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Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Titel: Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik
Autoren: Linda Sue Park
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ein«, bot Amy rasch an.
    Dan warf ihr einen kurzen Blick zu. Eins war ihm klar: Amy wollte nicht, dass Nellie sich um mehr als das Allernötigste kümmerte – nicht einmal ums Eincremen.
    »Das kann ich allein«, sagte er trotzig und wischte sich unbeholfen über den Rücken. Dann schnappte er sich das Handtuch. »Es reicht. Ich warte jetzt nicht mehr. Ich geh allein.«
    Er sah, wie Nellie mit den Augen rollte. »Wir treffen uns am Delfinbecken, um« – sie sah auf die Uhr – »um zwei. Und vergiss die Zeit nicht. Ich hab es satt, jedes Mal fast einen Herzinfarkt zu bekommen, wenn ich dich nirgends finden kann!«
    Bevor sie den Satz beenden konnte, war der Junge schon nach draußen verschwunden.
    Nachdem Dan an der Kasse bezahlt und ein Gummiband für sein Handgelenk ausgehändigt bekommen hatte, ging es ab zur ersten Station: Die Sun-Palace -Wasserrutschen. Eine der Bahnen ging fast senkrecht nach unten! Mit verschränkten Beinen, die Arme vor der Brust gekreuzt, stürzte er in die Tiefe. Hustend und spuckend tauchte er unten wieder auf. Wahnsinn!
    Zwei Stunden lang rannte Dan kreuz und quer durch den Vergnügungspark. Er konnte sich nicht entschließen, ob er zuerst jede Rutsche ausprobieren oder die besten gleich mehrmals hintereinander hinunterrutschen sollte. Das war vielleicht seine letzte und einzige Gelegenheit: Sobald sie ihre Suche fortsetzen würden, wäre der Spaß fürs Erste sicherlich vorbei.
    Er bekam ein schlechtes Gewissen und wühlte deshalb auf dem Weg zur nächsten Rutsche ein paar Minuten in den Büschen herum, auf der Suche nach einer Katze. Und zwar nicht irgendeiner Katze, sondern einer dreifarbigen Katze. Das hatte Hamilton zumindest gesagt.
    Dann entdeckte er aber ein Schild, auf dem stand, dass Haustiere im Park verboten wären. Er musste die Katzensuche also später, außerhalb des Parks, fortsetzen. Wie viele Katzen gab es wohl auf den Bahamas? Und wie sollten sie bloß die richtige finden?
    Aber schon die nächste Rutsche ließ ihn jeden Gedanken an Katzen vergessen. Es ging steil hinab durch einen Schlauch, der in einen geraden, langen Tunnel mündete. Aber es war kein einfacher Tunnel – er war durchsichtig und führte durch ein Haifischbecken hindurch. Die Raubfische kamen verdammt nah und Dan hätte sie anfassen können, wären sie nicht durch eine Glasscheibe voneinander getrennt gewesen.
    »Der Wahnsinn «, schwärmte er Amy später vor, als die drei sich trafen. Er war auch nur sieben Minuten zu spät am Treffpunkt erschienen.
    »Das ist doch noch gar nichts«, sagte Nellie und schwenkte ein Einkaufsnetz mit seltsamen Früchten.
    Amy würdigte sie keines Blickes und Dan tat es ihr gleich.
    Aber Nellie ließ sich nicht so schnell entmutigen. »Das hättet ihr sehen sollen, was es da auf dem Markt alles zu kaufen gab«, erzählte sie. »Kochbananen, Jackfrüchte, Netzannonen – ich hab von allem etwas gekauft!« Sie holte eine Handvoll runder brauner Nüsse hervor, die mit etwas umwickelt waren, das roten Tentakeln glich.
    »Ganze Muskatnüsse. Das Rote ist der Samenmantel oder auch Mazis genannt. So etwas findet man bei uns gar nicht, dabei schmeckt es viel aromatischer als das Pulverzeug. Riech mal.« Sie hielt Dan die Hand hin, doch dieser wich sofort zurück.
    »Nein, danke«, lehnte er ab. »Die sehen aus wie Köttel von irgendwelchen überzüchteten Designerhündchen.«
    Nellie legte die Muskatnüsse zurück in die Tasche. »Wieso versuch ich es überhaupt«, murmelte sie.
    »Hört euch lieber das an«, sagte Dan aufgeregt. »Als ich in der Schlange vor dem Eingang stand, haben ein paar Leute erzählt, dass mal ein Hai aus dem Becken gesprungen und auf der Rutsche gelandet ist! Und dann ist er runtergerutscht und im Besucherbecken gelandet!«
    Amy zuckte zusammen und Dan wusste, dass sie an Australien denken musste, wo sie ihre eigenen Erfahrungen mit Haien gemacht hatte.
    »Ist jemand verletzt worden?«, erkundigte sie sich besorgt.
    Dan zuckte mit den Schultern. »Nö. Ist wohl außerhalb der Öffnungszeiten passiert.« Dann machte er ein trauriges Gesicht. »Aber der Hai ist an dem Chlorwasser gestorben.«
    »Armer Hai«, stimmte Nellie ein.
    »Wenn ich da doch nur hier gewesen wäre!«, stöhnte Dan. »Dann hätte ich neben einem Hai schwimmen können!«
    Amy schüttelte sich. »Könnten wir vielleicht das Thema wechseln?«, bat sie. Sie sah zu Nellie. »Wenn du uns kurz entschuldigst …«
    Das Au-Pair-Mädchen nahm ihre Sonnenbrille ab und zuckte mit den
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