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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Autoren: Jude Watson
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in ihrer Standpauke inne und betrachtete Theo gründlich von den Spitzen seiner blonden Haare bis zu seinen sonnengebräunten Zehen. »Na, ha llo , Indiana Jones«, schnurrte sie mit einer Stimme, die genauso klang wie die von Saladin, wenn er ein Red Snapper-Filet in seinem Futterschälchen fand.
    Ganz offensichtlich hatte Nellie, seitdem sie sie verlassen hatten, geshoppt. Über ihrem schwarzen T-Shirt trug sie einen hauchdünnen lavendelfarbenen Stoff, den sie sich als eine Art Tunika um den Körper gewickelt hatte. Ihre Augen waren mit schwarzem Kajal umrandet und perlenbesetzte Armreife klimperten an ihren Armen. Ihre Augenlider waren mit goldenem Lidschatten bestäubt. Sie sah aus, als wollte sie jeden Augenblick in einen Hip-Hop-Harem durchbrennen.
    »Na, ha llo , Mary Poppins«, antwortete Theo mit einem Grinsen.
    »Wie geistreich. Ich bin wirklich in fast jeder Hinsicht perfekt«, sagte Nellie. Sie streckte ihre Hand aus. »Ich bin Nellie Gomez.«
    »Theo Cotter.«
    Dan rollte mit den Augen, als er bemerkte, dass Nellies Hand länger als üblich in Theos verweilte. Errötete Nellie etwa? Er hätte nicht gedacht, dass sie dazu überhaupt in der Lage war.
    »Theo hat uns vor einem Betrüger bewahrt. Wenn er nicht gewesen wäre, hätten wir glatt eine unschätzbare antike Statue gekauft, die erst gestern hergestellt worden ist«, erzählte Amy.
    Theo zuckte mit den Schultern. »Euch hat es leider in eine der schlimmsten Touristenfallen in ganz Kairo verschlagen. Gerne kann ich euch ein paar von den authentischeren Geschäften zeigen, wenn ihr wollt«, bot Theo an und warf Nellie einen verschmitzten Blick zu.
    »Das wäre fantastisch«, rief Nellie mit einer derartigen Begeisterung, als hätte Theo ihr gerade eine Reise ins Universum vorgeschlagen.
    »Ich glaube, wir sollten erst mal zu unserem Hotel«, widersprach Amy. Theo machte zwar einen netten Eindruck, aber warum sollten sie ihm trauen? Außerdem hatten sie keine Zeit zu verlieren. Bevor sie aus Seoul aufgebrochen waren, hatten sie in Alistairs Schlafzimmer eine Vielfliegerkarte gefunden. Dan hatte sie eingesteckt und sie hatten sie dazu benutzt, um vom Flughafen aus ein Zimmer in einem Hotel namens Excelsior zu buchen. Amy wollte schnell dort einchecken, um dann in Ruhe ihre nächsten Schritte zu planen. Hier ging gerade alles ein bisschen zu schnell für ihren Geschmack.
    Theo nahm Nellie einige ihrer Taschen ab. »Ihr interessiert euch doch für Napoleon, oder?«, fragte er in Amys Richtung. »Wusstet ihr, dass er, als er in Ägypten eingefallen ist, Gelehrte, Archäologen und Künstler mitgebracht hat, damit sie mit ihm das Land erkunden?«
    Na, wenn das mal nicht wahnsinnig typisch für einen Lucian ist, dachte Dan.
    »Das Haus, in dem die Gelehrten untergebracht waren, ist heute ein Museum. Ich kenne den Kurator dort.«
    Oh, oh , dachte Dan. Sobald seine Schwester das Wort Museum hörte, setzte bei ihr der Speichelfluss ein – als hätte man ihr einen Schoko-Brownie vor die Nase gehalten.
    »Ist es weit weg?«, erkundigte Amy sich dann auch schon eifrig. Wenn es das Haus immer noch gab, konnten sie dort vielleicht etwas finden, das sie zu einem weiteren Hinweis führen würde.
    »Nichts ist in Kairo wirklich weit voneinander entfernt«, sagte Theo. »Das Sennari-Haus liegt drüben in Haret Monge. Kommt, ich besorge uns ein Taxi.«
    Theo drehte sich um und führte sie zu einer breiten Straße. Falls es hier wirklich Fahrspuren gab, konnte sie Dan jedenfalls nicht ausmachen. Autos quetschten sich in winzige Lücken, drängelten sich vor Lastwagen, beschleunigten vor roten Ampeln und fuhren Stoßstange an Stoßstange. Und das alles bei einem höllischen Schrei- und Hupkonzert. Amy, Dan und Nellie sahen sich an. Sie konnten sich nicht vorstellen, wie man in diesem Chaos ein Taxi finden sollte.
    Aber Theo trat seelenruhig auf die Fahrbahn, streckte einen Arm aus, und schon kurze Zeit später kam ein Taxi rutschend vor ihm zum Stehen.
    »Seht ihr?«, sagte Nellie ehrfürchtig. »Er ist wirklich Indiana Jones.«

Drittes Kapitel

    Als sie am Sennari-Haus ankamen, wechselte Theo mit dem Fahrer ein paar Worte auf Arabisch und warf ihm dann ein Bündel Banknoten zu. »Bakschisch«, erklärte er ihnen.
    »Gesundheit«, sagte Dan.
    Theo grinste. »Nein, Bakschisch bedeutet Trinkgeld. Jetzt wartet er auf uns.«
    Theo ging voraus, um neben Nellie zu gehen. Dan wandte sich Amy zu.
    »Nicht dass ich nicht wirklich total scharf darauf bin, endlich wieder ein Museum
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