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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir
Autoren: B Hendee
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machte sich daran, ihnen hinterherzuklettern.
    Chap setzte den Weg zum Gipfel fort.
    Zwar legte Magiere der Dhampir in ihr keine Fesseln mehr an, aber sie war trotzdem mit ihren Kräften am Ende. Wynn war verletzt, auch durch Chaps Versuch, ihr zu helfen. Was Leesil betra f … Er hatte es inzwischen aufgegeben, sie immerzu anzutreiben.
    Plötzlicher Zweifel erfasste Chap.
    Nach einem Mond in diesem unwegsamen Gebirge, ohne einen Kontakt mit den Seine n … Wieso sollten sie ausgerechnet diesen Moment wählen, sich mit ihm in Verbindung zu setzen, noch dazu auf eine so hintergründige Weise?
    Zuvor hatten ihm die Pfiffe Hoffnung gegeben, aber jetzt weckten sie Argwohn in ihm, und er fragte sich, was sie dort oben beim Gipfel erwartete. Je mehr er darüber nachdachte, desto größer wurde sein Unbehagen.
    Aber blieb ihm eine Wahl? Entweder fand er einen Unterschlupf, oder die seinem Schutz Anvertrauten würden sterben.
    Leesil verlor Chap aus den Augen und blieb stehen. Das Tageslicht wurde schwächer, als er über den Hang blickte und blinzelte, weil ihm der Wind immer wieder Schneeflocken in die Augen blies. Mehrfaches Bellen übertönte das Heulen der Böen, und er drehte sich zu Magiere um.
    Sie folgte ihm noch immer, hielt mit der einen Hand Wynns Beine fest und stützte sich mit der anderen beim Klettern am steilen Hang ab. Ihre Augen waren nicht mehr völlig schwarz und boten den einzigen Hinweis auf ihr Dhampir-Wesen. Sie hatte die letzten Reste ihrer natürlichen und übernatürlichen Kraft aufgebraucht.
    Leesil versuchte, durch das Schneetreiben bis zum Gipfel zu sehen. Chap musste schnell einen geschützten Ort finden, denn Magiere konnte sich nur noch kurze Zeit auf den Beinen halten. Er schlang sich den Riemen der kleinen Truhe mit den Totenköpfen über die Schulter und fügte sie den bereits dort hängenden Satteltaschen hinzu. Dann griff er nach einem der größeren Gepäckstücke, die Teufelchen getragen hatte, und zerrte es über den Hang. Weiter oben erschien ein Felsvorsprung, und Leesil hielt inne. Verzweiflung stieg in ihm auf.
    Der Vorsprung stand senkrecht zum Hang und versperrte den Weg. Leesil konnte keinen Weg nach oben erkennen, hörte aber Chaps Heulen, als er sich umsah.
    Abdrücke von Pfoten zeigten sich im Schnee unter dem Felsvorsprung und führten nach rechts. Der Rest des Weges am Hang war unter den Schneemassen der Lawine verschwunden. Leesil folgte den Spuren und sah am Vorsprung vorbei nach oben.
    Chap stand auf dem Felsen, blickte nach unten und bellte. Er drehte sich im Kreis, wich vom Rand des Felsvorsprungs zurück und kehrte zurück.
    Was auch immer der Hund gefunden hatte, von hier unten aus war es nicht zu erkennen. Leesil trat den Schnee fest und versuchte so, Magiere das Vorankommen zu erleichtern, stellte dann die Truhe mit den Totenköpfen und die anderen Dinge neben Chap auf den Felsvorsprung. Als er sich anschließend wieder Magiere zuwandte, war sie zusammengebroche n – Wynn lag auf ihr.
    »Ich bin erledigt«, hauchte sie und schloss ihre Augen.
    »Nein, bist du nicht!«, widersprach Leesil scharf und zog Wynn von ihr herunter.
    Er hörte Wynns leises Wimmern, als er ihre verletzte Hand nahm. Sie rollte sich vor Leesil zusammen.
    »Noch ein bisschen weiter«, beharrte er. »Chap hat etwas gefunden.«
    Magiere lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken und rang nach Luft. Der Felsvorsprung schirmte sie vor dem Wind ab, und ihr Atem hing als grauweiße Wolke über ihrem bleichen Gesicht.
    »Schlafe n … «, ächzte sie. »Lass mich in Ruhe.«
    Die eigene Erschöpfung überwältigte Leesil. Das kalte, heulende Weiß wich zurück, schien plötzlich Teil einer anderen Welt zu sein. Er fühlte sich warm und schläfrig. Wie angenehm es gewesen wäre, einfach neben Magiere zu sinken und ebenfalls die Augen zu schließe n …
    Oben auf dem Felsen bellte Chap.
    Leesil riss die Augen auf, und Kälte schlug ihm ins Gesicht. Er ergriff Wynn vorn am Mantel und auch an der Kapuze, zog dann und wäre fast gefallen.
    »Auf die Beine mit dir!«, rief er und schmeckte Blu t – seine spröden Lippen waren aufgeplatzt.
    Magiere hob die Lider und sah zu ihm hoch. Ihre Augen zeigten wieder normales Braun. Mühsam setzte sie sich auf und ergriff Wynn unter den Armen.
    Leesil schob sich an dem Felsvorsprung vorbei, kletterte nach oben und drehte sich um. Magiere hob Wynn in die Höhe, und Leesil zog sie hinauf. Als er sich mit Wynn in den Armen halb umwandte, bemerkte er einen schmalen
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