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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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weg. „Pass auf, du machst dir sonst deine neuen Sachen schmutzig. Weißt du was?“, schlug er dann vor. „Ich gehe rasch unter die Dusche, ziehe mir saubere Sachen an, und du rufst inzwischen Marge an und fragst, ob wir und die Mädchen nicht zusammen essen gehen wollen.“
    „Das wird wohl nicht gehen“, kam eine energische Stimme von der Küche her.
    J.B. blickte verwirrt auf. Im nächsten Moment stand Nell in der Tür. Sie hatte eine Schürze umgebunden und einen Kochlöffel in der Hand. „Gegessen wird hier. Das Abendessen ist fast fertig. Es gibt Huhn mit Klößchen und Obstkompott“, verkündete sie.
    J.B. war fassungslos. „Soll das heißen, Sie sind wieder hier bei uns? Im Ernst?“
    „Im Ernst. Ich habe gedacht, jemand muss in nächster Zeit dafür sorgen, dass Tellie etwas Anständiges zu essen bekommt und bei Kräften bleibt. Aber ich wollte natürlich auch Marge nicht im Stich lassen. Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass wir einfach tauschen: Ich komme hierher zurück, und Albert geht zu Marge.“
    „Fantastisch“, rief J.B. aus. „Ehrlich gesagt, war diese französische Küche nichts mehr für mich. Ich brauche Fleisch und Kartoffeln. Ich hatte es doch nur nicht übers Herz gebracht, Albert fortzuschicken. Aber jetzt ist ja alles geregelt. Und ich bekomme irgendwann mal wieder Apple Pie.“
    „Heute noch“, erwiderte Nell. „Er steht schon im Backofen. Und was Albert angeht, ist er gern bei Marge. Die Mädchen werden allmählich zu jungen Damen und fangen an, auf ihre Figur zu achten. Dem kommt Alberts Küche mehr entgegen als meine. So hat jeder etwas davon. Das heißt selbstverständlich, wenn es Ihnen recht ist.“
    Man konnte es J.B.s breitem Grinsen ansehen, wie sehr ihm das gefiel. „Perfekt“, sagte er und wandte sich Tellie zu. „Dann wird der Plan eben geändert: Ich ziehe mich um, und wir nehmen ein romantisches, kleines Dinner ein für …“
    „… sechs“, fuhr Nell ihm in die Parade.
    „Für sechs?“
    Tellie trat an ihn heran und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich habe Marge und die Mädchen eingeladen. Aber es wird bestimmt trotzdem romantisch, versprochen. Es sind genug Kerzen für alle da.“
    J.B. schüttelte sich vor Lachen. „Ein intimes, kleines Candle-Light-Dinner zu sechst – ihr seid großartig.“ Er erwiderte Tellies Kuss. „Ich liebe dich.“
    „Ich dich auch“, sagte Tellie.
    Als J.B. die Treppe hinaufging, sah Nell ihm hinterher. Sobald er außer Hörweite war, sagte sie zu ihr: „Ich hätte nie geglaubt, dass ich meinen Boss noch einmal so erleben würde. Er ist wie ausgewechselt.“
    „Das macht mein guter Einfluss.“ Tellie überlegte kurz, dann fügte sie hinzu: „Apropos Einfluss: Glauben Sie, dass wir J.B. dazu bewegen können, aus dieser scheußlichen rosa Puppenstube ein Kinderzimmer zu machen?“
    „Na klar. Auf mich können Sie jedenfalls zählen“, antwortete Nell verschwörerisch und ging wieder in die Küche.
    Tellie blieb allein zurück. Wie viel Kummer und Leid hat es hier gegeben, überlegte sie, und wie hat sich das alles geändert. Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit. Bald würden sie eine richtige kleine Familie sein.
    Tellie gab sich einen Ruck und folgte Nell in die Küche. Das Leben kann so schön sein, dachte sie.
    Später beim Essen war der sich ankündigende Familienzuwachs das zentrale Thema. Die Mädchen waren hellauf begeistert von dieser Aussicht. Aber auch Marge freute sich mit Tellie und ihrem Bruder. Dabei hatte sie ziemlich die Stirn gerunzelt, als Tellie es ihr erzählt hatte. Das war zwei Wochen nach ihrer Hochzeit gewesen.
    „Dass J.B. immer so ungeduldig sein muss“, hatte Marge damals geklagt. „Gib bloß acht! Wenn du ihm gestattest, über dich einfach hinwegzugehen, gehst du unter.“
    Tellie hatte nur gelacht und geantwortet: „Ich pass schon auf. Und was die Ungeduld betrifft, die beruht in diesem Fall auf Gegenseitigkeit.“
    Damit hatte Marge sich zufriedengegeben, und sie waren beide gemeinsam losgezogen und hatten nach hübscher Umstandsmode Ausschau gehalten.
    Heute war Marge nicht weniger enthusiastisch als ihre beiden Töchter. Ihr selbst ging es, nachdem sie erfolgreich auf die neuen Medikamente eingestellt war, bedeutend besser, und ihre Genesung machte gute Fortschritte.
    Nachdem die Gäste gegangen waren und Tellie und J.B. sich zu Bett begeben hatten, musste J.B. dem harten Arbeitstag doch Tribut zahlen. Im Handumdrehen war er eingeschlafen. Tellie
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