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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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bis er endlich mit allen vier Beinen auf dem Boden stand.
    Ich wusste, dass meine aufgestaute Wut mit mir durchging, und es war mir egal, wer mir auf der anderen Seite des Spiegels dabei zusah.
    Ich beugte mich vor, die Hände auf die Knie gestützt, bis mein Gesicht direkt vor Garzas stinkender Visage war, und ließ es alles ohne Rücksicht auf Verluste an ihm aus.
    »Ich habe den Mann gekannt , den Sie erstochen und massakriert haben, sie gemeingefährliches Stück Scheiße! Ich habe mit ihm gesprochen, kurz nachdem sein Sohn an einem gebrochenen Arm gestorben war.
    Haben Sie dieses Kind gesehen, als es in die Notaufnahme eingeliefert wurde? Ein süßer kleiner Junge. Hat vielleicht zwanzig, fünfundzwanzig Kilo gewogen. Er wurde mit zwei Knöpfen auf den Augen tot aufgefunden.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte Garza.
    »Er weiß gar nichts«, sagte ich zu Jacobi, während Garza sich aufrichtete und sich mit seinen gefesselten Händen mühsam zum Stuhl zurückschleppte.
    »Er weiß nichts über die Knopf-Morde. Er weiß nichts über Martin Sweets Leiche in seinem Kofferraum. Und er weiß ganz bestimmt nicht, wie hartnäckig wir sein können. - Er kennt uns überhaupt nicht.«
    »Ich ruf einen Krankenwagen«, sagte Jacobi mit matter Stimme.
    Ich knallte mein Handy vor Garza auf den Tisch.
    »Bitte. Rufen Sie Ihren Anwalt an. Sagen Sie ihm, dass Sie wegen Mordes an Martin Sweet in Haft sind. Sagen Sie ihm, dass er Sie in der Notaufnahme des Municipal Hospital finden kann, unter Polizeibewachung und mit Handschellen ans Bett gefesselt. Sagen Sie ihm, dass wir so viele Beweise haben, dass es für hundert Verurteilungen reicht.
    Sagen Sie ihm, dass wir Sie aus dem Verkehr ziehen werden.«
    Ich zog meine Jacke an, während Garza sich mit den winzigen Tasten meines Handy abmühte, sich vertippte und es noch einmal versuchte. Ich ließ ihn mit Jacobi im Vernehmungsraum zurück.
    Doch bevor die Tür ins Schloss fiel, hörte ich Garza schluchzen.

136
    Ich sah Garzas ramponiertes Gesicht noch klar und deutlich vor mir, als ich vom Präsidium nach Hause fuhr. Nur schade, dachte ich, dass Yuki nicht hinter dem Spiegel gestanden hatte, als Garza sich die Seele aus dem Leib gekotzt und wie ein Baby geflennt hatte.
    Hatte er Angst?
    Tat er sich selbst leid?
    Es war mir egal.
    Ich hoffte nur, dass er teuflische Schmerzen hatte. Das Schwein war wegen Mordverdachts in Haft, und es bestand erwiesenermaßen Fluchtgefahr. Die Kautionssumme würde Millionen betragen, aber es war dennoch gut möglich, dass er am Montag wieder auf freiem Fuß war.
    Es würde ein langes, demütigendes Wochenende für ihn werden, an ein Bett in seinem eigenen Krankenhaus gefesselt, sodass seine Kollegen sich in aller Ruhe ein Bild von Dr. Garzas dunkler Seite machen konnten.
    Sein Wochenende würde sich endlos hinziehen.
    Meines würde viel zu schnell wieder vorbei sein.
    Ich fuhr langsam die Sixteenth Street hinauf und bog in die Missouri ein. Als ich an den adretten viktorianischen Wohnhäusern am Potrero Hill vorbeikam, die in bleiches Mondlicht getaucht waren, dachte ich an die lange Dusche, die ich mir gönnen würde, um mir den Gestank vom Leib zu waschen, und an die sechs Stunden seligen Schlummers, mit denen ich mich für mein Wochenende mit Joe fit machen würde.
    Ich lächelte, als ich an das ungetrübte Glück dachte, das ich mit Joe genießen konnte - meinen Kopf an seine Schulter geschmiegt, unsere Hände verschränkt, die tausend kleinen Küsse, und dann die intensiveren, leidenschaftlicheren, von denen wir nie genug kriegen konnten.
    Ich dachte an die vielen Stunden, die ich mit Joe über Gott und die Welt reden konnte. Ich konnte es kaum erwarten, ihm von diesem Tag zu erzählen, diesem achtzehnstündigen ununterbrochenen Adrenalinrausch, der damit geendet hatte, dass wir wieder einen gemeingefährlichen Verbrecher unschädlich gemacht hatten.
    Ich parkte den Explorer vier Häuser von meiner Haustür entfernt, schleppte mich mit schweren Beinen die steile Straße hinauf und erklomm dann die Treppe zu meinem trauten Heim mit dem klitzekleinen Streifen Buchtblick.
    Durch die geschlossene Tür der Duschkabine redete ich mit Martha. Ich sagte ihr, wie leid es mir täte, dass ich immer so wenig Zeit hatte. Sie antwortete mit einem Kläffen, und ein lebhafter Dialog entspann sich zwischen uns. Ich kann nur raten, aber ich vermute mal, dass sie sich darüber beschwerte, dass ihre Hundesitterin sie mehr liebte als ich.
    Ich versicherte
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