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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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schließlich für Alex’ Vorschlag und machten sich auf den Weg, um ein paar Flaschen zu organisieren. Als sie mit den Getränken zurückkehrten, riß König Hooglah eine Flasche an sich, schnüffelte daran, nahm einen kleinen Schluck und warf sie naserümpfend weg. „Es ist ja überhaupt nicht giftig“, brummte er enttäuscht.
    Die Flasche krachte zu Boden und explodierte wie ein Schrapnell. Alex warf sich in den Staub. Als er den Kopf hob, waren die Hokas kaltblütig damit beschäftigt, sich einen zu genehmigen.
    „Es ist zwar nichts wert, das Zeug“, versicherte LeBrute abfällig, „aber das ist zu einem Großteil wohl auch darauf zurückzuführen, daß die Gärung zu schnell eingesetzt hat. Nehmen Sie sich gefälligst zusammen, Gefreiter Brassard.“
    „Brassard!“ Alex sprang auf. Blutdurst glitzerte in seinen Augen. Alles hatte er ausgemalten: daß man ihn in die Legion hineingetrickst, aus seinem Kurierboot eine Brauerei gemacht und ihn dazu bekommen hatte, gegen Bewohner eines fremden Planeten zu kämpfen … Aber daß man ihn jetzt auch noch mit Brassards Namen ansprach, war zuviel für seine geplagte Seele. Zornbebend ergriff er einen Flaschenhals und setzte dazu an, LeBrute den Schädel einzuschlagen.
    In allerletzter Sekunde riß er sich zusammen. Die hin- und hergeschüttelte Flasche spritzte eine übelriechende Flüssigkeit über seine Jacke. Aber …
    „Eure Majestät!“ krächzte er. „Eure Majestät!“
     
    Beim nächsten Morgengrauen griff Hooglahs Armee erneut an.
    Seine Truppen bildeten eine kompakte Masse, die heulend die Waffen schwang, sich einen Abhang hinunterwälzte und über die Ebene ergoß. Die dämonische Horde ließen den Boden erzittern und brandeten wie eine unaufhaltbare Springflut den Hügel hinauf, wo sie sich auf die Verteidiger stürzten.
    Vor ihnen her lief ein Spezialkommando, eine Truppe, die an die hundert Köpfe zählte. Jedes dieser Wesen hielt sorgfaltig verschlossene Bierflaschen im oberen Händepaar und an seinem Bauch hing ein Sack, in den die anderen mühelos greifen konnten, um für Nachschub zu sorgen.
    Angeführt wurde der Angriff von König Hooglah und seiner Leibwache, unter die sich auch die französische Fremdenlegion gemischt hatte. Alex hatte seine Gefährten leider nicht zurückhalten können, und wenn die Hokas schon in vorderster Front kämpften, konnte er es sich natürlich nicht leisten, dabei abseits zu stehen.
    Als er endlich die Stadtmauer erklommen hatte, war die Garnison von Gundersnath zu erkennen. Da die Angreifer Rückenwind hatten, konnten die Verteidiger keine Pfeifenmänner einsetzen. Die Löffelschwinger waren allerdings bereits in Aktion getreten und die Flohhüpfspieler bereiteten sich auf einen baldigen Zusammenprall vor.
    Schwitzend versuchte Alex, sich davor zu bewahren, seine Zunge zu verschlucken. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, was die vergifteten Wurfplättchen anrichten konnten. Aber im Rücken des Gegners sah er das metallische Aufblitzen des Raumschiffes, in dem Tanni gefangensaß.
    Sie hatten das Hauptgebäude fast erreicht, als Hooglah seinen Schlachtruf ausstieß und zum Zeichen der Attacke einen Schneebesen schwenkte. Alex warf rasch einen Blick nach hinten.
    Die Bierwerfer schüttelten die Flaschen, rissen sie hoch und holten in einer einzigen Bewegung aus. Er hatte nicht die Möglichkeit, die Korken hinausfliegen zu sehen – immerhin bewegten sie sich mit der Geschwindigkeit einer Gewehrkugel –, aber der silberne Alkoholstrahl, der einem Pfeil aus Schaum nicht unähnlich aus den Flaschenhälsen sprühte und den Gegner blendete, entging seinen Blicken nicht.
    Messerklingen zerfetzten die Luft. Sie riefen zwar keine fatalen Wunden in den Reihen der Verteidiger hervor, sorgten aber dafür, daß sie sich mehrere Stunden nicht mehr an der Schlacht würden beteiligen können. Die Löffler und Flohhüpfspieler gaben auf. Ihre Reihen hatten sich merklich gelichtet.
    „Und noch einmal durch die Bresche, Kameraden!“ quäkte Smith.
    „Allons, enfants!“ schrie LeBrute und stürmte mit seiner Flinte voraus. Den Säureangriff, der ihn nur um wenige Zentimeter verfehlte, ignorierte er völlig. Feigheit gab es bei den Hokas nicht. „ Aux armes! Marchons! Voilà!“
    „Donnerwetter!“ schrie von und zu Griffentaffel auf Deutsch. „Vorwärts! Folgt dem Drang nach Osten!“ Er begann Die beiden Grenadiere zu schmettern und wetteiferte dabei mit Giuseppe Fortissimo, der – ohne das hohe C auszulassen – Di quella
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