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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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Bella sie bemerken konnten, verschwand sie schnell hinter einer Ecke und zog Marge mit sich.
    „Geht ihr zu ihm“, erklärte Tellie, „und bitte sagt ihm nicht, dass ich hier bin.“
    Marge verstand sofort. „In Ordnung. Bitte warte draußen auf uns.“
    „Fein. Danke.“ Tellie zwang sich zu einem Lächeln, obwohl ihr das Herz brach.
    Tellie kehrte in die Eingangshalle des Krankenhauses zurück. Sie brachte es nicht fertig, zu J.B. zu gehen. Marge hatte ihr erzählt, wie böse er auf Bella wegen ihres letzten rücksichtslosen Auftretens gewesen war. Aber anscheinend war es ihr schnell gelungen, seinen Groll zu besänftigen. Nach dem Bild zu urteilen, das sich ihr eben geboten hatte, waren die beiden offenbar wieder ein Herz und eine Seele.
    Warum, so fragte sich Tellie verzweifelt, renne ich bloß immer wieder mit dem Kopf gegen diese Wand? Warum muss Liebe immer mit solchen Qualen verbunden sein? Eines Tages, das schwor sie sich, würde sie es schaffen, J.B. Hammock zu vergessen.
    Tellie saß zusammengesunken da und merkte nicht, dass Bella an ihr vorbeiging und das Krankenhaus verließ. Wenig später erschienen Marge, Nell und die Mädchen. Marge nahm Tellie liebevoll in die Arme und sagte: „Es ist alles nicht so schlimm. Es wird ihm bald wieder besser gehen. Es sind nur ein paar Schnittwunden und Prellungen.“
    Tellie lächelte traurig.
    „Lass uns nach Hause gehen“, sagte Marge.
    J.B. zog sich das Hemd an und knöpfte es zu. Neben ihm wartete Bella, bereit, ihm die Krawatte zu reichen. Sie war gekommen, um ihn aus dem Krankenhaus abzuholen, nachdem man ihn zur Beobachtung über Nacht dabehalten hatte. J.B. fühlte sich unzufrieden und enttäuscht. Alle waren gekommen, aber Tellie hatte es nicht für nötig gehalten, ihn zu besuchen. Anscheinend hatte sie ihn abgeschrieben. Und das schmerzte weit mehr als die Wunden, die er durch den Tornado davongetragen hatte.
    „Wir können gleich Albert Bescheid sagen, dass er dir ein schönes Frühstück machen soll“, schlug Bella mit aufmunterndem Lächeln vor.
    „Ich habe keinen Hunger“, erwiderte er knapp und nahm ihr die Krawatte ab. „Wenigstens Marge und die Mädchen sind gekommen, sogar Nell, trotz des grauenvollen Wetters. Nur Tellie war nicht da.“
    „Ich habe Tellie gesehen“, bemerkte Bella. „Sie hat allein vorn in der Empfangshalle gesessen, als die anderen dich besucht haben.“
    „Sie hat da gesessen? Was hat sie da gemacht?“
    „Geheult“, antwortete Bella mit einem Schulterzucken.
    J.B. erinnerte sich, dass Bella bei ihm gewesen war, als Marge und die Mädchen hereinkamen. Kurz vorher hatte er Bella im Arm gehabt. Ihm dämmerte, warum Tellie nicht zu ihm gekommen war.
    Er warf Bella einen Blick von der Seite zu. Dann sagte er: „Apropos Albert – ich werde ihn wohl entlassen müssen.“ Das Bedauern, das dabei durchklang, war gut gespielt. Heimlich behielt er Bella im Auge. „Ich werde mir nicht mehr so viel leisten können. Die Reparaturen am Haus und an der Scheune nach dem Sturm werden teuer. Und das ganze letzte Jahr war schon eine Katastrophe. Alle Viehzüchter klagen über die miserablen Erträge.“
    „Du meinst, du bist dann pleite?“, fragte Bella bestürzt.
    „Wohl nicht ganz. Aber es kommen harte Zeiten mit viel Arbeit und vielen Einschränkungen auf uns zu. Mir macht das nichts aus. Ich sehe es als Herausforderung, wieder bei null anzufangen. Wenn du willst, kannst du mir dabei helfen. Zum Beispiel mir die Hausarbeit und das Kochen abnehmen.“
    „Also das ist jetzt ganz schlecht. Meine Tante hat mich nämlich nächsten Monat schon auf die Bahamas eingeladen. Und ich bin auch nicht so der Pioniertyp.“ Es entstand eine Verlegenheitspause. Dann fuhr sie mit gezwungenem Lächeln fort: „Nun ja, J.B., das war’s dann wohl. War schön mit dir.“
    „Ja“, antwortete er und hatte Mühe, ein Grinsen zu verbergen, „das war es.“
    Der nächste Tag war damit ausgefüllt, Schäden aufzunehmen, Versicherungen zu informieren, Gutachter und Handwerker zu bestellen. Die Scheune musste komplett neu gebaut werden. An der Vorderfront des Wohnhauses waren umfangreiche Reparaturen vonnöten. Dazu hatte J.B. etliche Stück Vieh verloren, die durch umstürzende Bäume oder herumfliegende Trümmer verletzt oder getötet worden waren.
    Sorgen brauchte sich J.B. deswegen nicht zu machen. Er hatte genügend Rücklagen, um die Verluste auszugleichen. Was er Bella über seine angebliche Notlage erzählt hatte, hatte die gewünschte
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