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1334 - Der Ghoul und die Witwe

1334 - Der Ghoul und die Witwe

Titel: 1334 - Der Ghoul und die Witwe
Autoren: Jason Dark
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Es brachte nichts, wenn sie im Haus hockte und grübelte oder sich irgendwelche Vorwürfe machte. Was passiert war, konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden. So einfach war das. Sich zu verstecken oder einzuigeln, führte zu nichts, und aus diesem einfachen Grund hatte sie zugestimmt.
    Die Häuserreihe lag an der linken Seite. Jane ließ ihre Blicke darüber hinweggleiten. Es waren alte Bauten, fast immer gleich hoch.
    Ohne die kleinen Vorgärten, wie man sie in London oft findet.
    Einfach nur die glatten Fassaden mit recht hohen Fenstern und Dachgauben.
    In der Straße selbst spendeten nur wenige Laternen Licht. Sie kamen Jane Collins willkürlich verteilt vor, und das Licht, das sie abgaben, schimmerte leicht gelblich. Es war matt und malte fleckige Kreise auf den Boden.
    Der Friedhof lag den Häusern gegenüber. Er besaß eine recht niedrige Mauer. Es war kein Problem, sie zu überklettern, und wenn die Menschen aus den Fenstern an der Straßenseite schauten, dann blickten sie auf den kleinen Friedhof, auf dem nur wenige Bäume wuchsen, die ihr Geäst in die Höhe reckten.
    Der Mann, der Jane einen Job angeboten hatte, hieß Lou Kersher.
    Sie kannte ihn vom Telefon her. Er hatte nicht gesagt, woher er Janes Namen kannte, aber er wollte sie für eine Nacht engagieren, was kein unmoralisches Angebot war. Seiner Aussage nach ging es einzig und allein um den Friedhof gegenüber. Dort sollte es zu unerklärlichen und unheimlichen Ereignissen und Vorfällen gekommen sein.
    Was daran stimmte, wusste Jane nicht. Bevor sie den Auftrag angenommen hatte, hatte sie sich kurz mit ihrem Freund John Sinclair besprochen. Er hatte ihr freigestellt, den Job zu übernehmen, ihr allerdings versprochen, für sie da zu sein, wenn es eng wurde.
    Er selbst steckte auch in einem Fall, der zwar gelöst war, der ihn allerdings noch beschäftigte, weil er einen Hypnotiseur erlebt hatte, der zugleich ein Verbündeter des Schwarzen Tods gewesen war.
    Es gab ihn wieder. Er war zurückgekehrt und hatte das Reich des Spuks verlassen. Jane war ebenfalls involviert, und seit seinem Erscheinen und dem Tod ihrer Freundin Sarah war sie praktisch zu einem anderen Menschen geworden.
    Noch misstrauischer und aufmerksamer. Sie wusste, dass dieser Dämon jederzeit brutal zuschlagen konnte und dass seine Pläne oft nicht genau zu durchschauen waren. Was oft harmlos begann, stellte sich später als tödlich und brandgefährlich heraus.
    Einige Minuten hatte sich Jane Zeit gegeben und die Straße beobachtet. Sie befand sich zwar in London, aber vom großen Verkehr war hier nicht viel zu sehen. Als verlassen wollte sie die Straße nicht bezeichnen – zwei Autos hatten sie in der Zwischenzeit passiert –, doch sie kam ihr vor, als wäre sie vergessen worden.
    Und ebenso wirkte auch der kleine Friedhof gegenüber.
    Lou Kersher hatte von unheimlichen Vorgängen gesprochen. Näher darauf eingegangen war er nicht, und so hatte er bei Jane Collins schon eine gewisse Spannung hinterlassen.
    Sie stieg aus und schloss ihr Fahrzeug ab.
    Hausnummer 14.
    Jane musste sich erst umschauen. Das Ziel fand sie schnell. Das Haus unterschied sich in nichts von den anderen. Die Tür lag in einer Nische. Drei ausgetretene Stufen führten hoch.
    Nicht alle Fenster waren erhellt. Durch einige wenige fiel das fahle Licht, das nie richtig hell war, weil es immer von Vorhängen oder Gardinen gedämpft wurde.
    Jane ging die Stufen hoch. Die Tür war geschlossen, das hatte sie sich gedacht. Es gab auch Schilder mit den Namen der Bewohner.
    Jane konnte sie in der Dunkelheit kaum lesen. Sie musste schon mit einer kleinen Lampe leuchten, die sie aus ihrer Tasche nahm.
    Ein zufriedenes Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie den Namen Kersher las. Zumindest war sie nicht angelogen worden.
    Der Mann wohnte tatsächlich hier im Haus. Wie es schien, nicht mal weit oben, sondern in der ersten Etage. Da brauchte sie nicht viele Stufen zu steigen.
    Kersher wartete bestimmt schon auf sie. Möglicherweise hatte er auch am Fenster gestanden und sie eintreffen sehen. Wie der Mann aussah, darüber machte sie sich keine Vorstellungen, aber seine Stimme hatte nicht unbedingt jung geklungen.
    Jane klingelte und wartete. Sekunden später bereits hörte sie den Summer. Sie drückte die Tür nach innen auf und stand für eine Sekunde am Beginn einer finsteren Höhle. Das änderte sich schnell, als jemand von oben das Licht einschaltete und so aus der Höhle ein Flur wurde, dessen Wände mit alten
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