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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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ihr, dass das nicht stimmte.
    Vielleicht zwanzig Minuten später lag ich nackt unter der Bettdecke und wollte gerade die Nachttischlampe ausknipsen, als ich das blinkende Licht an meinem Anrufbeantworter bemerkte.
    Ich wollte es schon ignorieren, aber dann drückte ich doch die Play-Taste, weil ich genau wusste, dass dieses blöde Blinkteil neben meinem Kopf mich die ganze Nacht am Schlafen hindern würde, wenn ich es nicht täte.
    »Lindsay, ich bin’s«, ertönte Joes Stimme vom Band. Ich seufzte und sah sofort sein Gesicht vor mir, hörte seine Enttäuschung und ahnte, dass ich sie schon in wenigen Sekunden mit ihm teilen würde.
    »Schatz, es tut mir leid. Schlechte Nachrichten. Ich habe einen früheren Flug genommen. Ich wollte zeitig da sein und dich überraschen, aber am Flughafen gab’s wegen irgendwas einen Riesenstress, und die Start- und Landebahnen waren stundenlang gesperrt.
    Wir sind umgeleitet worden, Linds, und inzwischen habe ich einen neuen Einsatzbefehl gekriegt. Jetzt sitze ich im Flieger nach Hongkong.«
    Ich hörte im Hintergrund die Stimme des Piloten, der die Passagiere aufforderte, alle elektronischen Geräte auszuschalten.
    Dann meldete Joe sich wieder.
    »Ich ruf dich an, sobald wir gelandet sind. Dann machen wir einen neuen Plan. Einen größeren. Einen besseren. Hab Geduld mit mir, Lindsay. Ich liebe dich.«
    Ein Klicken, und dann setzte das Freizeichen ein.
    Ich spulte zurück und hörte mir die Nachricht noch einmal an. Dieser Riesenstress am Flughafen - es wäre komisch gewesen, wenn es nicht so verdammt traurig gewesen wäre -, das war ich gewesen, als ich Garza verhaftet hatte.

137
    Claire, Cindy und ich trafen uns an diesem Samstagabend im Bix, einem wunderbaren Restaurant in der Gold Street, bekannt für sein fantastisches Essen und die Artdéco-Einrichtung, die jene glorreichen Tage der Mondscheinbars wieder lebendig werden lässt, die Zeit der glanzvollen Ozeandampfer der Dreißiger- und Vierzigerjahre. Wir hockten um unseren Lieblingstisch auf der Empore, von wo aus man das rege Treiben unten an der Mahagoni-Bar verfolgen konnte.
    Ich hatte mein Handy ausgeschaltet und genoss einen perfekten Martini. Zwanzig Stunden nach der Verhaftung von Garza und O’Mara war ich immer noch hundemüde.
    Und ich machte mir Sorgen um Yuki, die schon vor einer halben Stunde hätte hier sein müssen.
    Ich lehnte mich an Claires Schulter, und sie neckte mich.
    »Na, wie lange ist es her, dass du zuletzt eine Dosis Vitamin L bekommen hast, Schätzchen?«
    »Kann mich nicht erinnern. Das heißt, dass es viel zu lange her sein muss.«
    »Wann kommt denn dein junger Galan, um dich aufs Bett zu schmeißen?«
    Ich lachte. »Wir haben eine felsenfeste Verabredung für nächstes Wochenende. Nur ein Terroranschlag könnte uns noch davon abbringen. Kannst du eigentlich Gedanken lesen, Butterfly?«
    »Ja, kann man so sagen«, erwiderte Claire. »Aber meine hellseherischen Fähigkeiten versagen, wenn es darum geht, was mit diesem Dr. Garza war. Wir wollen es beide wissen. Bitte, lass uns nicht warten, bis Yuki da ist.«
    Ich sah ein, dass sie nicht lockerlassen würden.
    Cindy und Claire starrten mich erwartungsvoll an, also nahm ich noch einen kleinen Schluck von meinem Martini, stellte mein Glas ab und erzählte den Mädels von der aufregenden Festnahme am Flughafen, von der Vernehmung und von der Latte von Verbrechen, die wir Garza vorwarfen.
    »O’Mara hat in einen Deal eingewilligt«, sagte ich. »Und jetzt haltet euch fest: Sie und Garza haben bei diesem Prozess gegen das Municipal gemeinsame Sache gemacht. Es war alles von langer Hand geplant. Ein abgekartetes Spiel. Als er die Aussage verweigerte...«
    »Das war geplant?«, fragte Cindy.
    »Na klar. Garza hat alles darangesetzt, die Geschworenen gegen das Municipal aufzubringen, und er hat das glänzend hingekriegt. O’Mara hat ihren Anteil an den Millionen eingestrichen und mit Garza geteilt. Außerdem war sie verknallt in den Typ.«
    »Das hat mit Logik und Vernunft nichts mehr zu tun«, sagte Claire.
    »Nicht wahr? Aber in ihrer Verblendung hat sie sich vorgestellt, dass sie zusammen abhauen und sich ein schönes Leben machen würden.«
    »Aber er hat sie sitzen lassen?«, riet Cindy.
    »Versucht hat er’s«, korrigierte ich. »Er saß schon auf gepackten Koffern, als Martin Sweet bei ihm zu Hause aufkreuzte, rasend vor Wut. Wir glauben, dass er Garza eine Bleikristallvase an den Hinterkopf geknallt hat.«
    »Autsch«, kommentierte
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