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Des Satans Schatten

Des Satans Schatten

Titel: Des Satans Schatten
Autoren: F.G. Klimmek
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Ratt zu legen und darauff zu fässelen und nach empfangenen gewöhnlichen Stößen mit einem Strick zu würgen, also vom Leben zum Todt hinzurichten, das Ratt auch endlich in die Höhe zu stellen, mit dreyen anhangenden Klüppelen zu versehen und anderswo dergleichen grawsamben Mörderen und Viehdieben zum abschewlichen Exempel auff die Richtstatt stehen zu verlassen sey
.
    (Nähere Informationen zur handschriftlichen Originalausfertigung des Urteils finden Sie auf meiner Homepage www.das-kriminalmuseum.de .)
    Dass man zum Beweis der Tötung eines Gegners dessen abgeschnittenen Kopf übersandte, ist in der Geschichte weder neu noch selten. Als historisches Parallelbeispiel mag insoweit die Ermordung des ehemaligen Bauernführers Michael Gaismair in Padua dienen, die etwa zu der Zeit stattfand, in der mein Roman handelt.
    Dies alles war und ist in einem solchen Maße Realität, dass demgegenüber die Geheimgesellschaft des Vatikans mit Namen Umbra Diaboli als reine Fiktion geoutet werden kann. Ebenso wenig hat die Hanse eine interne Organisation unter der Bezeichnung Ubi Damnatus unterhalten. Wenn ich jedoch bedenke, dass sich Jahrhunderte später die amerikanischen Eisenbahngesellschaften einer Truppe wie der Pinkertons bedient haben, muss ich mich ernsthaft fragen, warum nicht der Papst oder die Hanse auf Frederiks Idee gekommen sind.
    Im Übrigen hat mich in der Hammer-Productions-Version des
Hound of the Baskervilles
von 1958 nachhaltig die reizvolle Nuance beeindruckt, dass Holmes aufgrund eines Ahnenportraits, das »Schwimmhäute« an den Händen der Sippe dokumentiert, wegen derselben Merkmale Stapleton als späten Blutsverwandten des namensgebenden Adelsgeschlechts verifiziert. Sir Arthur wird sicher Verständnis für meine Anlehnung haben. Und er wird mir auch bestimmt verzeihen, dass ich seine Radix Pedis Diaboli noch einmal aus dem Giftschrank geholt habe.
    Gleichermaßen vertraue ich darauf, dass Goethe, Shakespeare und ein paar andere Dichterfürsten unseren Frederik nicht vor den ewigen Richter zerren werden, weil er sich zu gerne aus ihrem Zitatenschatz bedient.
    Abschließend hoffe ich, dass Sie spätestens nach der Lektüre des Dorstener Urteils meine Entscheidung billigen, meinen Roman in einer angepassten, einigermaßen zeitgenössisch-verständlichen Form abgefasst und nicht versucht zu haben, ihn in einer gestelzten Kunstsprache mittelalterlich erscheinen lassen zu wollen.
    Ihr sehr ergebener
    Friedrich Gerhard Klimmek
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