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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Autoren: Jude Watson
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hindurch und landeten in einem Lagerraum. Alles war dunkel und staubig, und Dan begann zu röcheln.
    »Schnell, benutz dein Asthmaspray«, sagte Amy.
    »Das ist … in … Nellies … Handgepäck«, presste Dan heraus. Er hasste dieses Gefühl. Als ob ihm jemand seine Lungen zerquetschen wollte. Es passierte immer in den unpassendsten Situationen.
    »Da ist es gut aufgehoben. Komm weiter.«
    Amy führte Dan schnell aus dem staubigen Lagerraum hinaus und in den Laden hinein. Er war hell und luftig und reich bestickte Bauchtanzkostüme hingen von der Decke herab.
    »Willkommen! Ihr sucht nach einem schönen Kostüm? Ich mache euch einen guten Preis!«
    »Nicht meine Farbe! Aber trotzdem danke!«, rief Dan und sie rannten durch die Vordertür wieder hinaus.
    Sie liefen eine Straße nach der anderen ab, bis Amy schließlich anhielt.
    »Wir haben sie abgeschüttelt.«
    »Für den Moment.« Dan packte sie am Ellenbogen. »Amy, sieh doch mal.«
    Nur ein paar Meter von ihnen entfernt hing über einem kleinen Laden ein Schild: SAKHET. Im Schaufenster stand umrahmt von einem roten Vorhang, der an eine Theaterbühne erinnerte, eine einzelne Statue. Sie war aus blauem Stein und hatte einen Löwenkopf.
    Amy und Dan sahen sich an. Ohne ein weiteres Wort öffneten sie die Tür und traten ein.
    Sie gingen geradewegs auf die Sakhet-Figur zu, die sehr alt sein musste. Ihre Oberfläche war abgerieben und eines der Löwenohren abgebrochen.
    Der Ladenbesitzer eilte zu ihnen. Er war ein dünner, zuvorkommender Mann in schwarzen Hosen und einem weißen Hemd. »Ihr seid interessiert? Sie ist schön. Echt, keine Kopie. Sie gehörte einst Napoleon«, fuhr der Mann fort. »Ihr habt einen ausgezeichneten Geschmack.«
    »Napoleon? Ist das nicht so ein italienisches Gebäck?«, fragte Dan. »Innen irgendwie klebrig?«
    Amy rollte genervt mit den Augen. »Ich glaube, du bist derjenige, der anstelle eines Gehirns innen irgendetwas Klebriges hat. Napoleon war ein französischer Herrscher. Erinnerst du dich, er hat die Welt erobert? Wir haben in Paris, im Hauptquartier der Lucians, ein Bild von ihm gesehen. Er ist ein Cahill. Einer unserer Vorfahren.«
    »Wenn er diese Statue besessen hat, könnte das wichtig sein«, überlegte Dan.
    »So einfach ist es bestimmt nicht«, entgegnete Amy.
    »Wieso nicht? Alles andere war doch schon so schwierig«, bemerkte Dan.
    Der Ladenbesitzer erhob die Stimme, um die Aufmerksamkeit seiner Kundschaft wieder auf das Wesentliche zu lenken. »Ich sehe, dass ihr fasziniert seid. Ja, Napoleon besaß viele Schätze. Manche von ihnen sind mit ihm nach Frankreich zurückgekehrt, manche sind hiergeblieben.« Er legte eine Hand auf die Statue und streichelte sie. »Begleiten euch eure Eltern? Ich werde euch einen wirklich guten Preis machen. Mein Geschäft ist das beste in ganz Kairo.«
    »Nein danke«, sagte Dan. Er war ein leidenschaftlicher Sammler gewesen, als sie noch zu Hause in Boston bei ihrer Tante Beatrice gewohnt hatten. Er wusste, dass die beste Art, Handel zu treiben, darin bestand, so zu tun, als ob man nicht interessiert wäre. »Komm schon, Amy. Lass uns weiter schauen. Wieso sollte Napoleon überhaupt irgendwelchen ägyptischen Kram besitzen?«
    »Napoleon hat 1798 einen Feldzug nach Ägypten unternommen«, erklärte Amy.
    »Ah, die junge Dame kennt sich in der Geschichte aus. Ich wäre so stolz, wenn diese Statue in die Hände einer so brillanten Person kommen würde. Hier.« Er überreichte ihr die Statue.
    Es fühlte sich seltsam an, etwas so Altes zu berühren. Etwas, das bereits Napoleon berührt hatte. Jedes Mal wieder lief ihr ein Schauer über den Rücken, wenn sie daran dachte, dass in ihr das Blut einer Reihe so außergewöhnlicher Persönlichkeiten floss. Napoleon!
    »Nur 2000«, sagte er.
    Amy fuhr hoch. »2000 Dollar ?«
    »Für dich 1500. Jemand vom Kairo Museum ist an diesem Stück interessiert. Er kommt um vier Uhr noch einmal her.«
    »Das bezweifle ich, Abdul.«
    Amy drehte sich um. Sie hatte den großen blondhaarigen Fremden, der sich am anderen Ende des Ladens umsah, bereits bemerkt. Ihr war nur nicht aufgefallen, dass er näher gekommen war. Er war in den 20ern, trug ein T-Shirt, kakifarbene Shorts und Sandalen. Seine Augen leuchteten grün in dem gebräunten Gesicht.
    »Außer vielleicht er sucht nach einem Schlüsselanhänger«, sagte der junge Mann. Er sprach Englisch mit einem britischen Akzent.
    Dann nahm er Amy die Sakhet aus den Händen. »Ich würde dieses Stück etwa auf … 2007
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