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Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai

Titel: Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai
Autoren: Peter Lerangis
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Richtung Ausgang, seine Schwester folgte ihm auf dem Fuße.
    Bei der Höhlenöffnung grinste Natalie und wühlte mit den Händen in der Tasche. »Um genau zu sein, würde ich keinen Empfang mehr erwarten für die nächsten, hm, 500 Jahre.«
    Als sie ihre rechte Hand wieder aus der Tasche zog, hielt sie darin eine Betäubungspistole.
    Alistair stolperte vor seine Nichte und seinen Neffen, doch Amy schob ihn beiseite. »Natalie …«, sagte sie.
    »Leute, das ist überhaupt nicht lustig«, versuchte es Dan. Er machte einen Schritt auf die beiden zu, aber Natalie richtete die Pistole auf sein Gesicht.
    »Dan!«, schrie Amy und zog ihn nach hinten.
    Ian warf Amy einen Blick zu. Für einen Moment glaubte sie, eine Spur von … irgendetwas zu sehen. Zweifel? Irgendein Anzeichen dafür, dass das alles hier nur ein großer, sadistischer Scherz war? Doch der Ausdruck verschwand so schnell wieder, wie er gekommen war. Ian sah nach unten und zog die Münze mit dem Symbol des Steins der Weisen aus der Tasche. »Ach ja, danke noch mal dafür.«
    »Wie ist er da rangekommen?«, fragte Dan aufgebracht und starrte seine Schwester böse an.
    »I-ich …« Amy brachte kein Wort heraus. »Er …«
    »Ein Familienerbstück«, sagte Ian. Er ging nun rückwärts durch die Öffnung und steckte die Münze in den
Mund der Kahlen Ratte. »Macht euch keine Sorgen. Wenn wir den Wettlauf der Cahills gewonnen und die Macht erlangt haben, die uns rechtmäßig zusteht, dann kommen wir vielleicht zurück und besuchen euch. Wenn ihr uns dann noch empfangen könnt. Inzwischen, meine Freunde, rate ich euch, eure Batterien zu schonen. Und euren Sauerstoffvorrat.«
    Die Höhle erbebte. Langsam schwang die Tür zurück.
    Das Letzte, was Alistair sah, bevor der Eingang sich mit einem dumpfen Knall wieder schloss, war der Lauf von Natalie Kabras Betäubungspistole.

Sechzehntes Kapitel
    Idiot.
    Trottel.
    Dummkopf.
    Amy starrte auf die Tür, auf den Fleck, an dem kein Licht mehr zu sehen war und an dem Ian Kabra gerade noch gestanden hatte.
    Es war alles nur ein einziger großer Witz gewesen. Er hatte sie um den Finger gewickelt und ihr Innerstes nach außen gekehrt.
    Wie konnte das passieren? Wie konnte irgendjemand so etwas tun?
    Tränen liefen ihr in einem kleinen Rinnsal über die Wangen und fielen auf den Boden, sie tropften so leise wie der Flügelschlag eines Schmetterlings.
    Alistair und Dan ignorierten sie und überlegten sich lieber eine Strategie. Sie versuchten sich einen Weg auszudenken, wie sie entkommen und verhindern konnten, dass sie sterben mussten.
    Zu spät, dachte Amy. Sie wusste bereits, wie sich das anfühlte.
    Langsam drangen die Worte wieder zu ihr durch.
    »Ich werde nach einem anderen Ausgang suchen«,
erklärte Alistair. »Amy, du und Dan, ihr sucht nach irgendwelchen Schwachstellen in der Steinwand. Wenn Fledermäuse hier leben, muss es irgendwo eine Luftzufuhr geben, irgendeine Art von Loch.«
    Amy nickte benommen.
    Als Alistairs Schritte verklangen, kauerte sich Dan neben sie. »Hey, ich würde ihn auch am liebsten erwürgen.«
    »Es ist meine Schuld«, schniefte sie. »I-ich habe ihm geglaubt. Ich bin ihm einfach auf den Leim gegangen …«
    Dan half ihr auf, schwenkte die Laterne herum und untersuchte jeden Quadratzentimeter der Wand. Die Höhle war nun stockdunkel, und schon nach ein paar Minuten hatte Amy den Eindruck, als würde die Luft knapp.
    Alistairs Stimme drang aus einiger Entfernung zu ihnen: »Es gibt keine anderen Ausgänge. Ich habe gerade das ganze W abgesucht. Es reicht noch sehr viel weiter, als ich gedacht hatte. Aber wir sind vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten.«
    Ein Grab , dachte Amy. Er hat uns lebendig begraben.
    Sie fühlte, wie sich eine Hand auf ihre Schulter legte. »Es tut mir so leid, meine liebste Nichte«, sagte Alistair sanft. »Hätte ich bemerkt, dass du etwas für den Jungen empfindest, hätte ich etwas unternommen. Es ist mir völlig entgangen und das hätte nicht geschehen dürfen.«
    Amy seufzte. »Wie konnte ich zulassen, dass er mich so hereinlegt? Wie konnte ich nur denken, dass irgendjemand tatsächlich etwas für mich empfindet …«

    Die Worte blieben ihr im Halse stecken.
    »Ich weiß, dass es das nicht besser macht«, sagte Alistair, »aber du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man betrogen wird.«
    Amy blickte hinauf in Alistairs in der Dunkelheit kaum auszumachende Gesichtszüge. »Wirklich?«
    Alistair sah sie an, als
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