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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung
Autoren: Ludlum Robert
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beide, dass das aussichtslos ist, Fred. Tun Sie’s einfach, okay?«
    Wieder folgte längeres Schweigen. »Ich werde Ihre Empfehlung an den Präsidenten weitergeben, und mich auch dafür aussprechen. Danke für alles, was Sie getan haben, Jon. Und viel Glück euch allen.«
    Die Verbindung wurde getrennt, und er steckte das Telefon langsam ein.
    »Alles okay, Kumpel?« Howell legte eine Hand unter seinen Arm, um ihn zu stützen.
    »Nicht mein bester Tag heute.«
    »Tja, es hätte wohl besser laufen können.« Howell streckte ihm die Hand entgegen. »Trotzdem möchte ich dir sagen, es ist mir eine Ehre, mit dir zusammenzuarbeiten.«

Kapitel einundneunzig
    FREDERICK COUNTY, MARYLAND, USA
    5. Dezember, 07:22 Uhr GMT-5
     
     
    »Hallo?«
    Lawrence Drake machte einen zögernden Schritt nach vorne; die gefrorenen Blätter unter seinen Schuhen knackten laut in der Stille der Lichtung. »Ist da jemand?«
    »Larry, mit wem …«, rief Dave Collen aus dem Hubschrauber, doch Drake ließ ihn nicht ausreden.
    »Halt den Mund und pack die Unterlagen ein!«
    Die dichten Wolken im Osten leuchteten im Licht der aufgehenden Sonne und ließen die Umrisse eines SUV und eines großen Kastenwagens hervortreten. Vier menschliche Gestalten – drei Männer und eine Frau – standen vor den Fahrzeugen und rührten sich nicht.
    Drake hielt den Atem an, als er stehen blieb, sich umblickte und die schwarze Wand aus Bäumen sah, die die Lichtung umgab.
    Es war nun klar, dass der technische Defekt des Hubschraubers nur vorgetäuscht war; der Pilot war offenbar dafür bezahlt worden, sie hier herunterzubringen. Aber von wem? Terroristen? Ausländische Agenten? Waren sie hier, um ihn zu töten?
    Noch vor wenigen Jahren wäre so etwas unmöglich gewesen. Aber die Muslime hielten sich nicht an die Regeln, die im Kalten Krieg aufgestellt worden waren. Heute war niemand mehr absolut sicher. Der Tod war etwas, mit dem man leben musste.

    »Was wollen Sie?« Sein Mund war staubtrocken.
    Das Leuchten der Morgendämmerung wurde intensiver und hob einzelne Details der Szene vor ihm hervor. Die Frau war groß und athletisch und hatte blondes Haar, das im Halbdunkel schimmerte. Ihr Gesicht war zwar immer noch nicht zu erkennen, doch sie hatte etwas Vertrautes an sich, ihre Energie war irgendwie zu spüren, obwohl sie sich nicht bewegte.
    Er begann zurückzuweichen, doch ihre Stimme ließ ihn innehalten.
    »Wo wollen Sie denn hin, Larry?«
    »Russell?«, erwiderte er. »Randi Russell? Was zum Teufel soll das? Was tun Sie hier?«
    »Ich habe das Team gefunden, das Sie auf Jon und Peter angesetzt haben.«
    Er versuchte vergeblich, sich den Schock und die Angst nicht anmerken zu lassen, und hoffte, dass sein Gesicht im Halbdunkel nicht so genau zu erkennen war. »Wovon reden Sie?«
    »Alles, was Sie gesehen haben, war eine Fälschung«, sagte sie. »Der Flug von Diego Garcia, die Satellitenbilder des Autos, mit dem sie in die Berge fuhren. Das ist alles von mir und Chuck Mayfield gekommen. In Wirklichkeit waren die zwei die ganze Zeit hundert Meilen entfernt.«
    Einen Moment lang bekam Drake keine Luft mehr, doch dann zwang er sich zur Ruhe. Es gab mit Sicherheit einen Ausweg. Er musste ruhig bleiben und nachdenken.
    Wenn es stimmte, was sie sagte, und er die ganze Zeit mit falschen Informationen gearbeitet hatte, dann war Smith fast sicher noch am Leben und an den Ereignissen in Avass beteiligt. Das bedeutete, der Anruf von Sepehr Mouradipour war eine Falle; bestimmt hatten sie ihn aufgenommen.

    Er wagte nicht, zu Collen zurückzublicken, doch er musste vor allem an die Unterlagen denken. Es war alles da – alles, was sie getan hatten, was sie dem Präsidenten vorenthalten hatten.
    Bleib ruhig!
    Wenn Russell diese Unterlagen in die Hände bekam, würde ihn das in eine extrem schwierige Lage bringen, aber vielleicht ließ sich die Katastrophe auch dann noch abwenden. Die Politik war manchmal ein sehr schmutziges Geschäft.
    »Ich will mit dem Präsidenten sprechen.«
    Russell schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube nicht, dass er mit Ihnen sprechen will.«
    Drake stieß einen gedämpften Schrei aus, als ihn ein Schlag von hinten gegen die Beine zu Boden schickte. Seine Arme wurden zurückgerissen, und er hörte das metallische Klicken von Handschellen, während hinter ihm Dave Collen unter lautem Protest aus dem beschädigten Hubschrauber gezerrt wurde.
    Als Drake wieder auf die Füße gezogen wurde, kam Russell über die Lichtung auf ihn zu.
    »Was
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