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Die 13. Stunde

Titel: Die 13. Stunde
Autoren: Richard Doetsch
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jeden Schlüssel herum und nahm sie heraus, reichte einen Nash, einen Hennicot und steckte sich den letzten in die Tasche.
    Hennicot ergriff seinen Elefantenkopfstock und erhob sich. »Nicholas, ich danke Ihnen, dass Sie sind, wer Sie sind.«
    Der alte Mann schlurfte zur Tür. Dreyfus und Nash folgten ihm.
    »Was tun Sie damit?«, fragte Nick.
    »Keine Sorge. Paul und Zachariah machen einen kleinen Segeltörn in den westlichen Pazifik zum Marianengraben. Das Meer ist dort fast sieben Meilen tief.«
    Dreyfus und Nash winkten Nick kurz zu; dann folgten sie Hennicot durch die Tür.
     
Mit einer Dose Cola und einer Packung Kekse kam Julia wieder ins Zimmer. »Heldenfrühstück«, sagte sie, riss die Coladose auf und reichte sie Nick. Dann öffnete sie die blaue Keksverpackung.
    »Ich habe Marcus nach Hause geschickt. Er hat mir ein bisschen zu heftig mit den Krankenschwestern geflirtet. Du weißt ja, wie er ist, wenn er ein gutes Geschäft gemacht hat. Dann ist die ganze Welt schön für ihn.« Julia lachte. »Im Aufzug habe ich Shamus getroffen. Habe ich dir schon mal gesagt, was für ein großartiger Mensch er ist? Ich liebe ihn wie einen zweiten Vater.«
    »Und dich betrachtet er als Tochter«, sagte Nick, aß einen Keks und spülte mit einem Schluck Cola nach.
    »Wenn ich meinen Job an den Nagel hängen würde«, sagte Julia langsam, »kämen wir trotzdem zurecht, oder?«
    »Wir müssten uns vielleicht ein bisschen einschränken, aber das würde mir nichts ausmachen.«
    »Mir ist es auch egal, ob wir in einer Hütte wohnen, solange wir nur zusammen sind. Ich finde, es wird Zeit, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als Geld und Karriere.«
    wir nur zusammen sind. Ich finde, es wird Zeit, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als Geld und Karriere.«
    »Komisch, dass du das erwähnst«, erwiderte Nick. »Ich glaube nicht, dass uns Geldsorgen bevorstehen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe einen kurzen Blick in die Zukunft geworfen.« Nick lächelte. »Kommen wir jetzt zum Thema Nachwuchs.« Er zog Julia in seine Arme.
    »Gute Idee.« Julia setzte sich auf die Bettkante und legte Nick zwei kleine Geschenkpakete auf den Schoß. Die Teddybären lächelten zu ihm hoch.
    »Geschenke?« Nick nahm das erste Päckchen auf. »Hmm, das fühlt sich an wie ein Buch.«
    Julia konnte sich kaum zügeln. »Tust du mir einen Gefallen und machst das andere Päckchen zuerst auf?«
    Nick kam sich vor wie ein kleiner Junge. »Was ist denn los? Fällt Weihnachten neuerdings in den Juli?«
    »Viel besser«, sagte Julia, fasste Nick bei der Hand und drückte sie, wie ihre Mutter sie gedrückt hatte, als sie ein kleines Mädchen gewesen war.
    Nick riss das Papier ab, nahm den Bilderrahmen aus dem Päckchen und …
     

 
     
     
    A uf dem Parkplatz des Krankenhauses standen Shamus Hennicot, Zachariah Nash und Paul Dreyfus und hielten ihren jeweiligen Schlüssel in Händen. Im geöffneten Kofferraum des BMW lagen als Einziges die beiden Mahagonikästen. Bei beiden waren die Schlösser geöffnet. Beide Kästen waren von Dreyfus entworfen und als Einzelstücke hergestellt worden; der linke Kasten war das Endprodukt, der rechte, im Bau identisch, der Prototyp.
    Hennicot streckte die Hand aus und hob den Deckel des linken Kastens. Die Kofferraumbeleuchtung ertrank in dem schwarzen Samtfach des geöffneten Behälters.
    Dreyfus griff hinein, nahm die goldene Taschenuhr heraus und musterte sie bewundernd.
    Nash riss die Augen auf wie ein Kind, das dabei zuschaut, wie Houdini aus dem Nichts ein Kaninchen herbeizaubert.
    »Wenn das die Uhr ist, deren Diebstahl wir verhindert haben …« Nash verstummte und blickte auf den geschlossenen Mahagonikasten zur Rechten. »Was hatte Nick dann?«
    »Die Uhr, die Sie ihm gegeben haben«, erwiderte Hennicot, als wäre es offensichtlich.
    »Aber ich habe sie ihm nie gegeben«, wandte Nash ein.
    Hennicot lächelte. »Doch, schon, aber nicht in unserer Zeitlinie.«
    Er hob den Deckel des rechten Kastens, den sie gerade aus dem Krankenzimmer mitgebracht und in den Kofferraum gelegt hatten. Dann lehnte er den Gehstock an den Wagen, griff hinein und holte eine identische goldene Uhr heraus.
    »Und die hier?« Nash wies auf die Uhr in Hennicots ausgestreckter Hand.
    »Das ist die Uhr, die Sie Nick gegeben haben«, sagte Hennicot. »Die Uhr, die er benutzt hat, um eine schreckliche Zukunft zu verhindern. Die Uhr, mit der er den Grund dafür ungeschehen machte, weshalb wir ihm die Uhr überhaupt zukommen
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