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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Autoren: Jude Watson
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herausgeschlendert kam, die an den Innenhof grenzten. »Und habt ihr irgendwo eine Damentoilette gesehen?«
    Ohne zu antworten, rasten Amy und Dan auf Nellie zu, hakten sie an beiden Seiten unter und zogen sie Richtung Ausgang, gerade als die Wachen den Innenhof stürmten.
    »Oh nein, sagt nichts. Nicht schon wieder!«, stöhnte Nellie.
    »Schimpf später. Jetzt lauf, bitte!«
    »Sorry! Wir lieben euer schönes Land!«, rief Nellie über die Schulter zurück.
    Sie stürmten schon durch den Vordereingang, während die Worte noch im Hof hinter ihnen widerhallten. Das Taxi wartete an Ort und Stelle und sie sprangen hinein.
    »Wohin?«, fragte der Taxifahrer, der aus einem Nickerchen hochfuhr.
    »Fahr einfach los! Los, los!«, schrie Nellie.
    »Los, los, los!«, schrie der Taxifahrer vergnügt und trat das Gaspedal durch, sodass sie fast durch das Dach geschleudert worden wären. »Ich liebe Amerikaner!«

Viertes Kapitel

    Sobald das Taxi in den endlosen Verkehrsstrom auf einer der Hauptstraßen eingetaucht war und sie sicher sein konnten, dass ihnen niemand folgte, verriet Nellie dem Fahrer den Namen ihres Hotels. Dann ließ sie sich in ihren Sitz zurückfallen und seufzte.
    »Ihr zwei seid mir was schuldig, aber so was von. Ich habe gerade meine verwandte Seele zurückgelassen, die wahrscheinlich immer noch darauf wartet, dass ich vom Damenklo zurückkomme.«
    »Mach dir keine Sorgen«, tröstete sie Dan. »Du hast doch immer noch Kardapop.«
    »Karda mom «, verbesserte Nellie ihn.
    »Das machen wir wieder gut«, versprach Amy. »Wie auch immer, wir haben was gefunden.«
    Amy zog das Lederröhrchen hervor. Sie löste die alten, zerschlissenen Bänder und nahm den Deckel ab. Dann drehte sie es um und schüttelte es sanft. Sie keuchten, als ein kleines Stück zusammengerollten Pergaments aus dem Röhrchen in Amys Hand fiel.
    Es war rissig und an den Ecken zerknittert. Außerdem wirkte es so zerbrechlich, dass Amy sich kaum traute zu atmen.
    »Ich glaube, das ist ein alter Brief«, meinte sie. »Oder wenigstens ein Teil davon.« Vorsichtig entrollte sie ihn.
    Dan stöhnte. »Nicht schon wieder Französisch!«

    »Übersetzung?«, wandte sich Amy an Nellie.
    »›Und für den höchsten Ruhm der Nachkommen Lucs und meines Herrschers ist der Hinweis nun auf dem Weg zum Palast …‹« Nellie hielt inne und nahm ihre Sonnenbrille ab, um besser lesen zu können. »›… du la Paris‹? ›Von der Paris‹? Das ist nicht richtig. Außer vielleicht L ist ein Initial?«
    »Wer könnte L also sein?«, fragte Dan.
    »Na ja, es gab einen ganzen Stall voll Könige in Frankreich, die Louis hießen«, erzählte Nellie. »Einer von ihnen hat seinen Kopf verloren, aber er hatte seinen Palast in Versailles.«
    »Jedenfalls ist irgendein Hinweis von den Lucians irgendwohin verschifft worden«, fasste Amy zusammen. »Aber ich frage mich, wer B.D. ist.« Sie seufzte. »Ich hatte gehofft, es wäre eine Nachricht von Napoleon.«
    »Heißt das jetzt, dass der Hinweis wieder in Frankreich ist?«, fragte Dan.
    Amy verstaute das Pergament vorsichtig in ihrer Gürteltasche. »Wenn wir nur weiterforschen, wird das hier sicher früher oder später einen Sinn ergeben.«
    Sie waren so auf den Brief konzentriert gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatten, dass das Taxi von der Hauptstraße abgebogen und in einer ruhigeren Gegend angekommen war. Palmen säumten die Straße. Bougainvilleas blühten in einer Explosion aus Rosa und Purpur. »Wow«, sagte Nellie, kurbelte ihr Fenster herunter und streckte ihren Kopf hinaus, um die Luft zu schnuppern. »Ich rieche reiche Leute.«
    Das Taxi steuerte in eine lange, kurvige Auffahrt. Amy und Nellie schnappten nach Luft und Dan rief: »Toll!«, als das Hotel in Sicht kam.
    Es handelte sich um ein ausladendes weißes, villenartiges Gebäude. Ausgedehnte grüne Rasenflächen erstreckten sich bis zum Eingangsportal. Ein Paar in elfenbeinfarbenen Frotteebademänteln schlenderte über eine seitlich gelegene Terrasse zu einem türkisfarbenen Pool. Ein Angestellter eilte hin, um sie zu einer der Umkleidekabinen zu begleiten. Kellner schritten durch die Reihen der Liegestühle und trugen Tabletts voll eisgekühlter Getränke. Am gegenüberliegenden Nilufer türmten sich die großen Pyramiden von Gizeh auf, die in der heißen Luft wie ein Traumbild flimmerten.
    Nellie stieß einen leisen Pfiff aus. »Das ist ein Lebensstandard, an den ich mich gewöhnen könnte.«
    »Wie sollen wir uns das nur leisten?«, fragte Amy
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