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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Autoren: Jude Watson
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datieren?«
    »Wirklich, Theo, du täuschst dich«, widersprach der Ladenbesitzer und lächelte unsicher. »Sie ist echt, das versichere ich dir …«
    Theo ließ sich nicht beirren. »Wenn wir die Versicherungen mal außen vor lassen, habe ich den Eindruck, dass du gerade tatsächlich zwei Kinder übers Ohr hauen willst.«
    »Er hat behauptet, dass sie Napoleon gehört hat«, erklärte Dan.
    »Vielleicht«, meinte Theo. »Joe Napoleon hat ein tolles italienisches Restaurant gleich am Ende der Straße.«
    »Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass Napoleon Italiener war«, wandte sich Dan verächtlich an Amy.
    »Eigentlich ist er auf Korsika geboren«, stellte Theo klar. »Würdet ihr zwei euch gern den Rest des Ladens ansehen?«
    »Nicht nötig«, sagte Abdul schnell. Ein wenig zu schnell, wie Amy fand. »Ich merke, dass ich nichts habe, was ihr wollt. Vielleicht findet ihr nebenan, wonach ihr sucht. Es ist jetzt Zeit für meine Teepause, also …«
    Schnell machte Theo einen Schritt nach vorn und schob einen schweren Vorhang zur Seite. An einem langen Tisch saßen mehrere Arbeiter. Amy stellte sich auf die Zehenspitzen, weil der Ladenbesitzer versuchte, ihr die Sicht zu versperren. Die Männer saßen tief über den Tisch gebeugt und bearbeiteten mit Drahtbürsten und Sandpapier eine Reihe von Statuen, die der Sakhet ähnlich waren. Sie bürsteten und schmirgelten sie ab, damit sie alt wirkten.
    Abdul zuckte mit den Schultern. »Hey, von irgendwas muss man schließlich leben.«
    »Ist ja nichts passiert«, meinte Theo lässig.
    In diesem Moment griff Dan nach Amys Arm. Irina spähte durch das Fenster und schirmte dabei ihre Augen vor der Sonne ab.
    Theo bemerkte ihre Unruhe. »Wer ist das? Eure Mutter?«
    »Jemand aus unserer Reisegruppe. Sie ist eine totale Nervensäge«, antwortete Amy.
    »Sie folgt uns überallhin«, sagte Dan. »Gibt es noch einen anderen Ausgang, von wo aus wir dann auch wieder zurück zum Khan- Basar finden?«
    »Eine Sache solltet ihr lieber gleich über mich wissen«, erklärte Theo. »Ich kenne immer einen Hinterausgang.«
    Die Messingglocke am Vordereingang läutete, während sie heimlich hinter den Vorhang schlüpften und durch die Hintertür verschwanden.
    Dieses Mal war es einfacher. Sie mussten nur Theo folgen. Er bewegte sich schnell und sicher durch das Labyrinth aus schmalen Gassen. Schließlich hielten sie an und ruhten sich am bogenförmigen Eingang zum Basar aus.
    »Ich denke, dass ihr jetzt in Sicherheit seid«, sagte Theo. »Kann ich euch ein Taxi rufen, das euch zu eurem Hotel zurückbringt?«
    »Wir haben hier vorhin unser Au-pair-Mädchen verloren«, erklärte Dan. »Vielleicht sollten wir erst mal nach ihr suchen. Äh, wo sind wir eigentlich genau?«
    »Lasst uns mal so anfangen: Wo habt ihr sie zum letzten Mal gesehen?«
    Amy runzelte die Stirn. »Neben irgendwelchen Gewürzen?«
    »Okay, das engt es ein bisschen ein. Könnt ihr euch sonst noch an irgendwas erinnern?«
    Dan schloss die Augen. »Ein gelbes Schild mit arabischen Schriftzeichen. Drei Reihen mit Körben voller Gewürze, Nüsse in grünen Eimern. Ein Ladenbesitzer mit einem Schnurrbart und einem Muttermal auf der linken Wange. Daneben war ein Obststand und ein dünner Kerl mit einem roten Hut, der die ganze Zeit ›Granatäpfel!‹ geschrien hat.«
    Theo zog eine Augenbraue hoch und blickte hinüber zu Amy. »Ist er immer so?«
    »Die ganze Zeit.«
    Wieder folgten sie Theo durch die Menschenmenge, hielten dabei jedoch sorgsam nach Irina Ausschau.
    »Lebst du hier?«, fragte Amy ihn, während sie sich über den Basar schlängelten.
    »Ich habe in England studiert. Nach meinem Abschluss bin ich aber wieder zurückgekommen und seitdem nicht mehr fortgegangen.«
    »Du kennst dich hier wirklich gut aus«, sagte Amy.
    »Ich habe mal als Fremdenführer gearbeitet«, erklärte Theo. Er lächelte sie an und Amy bemerkte plötzlich erstaunt, dass er wirklich verdammt gut aussah.
    Nellie stand immer noch vor dem Gewürzstand, wo sie sie vor einer halben Ewigkeit zurückgelassen hatten. Eine Einkaufstüte voller Päckchen baumelte an ihrem Handgelenk. Dans schwarzer Seesack lag zu ihren Füßen, ihre eigene Tasche und die Umhängetasche aus Nylon, die sie sich von Alistair geliehen hatte, lagen oben drauf. Saladin miaute kläglich in seiner Katzenbox. Mit vor Wut blitzenden Augen kam sie auf Amy und Dan zugestürmt.
    »Wo wart ihr? Ich dachte, man hätte euch entführt!« Plötzlich bemerkte Nellie Theo. Sie hielt mitten
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