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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung
Autoren: Ludlum Robert
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für dich gestorben!«
    »Farrokh …«, begann er. Er brachte kaum ein Wort heraus
mit seinen gebrochenen Rippen, außerdem lastete das Gewicht dessen, was er getan hatte, schwer auf ihm. »Was sollte ich denn machen? Ich konnte nicht riskieren …«
    Eine Explosion blitzte im Westen auf, und im nächsten Augenblick folgte ein tiefes Donnergrollen, das die Erde erschütterte. Sie drehten sich alle um und sahen vielleicht zwanzig Kilometer südlich von Avass eine mächtige Wand aus Flammen emporsteigen.
    Die Flugzeuge darüber scherten aus der Formation aus und zeichneten sich immer deutlicher im Lichtschein des Feuers ab, bis Smith sie definitiv erkannte. Es waren amerikanische F-16-Kampfjets.
    Er brauchte einige Augenblicke, um zu begreifen, was hier vor sich ging. Die Aussicht des sicheren Todes hatte seinen Sinn für das Hier und Jetzt getrübt und ihn in Schuldgefühlen versinken lassen.
    »Castilla hat nicht auf mich gehört«, begriff er schließlich. »Er wird die Atomwaffen nicht einsetzen! Farrokh, gib mir noch einmal das Telefon. Wenn ich unsere Position durchgebe, kann ich uns vielleicht hier rausbringen.«

Epilog
    ZENTRALIRAN
    9. Dezember, 16:18 Uhr GMT + 3:30
     
     
    Smith stützte sich auf die Konsole, auf der das Computersystem des Humvees montiert war, als Randi Russell mit dem Wagen über einen ausgewaschenen Abschnitt der Straße sprang. Sie waren sich am Tag zuvor in einem mobilen Krankenhaus begegnet, das von der UNO betrieben wurde. Dort hatte man ihn über die Auswirkungen der Infektion informiert. Sie gehörte einem CIA-Team an, das dafür sorgen sollte, dass es zu keinen Unruhen kam, damit die allgemeinen Bemühungen, eine Pandemie abzuwenden, nicht gestört wurden.
    »Und du weißt ganz bestimmt, wo du hinfährst, Randi? Ich seh hier nichts als Felsen und Sand.«
    »Farrokh ist der Typ Mensch, der die Einsamkeit schätzt und lieber anonym bleibt«, rief sie über dem Dröhnen des Motors zurück. »Aber jetzt, wo wir wissen, wer er ist, kannst du sicher sein, dass wir ihn nicht mehr aus den Augen lassen.«
    Sarie beugte sich zwischen den Sitzen vor. »Geht’s ihm gut?«
    »Oh ja, er ist okay. Ich glaube, er genießt noch einmal ein bisschen Ruhe und Frieden, bevor er sich ins Getümmel stürzen muss, das er ausgelöst hat.«
    Farrokhs Leute hatten Bilder von den Ereignissen in dem unterirdischen Labor und in Avass ins Netz gestellt, sodass der Iran nun die ganze Welt gegen sich hatte. Russland und
China hatten sich nun ebenfalls für harte Sanktionen ausgesprochen, Al Jazeera brachte kritische Sondersendungen zum Thema, und die USA wurden von der Arabischen Liga dafür gescholten, dass sie nicht das ganze Land dem Erdboden gleichmachten.
    »Ist unsere Position immer noch, dass wir ihn nicht aktiv unterstützen?«, fragte Peter Howell vom Rücksitz aus.
    »Darauf haben sich die Politiker geeinigt«, antwortete Randi. »Obwohl es momentan ganz nach einer Pattsituation aussieht.«
    Sie trat auf die Bremse und brachte den Wagen schlitternd zum Stillstand, dann zeigte sie auf einen Pfad, der sich einen Hang mit verstreuten Felsblöcken hinaufschlängelte. »Dort oben findest du ihn.«
    »Sieht ziemlich steil aus«, meinte Sarie etwas skeptisch. »Und alles in der glühenden Sonne.«
    Ihr Bein war leicht infiziert, und durch die Antibiotika, das Fieber und die Anstrengungen der letzten Tage fühlte sie sich nicht ganz so fit wie sonst. Dennoch ließ sie sich von Howell aus dem Wagen helfen und trat ans offene Fahrerfenster. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Randi.«
    »Mich auch. Sind Sie sicher, dass Sie den ganzen Weg da raufgehen möchten? Ich kann Sie gern irgendwo absetzen.«
    »Nein, ich will mich verabschieden.«
    »Wie Sie möchten. Ich schicke dann jemanden her, der euch in zwei Stunden abholt.«
    Sarie lächelte und tippte an den Fensterrahmen, ehe sie hinter Howell her humpelte, der bereits die erste Kehre des Weges erreicht hatte.
    »Willst du nicht vielleicht mitkommen?«, fragte Smith.
    Randi schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich bleibe für Farrokh lieber anonym. Heute ist er der Liebling des Westens,
aber die Dinge ändern sich oft recht schnell. Und wenn das passiert, dann krieg ich meistens Arbeit.«
    »Immer noch dieselbe Zynikerin.«
    Ein geheimnisvolles Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Du solltest nett zu mir sein, Jon. Du schuldest mir was.«
    »Für die Fahrt hierher? Es waren doch nur ein paar Kilometer, außerdem hast du den Hummer wahrscheinlich
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