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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Autoren: Jude Watson
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zu besichtigen, aber wonach genau suchen wir eigentlich?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Amy zu.
    »Diese Verbindung zu Napoleon erscheint mir ein bisschen … äh … weit hergeholt.«
    »Ich weiß. Es ist wenig, aber wir hatten auch in Philadelphia, Paris, Wien, Salzburg, Venedig, Tokyo und Seoul nicht viel mehr in der Hand. Und doch haben wir es immer geschafft, die Hinweise zu finden. Wir wissen, dass Napoleon ein Lucian war. Wir glauben, dass es ein Zeichen in Ägypten gibt. Wenn er es also gefunden hat, oder wenn er überhaupt irgendetwas gefunden hat, hat er hier vielleicht einen Tipp für die Lucians hinterlassen.«
    »Es wäre tatsächlich lustig, Irina mal wieder zuvorzukommen«, gab Dan zu.
    Theo bestand darauf, auch ihre Eintrittskarten zu bezahlen. Durch eine kleine Tür traten sie in einen Innenhof, in dessen Mitte sich ein Brunnen befand. Niedrige Dattelpalmen und Büsche mit roten Blüten wuchsen hier und vermittelten den Eindruck von Frische.
    »Das Sennari-Haus ist 1794 erbaut worden«, erklärte Theo. »Es ist ein gutes Beispiel für die klassische islamische Wohnarchitektur, die um einen Innenhof herumgebaut wird, den man Sahn nennt. Ich finde auch, dass es hier einige der schönsten Maschrabiyya in ganz Kairo gibt.«
    »So nennt man die holzgeschnitzten Scheiben in den Fenstern«, ergänzte Amy, während sie in Richtung Hauswand deutete.
    »Napoleons Gelehrte haben die Ägyptologie für den Westen geöffnet«, fuhr Theo fort. »Nachdem ihre Berichte veröffentlicht worden waren, war plötzlich ganz Europa total verrückt nach allem Ägyptischen.«
    »Das ist faszinierend«, sagte Nellie.
    »Ich halte es vor Spannung kaum aus«, gähnte Dan. Nellie boxte ihn in die Seite.
    »Bis 1926 gab es hier noch eine Dauerausstellung zu Napoleons persönlicher Sammlung«, berichtete Theo. »In den 1990er Jahren wurde das Gebäude dann renoviert. Jetzt gibt es hier ein paar schöne Beispiele für Stoff- und Keramikkunst.«
    Dan zupfte Amy am T-Shirt. Wenn er sie nicht stoppte, würde sie Stunden in einem staubigen alten Museum verbringen und dabei vollkommen nutzlose Informationen aufsaugen.
    »Hey, wir haben Arbeit zu erledigen«, mahnte er sie. »Wo sollen wir anfangen?«
    »Ich denke, wir könnten einfach herumschlendern und die Sachen genauer unter die Lupe nehmen, die aus Napoleons Zeit stammen könnten«, schlug Amy vor.
    »Okay, kein toller Plan, aber immerhin ein Plan.«
    Sie erforschten das gesamte Gebäude, doch es war schwer zu sagen, was wirklich noch Originalstücke waren und was repariert oder ersetzt worden war. Schließlich stießen sie auf ein altes steinernes Treppenhaus, das zurück in den Innenhof führte.
    »Die Lucians sind alle kleine Napoleons«, grummelte Dan. »Schau dir nur mal Ian und Natalie an. Ein paar Besserwisser mit Kohle. Irina? Eine Besserwisserin mit einem nervösen Tick. Und Napoleon? Er war ein Besserwisser mit einer Armee.«
    »Danke, Professor, für diese erhellende Lektion über die Napoleonischen Kriege«, entgegnete Amy. »Schau dir lieber mal diese Schnitzereien an! Theo hatte recht. Diese Scheiben sind wirklich fantastisch. Und schau dir diese wundervollen Fliesen an«, sagte Amy und strich mit der Hand an der Wand entlang.
    »Du klingst wie Ian Kabra. Kannst du dich daran erinnern, wie er Alistairs Fenstersimse bewundert hat?« Amy sah plötzlich niedergeschlagen aus. Ups – er hatte den Namen erwähnt. Jedes Mal wenn er ihm herausrutschte, bekam Amy diesen Huhu, mein Hamster ist gestorben -Ausdruck. Es war schon erstaunlich, wie sich ein fast normales, halbwegs intelligentes 14-jähriges Mädchen in so einen Vollpfosten verknallen konnte. Er hatte gedacht, nun, er hatte gehofft , dass seine Schwester ein bisschen cooler wäre.
    Da wurde ihr Blick plötzlich auf eine der Fliesen gelenkt und ihr Gesicht erhellte sich wieder. »Kommt dir das nicht bekannt vor?«
    Dan kauerte sich hin. »Das ist das Wappen der Lucians!« Das Wappen war in dem Ornament versteckt, doch er erkannte es sofort. »Das ist die einzige, die so aussieht.«
    »Das muss irgendeine Art Hinweis sein!«, stellte Amy aufgeregt fest. »Vielleicht befindet sich ja was dahinter.« Sie drückte erst auf das Wappen, dann auf die Ecken der Fliese.
    »Sie ist schon über 200 Jahre alt«, sagte Dan. »Vielleicht muss man ein bisschen nachhelfen.« Er zog sein Taschenmesser aus der Hose und stemmte die Klinge in den Mörtel, der die Fliese umgab. »Wenn ich einfach …«
    »Dan! Wir sind in einem
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