Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung
Autoren: Ludlum Robert
Vom Netzwerk:
Kreuzes errichtet worden, die von einem provisorischen Zaun umgeben
war. Hier wurden alle untersucht, die mit Infizierten in Kontakt gekommen waren.
    Alle bekannten Zugänge zu den Canyons waren mit Maschinengewehrstellungen und Stacheldraht gesichert; außerdem hatte man dort Tausende von Minen vergraben. In allen Städten und Dörfern der Region waren Koalitionstruppen postiert. Die Koordinaten waren in den Navigationscomputern von Raketenbatterien gespeichert. Falls es irgendwo zu einem Ausbruch der Infektion kam, den die Bodentruppen nicht schnell unter Kontrolle brachten, konnte selbst die entlegenste Siedlung innerhalb weniger Minuten dem Erdboden gleichgemacht werden.
    »Ich mag es ja normalerweise nicht, wenn Politiker die Empfehlungen der Leute draußen im Feld ignorieren«, fuhr Howell fort. »Aber in diesem Fall …«
    Smith runzelte die Stirn. Er fand zwar auch, dass jeder Tag über der Erde ein guter Tag war – doch Castillas Entscheidung war äußerst riskant gewesen. Hätte sie sich als falsch herausgestellt, so wären die Konsequenzen unvorstellbar gewesen.
    Doch wie es aussah, hatte der Präsident richtig entschieden. Der letzte gemeldete Kontakt mit einem Opfer des Parasiten lag achtundvierzig Stunden zurück; ein Infizierter hatte belgische Sondereinsatzkräfte attackiert, die ein Höhlensystem im Norden durchkämmten. Zum Glück war der Mann mit seinem gebrochenen Oberschenkel nicht schnell genug gewesen, um die Soldaten zu gefährden. Sie konnten ihn erschießen, bevor er näher als fünfzehn Meter herangekommen war.
    »Du meinst wahrscheinlich, ich sollte mich bei den Amerikanern bedanken, dass sie nicht ein Drittel meines Landes zerstört haben«, brummte Farrokh.

    »Sei nicht so hart zu Jon«, entgegnete Sarie. »Wenn ich mit den Amerikanern telefoniert hätte, hätte ich ihnen vielleicht auch nichts anderes gesagt.«
    Der Iraner blickte weiter auf die Koalitionstruppen hinunter, die die Region besetzt hatten. »Und was sagt er ihnen jetzt? Warum unterstützt der Westen die Libyer, aber uns so gut wie gar nicht?«
    Smith überlegte kurz, ob er lügen sollte, doch Farrokh würde es sofort durchschauen.
    Das Video, das im Internet zu sehen war, hatte nicht nur die ganze Welt schockiert, es hatte auch beträchtliche Konsequenzen im Iran selbst. Es bildeten sich Allianzen im Land, die man noch vor Kurzem für unmöglich gehalten hätte – zwischen säkularen Liberalen, moderaten Muslimen und sogar konservativen Anhängern einiger Imame, die Biowaffen als unislamisch ablehnten. Die Größe und Dynamik der Demonstrationen, die überall im Iran losbrachen, überstieg alles, was bisher passiert war, und die Regierung stützte sich nur noch auf die Armee, um sich an der Macht zu halten.
    »Die Situation im Moment ist ziemlich kompliziert, Farrokh. Wir …«
    »Und deshalb mussten in den letzten achtundvierzig Stunden über dreitausend meiner Landsleute sterben – von der Armee ermordet?«
    Smith seufzte leise. »Niemand wollte das. Aber du siehst ja, was hier los ist: Jede Menge ausländische Soldaten und UNO-Truppen, Medien, internationale Beobachter und Organisationen wie die WHO und CDC. Khamenei verfügt über moderne Raketen, und wenn auch nur eine oder zwei davon durch unsere Verteidigung gekommen wären, hätte das die ganze Operation zerstören können. Dann wäre die
Infektion bald in Riad, Kairo oder Damaskus aufgetaucht. Das konnten wir einfach nicht riskieren.«
    »Und darum habt ihr einen Pakt mit dem Teufel geschlossen?«
    »Wir haben Khamenei gesagt, wenn er keinen Ärger macht, dann lassen wir ihn auch in Ruhe. Aber wir haben auch klargemacht, wenn im Umkreis von hundert Meilen um unsere Leute auch nur ein Böller hochgeht, vernichten wir seine ganze Armee und verhängen eine Flugverbotszone über dem Land, bis wir ihn an einem Strick baumeln sehen.«
    »Dann sind wir also auf uns allein gestellt«, sagte Farrokh.
    »Du sagst mir doch immer, der Westen soll sich nicht in eure Angelegenheiten einmischen. Bei uns in Amerika gibt es ein Sprichwort: Sei vorsichtig, was du dir wünschst – es könnte in Erfüllung gehen.«
    »Und der Parasit?«
    »Darauf hab ich keinen Einfluss mehr«, antwortete Smith. »Diesen Teil der Operation hat Präsident Castilla einer gewissen Südafrikanerin übertragen, die du auch kennst.«
    Farrokh drehte sich um und blickte zu Sarie auf. »Ist das wahr?«
    »Hundertprozentig.« Sie stieß Smith lächelnd gegen die Schulter. »Von jetzt an wird mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher