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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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wenn das vielleicht ein wenig altmodisch erscheinen mochte.
    Die Hochzeit auf J.B.s Ranch war eine stilvolle Feier im privaten Rahmen. Grange war gekommen und sah in seinem dunkelblauen Anzug ungewohnt seriös aus. Auch die Ballenger-Brüder mit ihren Frauen waren unter den Gästen. Selbstverständlich saßen Marge, Brandi, Dawn und Nell in der ersten Reihe, als das Brautpaar zum Altar schritt. Die Rolle des Brautführers übernahm überraschenderweise Albert.
    Für die zweite Überraschung sorgte J.B. Tellie konnte ihn durch den Schleier hindurch zunächst nur undeutlich wahrnehmen. Als sie dann aber zusammen vor dem Altar standen und sie scheu einen Blick zur Seite warf, bemerkte sie, dass er zu seinem dunklen Anzug eine jener unsäglichen Drachenkrawatten umgebunden hatte, von denen Tellie ihm fast ein Dutzend geschenkt hatte, um ihn zu ärgern. Sie musste sich sehr zusammennehmen, um nicht mitten in der Zeremonie laut loszulachen.
    Als der Geistliche sie zu Mann und Frau erklärte, J.B. sich zu ihr wandte und ihren Schleier hob, um sie zu küssen, hatte sein Gesicht einen so ernsten Ausdruck, wie sie es zuvor noch nie bei ihm gesehen hatte. Dann lächelte er und küsste sie zärtlich. Nell und Marge brachen in Tränen aus, und Dawn und Brandi seufzten leise. Tellie strahlte über das ganze Gesicht und war so glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben.
    „Glückwunsch. Der Bessere hat gewonnen“, meinte Grange freundlich, als er mit J.B. am Büfett zusammentraf, das Albert mit Unterstützung des teuersten Restaurants in Jacobsville vorbereitet hatte.
    „Sieht so aus“, antwortete J.B. mit einem schiefen Grinsen.
    „Tellie ist wirklich etwas ganz Besonderes“, fügte Grange hinzu. „Ich wusste von Anfang an, dass es so ausgehen würde.“
    „Wie ist deine Sache vor Gericht gelaufen?“, erkundigte sich J.B.
    Nun grinste auch Grange. „Mein früherer Vorgesetzter hat fünf Jahre bekommen und ich eine Belobigung. Dazu das Angebot, in meinem Rang wieder in die Armee aufgenommen zu werden.“
    „Und? Wirst du es annehmen?“
    „Ich denke noch darüber nach. Ich habe noch eine andere Offerte.“
    „Hier am Ort?“, fragte J.B. sofort.
    Grange sah ihn an. „Ja. Hast du ein Problem damit?“
    J.B. winkte ab. „Nicht mehr, seitdem ich mit Tellie verheiratet bin.“
    Grange lachte. „Ich wollte es nur wissen“, sagte er.
    J.B. nahm einen Schluck von seinem Champagner. „Lassen wir die Vergangenheit ruhen. Wir ändern doch nichts mehr daran. Ich habe deine Schwester wirklich geliebt, und es tut mir leid, dass die Dinge diesen Lauf genommen haben.“
    „Meine Schwester war ein bedauernswerter Mensch“, erklärte Grange mit ernster Miene. „Sie hatte schon zwei Mal vorher versucht, sich das Leben zu nehmen.“
    J.B. sah ihn erschrocken an.
    „Es tut mir leid“, fuhr Grange fort. „Das ist wahrscheinlich nicht die richtige Gelegenheit, dir das zu erzählen. Aber da wir es nun schon einmal angesprochen haben … Sie litt seit ihrer Kindheit an Depressionen. Als sie auf der Highschool war, war sie bei einem Psychiater in Behandlung, nachdem sie zum ersten Mal eine Überdosis Schlaftabletten genommen hatte.“
    „Das wusste ich gar nicht.“
    „Ich habe es auch erst später von meinem Vater erfahren. Ich will damit nichts Schlechtes über sie sagen. Es ist eben so, dass manche Menschen es schwerer haben, mit ihrem Leben zurechtzukommen, als andere.“
    „Ja, das ist wohl so“, bemerkte J.B. nachdenklich.
    Grange klopfte J.B. freundschaftlich auf die Schulter. „Du musst jetzt endlich mit Tellie den Tanz eröffnen. Lass die Toten ihre Toten begraben. Das Leben geht weiter. Ich wünsche euch beiden alles Glück der Welt – das meine ich ganz ehrlich.“
    J.B. gab ihm die Hand. „Danke, Grange. Ich hoffe, wir sehen dich mal bei uns – allerdings nur unter der Bedingung, dass du keine gelben Rosen mitbringst.“
    Grange wollte sich ausschütten vor Lachen.
    Drei Monate waren inzwischen ins Land gegangen. Tellie musste sich bereits für weitere Hosen und Blusen entscheiden. J.B.s Leidenschaft für sie tat das keinen Abbruch. Eines Tages kam er nach Hause – nass von Kopf bis Fuß und über und über mit Schlamm bespritzt. Er sah ziemlich müde und erschöpft aus, als er ankam, aber sobald er Tellie erblickte, leuchteten seine Augen auf, und seine Müdigkeit war wie weggeblasen.
    Er beugte sich zu Tellie und küsste sie. „Ich mag es, wie du jetzt aussiehst“, sagte er und hielt sie ein Stück von sich
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