keinen Verdacht über seine wahren Motive geschöpft, bis Seth Black umgebracht wurde. Ab dem Zeitpunkt begann ich, Blair zu verfolgen. Dadurch wurde ich für ihn zu einer Bedrohung.”
    “Einspruch, Euer Ehren!”, rief der Verteidiger. “Mr. Kell steht nicht wegen des Mordes an Seth Black vor Gericht.”
    Das Gericht gab dem Einspruch statt und forderte den Staatsanwalt auf, seine Fragen in eine andere Richtung zu lenken. Aber Lane hatte bereits von Rick gehört – und dieser hatte es wiederum von seinen alten Bekannten bei der Polizei –, dass Seth die Identität von Jack herausfinden wollte und den Paparazzo deshalb verfolgen ließ. Es existierte ein Video von einem Treffen zwischen Blair und Jack. Kurze Zeit später war Black tot. Die Identität und das Schicksal desjenigen, der das Video aufgenommen hatte, waren unbekannt.
    “Sehen Sie die Person, die sich Jerry Blair nannte, hier in diesem Gerichtssaal? Bitte antworten Sie laut für das Protokoll und zeigen Sie uns die Person.”
    “Ja.” Janet deutete auf Peter Kell.
    Das war keine große Überraschung. In Absprache mit dem Gericht und gegen Zusicherung einer milderen Strafe, hatte Kell bereits zugegeben, Simon Shan und Burton Carr die Verbrechen angehängt zu haben und Lanes Agentur dazu benutzt zu haben, die beiden auszuspionieren. Anscheinend hatte Shan Blairs Angebot ausgeschlagen, Shans Produkte zu vermarkten, und sich stattdessen seinem Konkurrenten, der edlen Ladenkette Goldstar Collection, zugewandt. Blair hatte sich gerächt, indem er Shan ruinierte, kurz nachdem er dort eingestiegen war. Er wusste, dass Goldstar Collection in großem Maße an Shans Geschäften beteiligt war und dass sein Konkurrent ebenfalls empfindliche Einbußen würde hinnehmen müssen.
    Burton Carr hatte Jerry Blair als einen der wenigen guten Unternehmer gepriesen und ihn vorgeladen, um vor dem Kongress Rede und Antwort zu stehen. Aber Blair fürchtete, dass eine genaue Überprüfung, selbst, wenn sie wohlgemeint war, ihn auffliegen lassen könnte. Er musste Carrs Pläne vereiteln. Mit Janets Hilfe hatte er die Darwin-Phones dazu benutzt, um seine beiden Ziele aufzuspüren.
    Lane fragte sich, wie vielen anderen Rivalen “Jerry Blair” die Agentur noch empfohlen hatte, um sie öffentlich bloßzustellen und zu ruinieren. Er hatte The Private Concierge benutzt, um seine Ziele ständig im Auge zu behalten. Am Ende wollte er Lane selbst in ein Verbrechen verwickeln: Um den Verdacht von sich abzulenken, hatte er den Stift in Seth Blacks Apartment liegen lassen, den er irgendwann in ihrem Büro eingesteckt hatte. Das war zumindest Lanes Theorie. Kell war nicht des Mordes an Seth Black angeklagt; es gab nicht genügend Beweise. Noch nicht.
    Doch am meisten hatten wahrscheinlich seine angebliche Frau und seine Tochter unter Peter
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