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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir
Autoren: B Hendee
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Bieja und die zurückhaltende, wachsame Nein’a miteinander auskommen würden.
    Gleann hatte die übrigen Clan-Ältesten beruhigt, die wegen der verzögerten Abreise verärgert gewesen waren. Jetzt mussten Magiere und ihre Begleiter Crijheäiche verlassen, und dafür gab es mehr Gründe als nur die Entscheidung der Versammlung.
    Auf dem Markt unweit der Anlegestellen herrschte rege Betriebsamkeit. Große Elfen in bunter Kleidung feilschten um Waren, von geräuchertem Fisch bis hin zu Ballen aus dem seltsam schimmernden weißen Stoff, der wie Seide oder Satin aussah.
    Der Kahn, der sie stromabwärts bringen sollte, näherte sich und legte an. Leanâlhâm trat hinter Nein’a hervor, und Sorge erschien in ihrem Gesicht, als sie das Schiff sah.
    »Oh, Léshi l … «
    »Ich versuche dir Nachricht zu geben, wie es uns ergeht«, sagte er.
    Wahrscheinlich würde Leanâlhâm nie eine Nachricht von ihm bekommen, aber Magiere schwieg. Das Mädchen würde ihn vermissen, und Leesil war nie ein großer Briefeschreiber gewesen. Andererseits hatte er auch nie jemanden gehabt, dem er Briefe schreiben konnt e – vorausgesetzt, dass seine geschriebenen Worte überhaupt das Land der Elfen erreichen konnten.
    Sgäile und Brot’an gingen an Bord.
    »Was soll das bedeuten?«, fragte Magiere verwirrt.
    »Wir begleiten euch flussabwärts«, sagte Brot’an. »Das ist besser, wenn man bedenk t … Nun, es ist besser so. An der Küste suchen wir für euch ein geeignetes Schiff.« Er sah zu Nein’a. »Léshils Sicherheit muss gewährleistet sein.«
    Zum ersten Mal seit ihrer Rückkehr lächelte Nein’a fast.
    Chap jaulte und schaute übers Flussufer. Seerose streifte dort mit ihrem Rudel umher.
    Wynn ging neben ihm in die Hocke. »Möchtest du eine Zeit lang mit ihnen laufen?«
    Chap zögerte, leckte dann ihr Gesicht und stob davon.
    Es wurde Zeit, und Magiere litt mit Leesil, als er sich ein letztes Mal an seine Mutter wandte. Sie hielt es für besser, dass Nein’a zunächst hierblieb, um auszuruhen und wieder zu sich zu finden. Aber das zu wissen machte den Abschied für Leesil nicht leichter.
    Nein’a hob eine schmale Hand und berührte Leesil an der Wange. »Gute Jagd, mein Sohn.«
    Ein seltsamer Gruß, fand Magiere, doch Leesil drehte sich einfach nur um und ging an Deck des Kahns. Sie folgte ihm zusammen mit Wynn.
    Die junge Weise winkte Osha, ohne ein Wort zu sagen. Der am Ufer stehende Osha hob ebenfalls die Hand. Sein Gesichtsausdruck blieb undeutbar.
    »Lebt wohl!«, rief Magiere Gleann und Leanâlhâm zu. »Ich werde euch nicht vergessen.«
    Gleann lächelte traurig, als der Kahn ablegte.
    Große Weißbirken und Lianen glitten wieder vorbei, und die Anlegestellen von Crijheäiche blieben hinter ihnen zurück.
    Acht friedvolle Tage später stand Chap neben Seerose und blickte über einen sanft geneigten Hang zur Küste. Ganz deutlich sah er den Fluss Hâjh und das Schiff seiner Gefährten unweit der Mündung in den breiten Golf. Himmelblau erstreckte sich das Meer bis zum Horizont.
    Nach all der Zeit, die Chap in dem riesigen Wald verbracht hatte, erschien es ihm seltsam, eine Stadt am Rand des weiten Elfenlands zu sehen. Kleine strohgedeckte Häuser umgaben größere Gebäude in der Stadtmitte, manche standen auch direkt an der Küste. Es überraschte Chap, dass die hiesigen Elfen nicht wie die im Landesinnern in Wohnbäumen lebten. Seerose folgte ihm, als er über den Hang lief, dem Stadtrand entgegen.
    Als die Entfernung schrumpfte, sah er Läden, Verkaufsstände und auch einige Wohnbäume. Ein größeres Gebäude ragte mehrere Stockwerke weit auf und umgab den dicken, hohen Stamm eines gewaltigen Rotholzbaums, dessen Wipfel wie ein zweites Dach wirkte. Nach den Fenstern und den Leuten in der Nähe zu urteilen, handelte es sich um etwas, das bei den An’Cróan den Zweck eines Gasthauses erfüllte. Chap lief weiter und sah zum Hafen, der sich zwischen den Häusern an der Küste zeigte. Der Kahn würde dort bald anlegen.
    Seerose jaulte und blieb stehen.
    Chap drehte sich um, rieb seinen Kopf an ihrem und zeigte ihr Erinnerungen an seine Gefährten. Seerose wich zurück. Er sah ihr in die hellen Augen mit den gelben Flecken.
    Sie würde nicht mit ihm kommen.
    Die anderen Majay-hì waren hinter dem letzten Hügel zurückgebliebe n – weiter hatten sie sich der Stadt nicht nähern wollen. Seerose zeigte ihm Erinnerungen an Enklaven der Elfen im Landesinnern und an Majay-hì, die durch den Wald liefen. Vielleicht bedeutete
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