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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung
Autoren: Ludlum Robert
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vier mit Sicherheit infiziert waren. Drei waren noch im Stadium der Verwirrung, während der vierte gerade zwei Jungen angegriffen hatte, die ihn beim Gehen gestützt hatten.
    Farrokh hatte sofort eingegriffen und mit seinem Maschinengewehr gefuchtelt, während er den Leuten etwas auf Persisch zurief, doch auch er konnte das allgemeine Chaos nicht mehr verhindern. Einige flüchteten und stolperten übereinander, während andere versuchten, den tobenden Mann zu bändigen, der, wie Smith vermutete, der Vater der beiden Jungen war, auf die er sich gestürzt hatte.
    Howell hatte sich eingeschaltet und versucht, den Mann mit einem gezielten Schuss zu stoppen, doch die durcheinanderlaufenden Leute und die Dunkelheit machten es ihm unendlich schwer. Schließlich riss sich der Infizierte los und wandte dem Briten für einen Sekundenbruchteil die Brust zu, ehe er wieder auf seine Söhne losgehen konnte.
    Es war ein bemerkenswerter Schuss – ganz knapp an vier Leuten vorbei, ehe er mitten ins Ziel traf. Der Mann stürzte rücklings zu Boden, schlug wild mit den Armen um sich und heulte wie ein verwundetes Tier.
    Als er sich nicht mehr rührte, wandten sich alle Augen Howell zu, der mit der rauchenden Pistole in der Hand dastand. Keiner der Flüchtenden hatte gewusst, was hier vor sich ging und warum die drei Leute aus dem Westen hier bei ihnen waren, doch sie hatten ihre Anwesenheit toleriert.
Doch jetzt hatte ein unbekannter Brite einen unbewaffneten Mann erschossen, den sie ihr ganzes Leben lang gekannt hatten.
    Farrokh versuchte die bedrohliche Stille zu nutzen, um den Leuten zu erklären, was hier vor sich ging, aber niemand schien ihm zuzuhören. Er hatte seinen Einfluss in diesem Teil des Landes durchaus richtig eingeschätzt – für diese Leute war er offensichtlich ein Fremder.
    Der Junge, dem Howell das Leben gerettet hatte, sprang auf und schrie sie an, und die anderen schienen seinen Zorn durchaus berechtigt zu finden.
    »Ich glaube, wir sind hier nicht mehr willkommen«, sagte Smith. »Zeit, zu gehen.«
    Farrokh ignorierte ihn und machte mit seinen fruchtlosen Erklärungsversuchen weiter. Ein viel älterer Mann wollte sich auf ihn stürzen, und Farrokh konnte gerade noch ausweichen. Immer mehr Leute kamen auf sie zu und schleuderten ihnen Schimpfworte entgegen, die selbst Smith mit seinen kaum vorhandenen Persischkenntnissen verstand.
    Schließlich sah Farrokh ein, dass er nichts ausrichten konnte, und feuerte eine Salve über die Köpfe der Leute ab, ehe er sich Smith, Howell und Sarie anschloss, die bereits das Weite suchten. Sie hielten ihre Waffen auf den Mob gerichtet, wichen den Steinen aus, die die wütenden Leute nach ihnen warfen, und blieben nicht stehen, bis sie sich gut fünfhundert Meter entfernt hatten.
    »Bei den drei anderen werden die Symptome in weniger als einer Stunde voll ausbrechen«, sagte Sarie. »Wir können diese Leute nicht einfach alleinlassen. Wir sind als Einzige bewaffnet!«
    »Die Waffen nützen nichts«, erwiderte Smith. »Sie lassen uns nicht mehr an sich heran. Wir können nichts mehr tun.«

    »Nichts mehr tun?«, rief sie verzweifelt. »Die Iraner können das hier nicht unter Kontrolle bekommen. Diese Leute haben keine Ahnung, was da auf sie zukommt.«
    »Sie hat recht«, warf Farrokh ein. »Du hast gesagt, die Amerikaner würden uns helfen, Jon. Wo sind sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was heißt das – du weißt es nicht? Du hast doch mit ihnen gesprochen.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und?«
    Er sah Howell an, doch der blieb stumm.
    »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen das ganze Gebiet auslöschen.«
    »Was meinst du mit auslöschen? «, fragte Sarie.
    »Wir haben ein Atom-U-Boot vor der Küste. Ich habe ihnen geraten, es einzusetzen.«
    Einige Augenblicke herrschte nur Schweigen; es war Farrokh, der als Erster reagierte. »Ich verstehe nicht ganz. Ein Atom-U-Boot, das ist ein Unterseeboot mit Nuklearantrieb, mit konventionellen Waffen bestückt, nicht wahr?«
    »Das hier hat Atomwaffen.«
    Smith sah den Angriff kommen, doch er verteidigte sich nicht, als ihn der Gewehrkolben mitten auf die Brust traf und ihn schmerzhaft zu Boden gehen ließ. Howells Hand verharrte über der Pistole in seinem Hosenbund, doch er schien sich nicht unbedingt einmischen zu wollen. Sarie stand einfach nur völlig verdutzt da.
    »Du hast deinen Leuten gesagt, sie sollen mein Land angreifen?« , rief Farrokh und richtete sein Gewehr auf Smiths Kopf. »Ich habe dir vertraut. Meine Männer sind
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