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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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kommen, drehte sich um und musterte mich mit zusammengekniffenen Augen.
    »Sie«, sagte er.
    O’Mara tätschelte seine Hand und sagte: »Bleib ganz ruhig, Dennis. Es ist alles okay.«
    »Dennis Garza. Maureen O’Mara«, rief ich. »Ich habe hier einen richterlichen Beschluss, wonach Sie beide als wichtige Zeugen in Gewahrsam zu nehmen sind.«
    »Vergessen Sie’s«, rief Garza. Er kramte in seiner Jackentasche. Dann sprang er auf und trat in den Mittelgang.
    »Dennis, nein!«, schrie O’Mara.
    Mit schlangengleicher Behändigkeit schnappte Garza die Stewardess, die am nächsten bei ihm stand, wickelte ihr gesträhntes Haar um seine Hand und riss ihren Kopf mit einem Ruck nach hinten, sodass er nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war.
    Da sah ich etwas in seiner Hand funkeln. Es war eine Spritze!
    Er hatte den Daumen auf dem Kolben, und die Spitze bohrte sich bereits in die straff gespannte Haut am Hals der Flugbegleiterin.
    Die panischen Schreie der jungen Frau erfüllten die Kabine und hallten von den Wänden wider.
    »Ich verlange freies Geleit aus dieser Maschine. Sonst spritze ich sie voll mit Insulin. Sie wird tot sein, ehe sie auf dem Boden aufschlägt«, drohte Garza.
    Garzas einstmals attraktives Gesicht war kaum wiederzuerkennen. Die Haut war blau und grün verfärbt, seine Züge verzerrt, die Zähne gebleckt, die Pupillen in den wild umherzuckenden Augen riesig.
    Er sah ganz genau so aus wie der gefährliche Irre, für den ich ihn hielt.
    »Es liegt an Ihnen«, sagte er. »Mir ist es egal, ob sie lebt oder stirbt.«
    Endlich richtete ich das Wort an Garza. »Das war mir schon klar.«

132
    Ein eiskalter Klumpen formte sich in meinem Magen, als ich in Garzas dunkle, durch und durch wahnsinnige Augen blickte. Maureen O’Mara kniete auf ihrem Sitz und starrte Garza entsetzt an, als ob sie auch nicht wüsste, wen sie da vor sich hatte.
    Schweißperlen traten auf meine Oberlippe, als die Passagiere in der hinteren Hälfte der Kabine sich in Panik an den Cops vorbeidrängten und zur Tür rannten.
    Die übrigen Fluggäste in dem Abschnitt hinter dem Getränkewagen beugten sich auf ihren Sitzen vor und hielten schützend die Hände über den Kopf, während hinter mir die Scharfschützen eine Mauer bildeten und die Rückenlehnen als Auflagen für ihre Waffen benutzten.
    Garza stand mit dem Rücken zum Cockpit. Er konnte weder vor noch zurück, aber er konnte alle Menschen an Bord der Maschine bedrohen.
    Und er konnte die Flugbegleiterin mit in den Tod reißen.
    Garza packte die Haarsträhne der jungen Frau noch fester. Sie wimmerte vor Schmerzen und stellte sich auf die Zehenspitzen, während ein Tropfen Blut von ihrem Hals auf den Kragen ihrer gestärkten weißen Bluse fiel.
    Ich las ihren Namen auf der Spange mit den goldenen Flügeln, die an ihrer Weste steckte. »Es wird alles gut, Krista«, sagte ich und sah ihr dabei in die Augen, sah die Tränen hervorquellen.
    »Lassen Sie sie los, Dennis. Niemand hier wird seine Waffe einstecken«, sagte ich mit ruhiger Stimme. »Und Sie werden niemanden töten. Wir werden alle lebend hier rauskommen.«
    In diesem Moment glitt die Tür des Cockpits hinter Garza auf, mit einem Zischen, das an das Öffnen eines Vakuumverschlusses erinnerte. Ein junger Flugoffizier trat in die Kabine, einen Schlagstock wie einen Baseballschläger über die Schulter erhoben.
    Garza blickte sich um und lockerte nur ganz leicht den Griff, mit dem er die Flugbegleiterin gepackt hielt. Sie wand sich und versuchte, sich von ihm loszureißen.
    Das war der Sekundenbruchteil, den ich brauchte. Ich zielte und drückte den Abzug der Elektroschock-Pistole, jagte fünfzigtausend Volt in Garzas Schulter - genug Saft, um ein Nashorn von den Beinen zu holen.
    Garza stieß einen erstickten Schrei aus und brach auf dem Kabinenboden zusammen, wo er gekrümmt liegen blieb. Ich trat an ihn heran und zielte mit dem Taser auf seinen Kopf, während Jacobi ihm Handschellen anlegte.
    »Ich verhafte Sie wegen fahrlässiger Gefährdung von Menschenleben«, sagte ich, während Garza zu meinen Füßen stöhnte und sich wand. »Sie haben das Recht, zu schweigen, Sie mieses Stück. Alles, was Sie sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden.« Und das wird es auch, verlass dich drauf.

133
    Es war nach neun Uhr abends, als Jacobi und ich Dennis Garza und Maureen O’Mara in den Kommandoraum brachten, beide in Handfesseln.
    »Hochmut kommt vor dem Fall«, meinte Jacobi grinsend.
    Ich war hundemüde und ging
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