Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai

Titel: Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai
Autoren: Peter Lerangis
Vom Netzwerk:
wollte er etwas sagen, doch dann änderte er seine Meinung. »Denk nur immer an eins, Amy: Deine Eltern haben dich geliebt. Man konnte es in ihren Augen sehen, auch wenn du gerade nicht da warst. Du musst immer an sie denken, dann werden sie auch immer für dich da sein.«
    »Hast du sie gekannt?«, fragte Amy.
    »Ahhh! Eklig!«, schrie Dan aus einem anderen Teil der Höhle. »Ich glaube, ich bin auf eine Fledermaus getreten! Könntet ihr euch vielleicht später miteinander unterhalten? Falls es überhaupt noch ein später geben sollte, wenn wir alle hier zugrunde gegangen und zum Festmahl für die Fledermäuse geworden sind.«
    Alistair eilte davon und ließ Amy mit einem Haufen Fragen zurück.
    »Dan, du darfst niemals, niemals aufgeben«, sagte Alistair ermutigend. »Ein Problem ist eher eine Lösung, die darauf wartet, gefunden zu werden. Wir werden hier herauskommen, und ich sage euch, dass wir vor den Kabras am Lake Tash sein werden …«
    »Kumpel, wir gehen zu keinem Lake Tash«, erklärte Dan. »Den habe ich bloß erfunden.«

    Alistair starrte ihn an. Und Amy stotterte: »A-aber das Anagramm …«
    Dan seufzte und leuchtete mit seiner Laterne auf das Blatt, auf das er die Wörter geschrieben hatte. »Ich habe die richtige Antwort sofort gesehen, aber ich habe den beiden nicht getraut. Ich habe irgendetwas gesagt, um sie zu täuschen. Die richtige Antwort ist ziemlich einfach …«
    Er begann, noch ein Wort auf das Blatt zu schreiben, doch Amy sah an ihm vorbei und auf die seltsamen Reflexe, die das Laternenlicht auf den Spiegel malte.
    »Warte mal!«, platzte sie plötzlich heraus. »Der Spiegel - wer hat schon mal davon gehört, dass es dreieckige Spiegel gibt?«
    »Äh, ein Dreiecksspiegeldesigner?«, versuchte es Dan.
    »Oder ein Alchemist!«, rief Amy. »Denk nach, Dan. Bei der Alchemie dreht es sich immer um Symbole. Die Planeten, die Elemente, alles hat seine eigene besondere Gestalt!«
    »Und was ist das Dreieck?«, fragte Dan.
    Amy versuchte, sich das Bild auf der Buchseite vorzustellen. »Luft? Gold?«
    »Warte … warte … ich sehe es vor mir …«, sagte Dan. »Wasser! Das ist es. Warte. Nein. Mit der Spitze nach unten steht es für Wasser … aber mit der Spitze nach oben für - Feuer!«
    Dan schwang die Laterne nun zum Spiegel zurück und hob sie hoch über seinen Kopf.
    Direkt über dem Spiegel, außerhalb seiner Reichweite,
bemerkte Amy einige fettig aussehende, strähnige Objekte. Ihr Magen drehte sich um. Sie sahen aus wie Rattenschwänze. »Sind die … lebendig?«
    Dan ignorierte sie und sah auf den Boden. Er kauerte sich hin und kratzte etwas mit seinen Fingern auf. »Kohle«, sagte er. »Es muss von oben hereinregnen.«
    Alistair sah hinauf. »Was ist dort?«
    Amy versuchte ihren Ekel zu unterdrücken und zwang sich, seinem Blick zu folgen. Zu ihrer großen Erleichterung waren die hängenden Schwänze viel zu lang, um das zu sein, wofür sie sie gehalten hatte. Es schienen einfach nur Schnüre zu sein, die zu einem großen Riss im Felsen führten.
    Und da fiel ihr wieder der ganz besondere Geruch auf.
    »Oh mein Gott …«, rief sie. »Leute, was riecht ihr gerade?«
    »Fledermausköttel«, antwortete Dan.
    »Faule Eier«, meldete sich Alistair.
    »Und dieser Gestank nach faulen Eiern«, sagte Amy, »wird verursacht durch …?«
    »Hühner?«, rätselte Dan.
    »Schwefel!«, erklärte Amy.
    Dan lächelte. »Ach ja, stimmt, das habe ich letztes Jahr in Chemie gelernt! Ich habe das Reagenzglas in Mandy Ripkins Lunchbox geschmuggelt. Mit diesem richtig losen Korken. Und als sie es dann aufgemacht hat …«
    »Kohle … Schwefel«, sagte Amy und durchforstete ihr Hirn nach etwas, das sie in Chemie gelernt hatte. »Wenn
man sie mit einem anderen Inhaltsstoff mischt, erhält man … was war es noch gleich …?«
    »Stinkende Grills?«, fragte Dan.
    Plötzlich erinnerte Amy sich wieder. »Keine Grills, du Torfkopf«, sagte sie und sah hinauf in die strähnige Spalte. »Schießpulver.«
    »Äh, du glaubst, dass es da oben Schießpulver gibt?«, wollte Dan wissen.
    »Schießpulver hat es im 16. Jahrhundert tatsächlich bereits gegeben«, warf Alistair ein. »Es war in China schon Jahrhunderte zuvor erfunden worden und hatte sich im gesamten Osten verbreitet.«
    »Dan, ich glaube, dass die Schnüre aus einem bestimmten Grund dort hängen«, sagte Amy. »Es sind Zündschnüre!«
    »Brillant, meine Liebe. Du bist ein Genie!«, rief Alistair. »Der Spiegel hat also zwei Funktionen. Er ist nach oben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher