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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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Bierfässer schäumten und brodelten. Der ganze Maschinenraum war von einer stinkenden grünen Masse bedeckt.
    „Oh, nein!“ jaulte Alex.
    Die Umweltbedingungen des Planeten Telko hatten schon wieder zugeschlagen. Ob die andere Luft die Hefe hatte aufquellen lassen?
    Alex überprüfte nervös die Maschinen. Zum Glück waren sie gut geschützt und unbeschädigt. Obwohl sie um Alex’ Leben fürchtete, war Tanni von der Kürze seiner Botschaft doch merklich berührt. Aber schließlich brauchte sie sich ja auch nicht in einem Raum aufzuhalten, dem der Geruch von fünfhundert Litern sauergewordenem Bier anhaftete.
     
    Hooglah Hooglah Hooglah Hick Whog Hooglah XVII war nicht optimistisch. Zum zweitenmal hatte er nun mitansehen müssen, wie ein Vorstoß seiner Truppen von den Mauern der Ortschaft Guntersnath abgeschlagen wurde. Die Bewohner der Stadt verfügten im Gegensatz zu seinen Leuten, die keinerlei Proviant besaßen und sich von dem kargen Ödland nicht ernähren konnten, über genug zu essen. Aber das war auch unwichtig, denn das wilde Temperament der Telkaner war eh zu feurig, um sich auf eine Belagerung einzulassen.
    Als es Nacht wurde, errichtete die Armee vor den Mauern von Gundersnath ein Lager, zündete Feuer an, um sich in der Schwärze zurechtzufinden und schmettert ein paar Lieder, um die Furcht vor derselbigen zu vertreiben. Eins der Lieder hörte Alex sich an. Es war eine süße, kleine Melodie.
     
    „ Aasvögel sollen auf ihre Köpfe hacken,
    hacken, hacken, immer drauf
    Wenn die Schneebesen wirbeln,
    rollen die Köpfe,
    nehmt euch in acht,
    wir reiben euch auf“
     
    Der König ging mürrisch vor seinem Lagerfeuer auf und ab. Die roten Flammen ließen die Scheren seiner Leibwache aufblitzen. An seiner Hüfte klapperte ein Dutzend Küchenmesser. Die Legionäre saßen in der Nähe, rauchten schwarze Zigaretten – die tatsächlich französischen Ursprungs waren – und spannen ein Garn über ihre letzten Abenteuer in der glühendheißen Sahara. Alex marschierte neben dem König her. Er machte sich noch mehr Sorgen als der andere. Aus einiger Entfernung erweckten sie den Eindruck, als ginge eine hochgewachsene Palme neben einem kleinen Kaktus her.
    „Wenn wir bloß ein paar weitreichende Waffen hätten“, grummelte der Telkaner. „Es liegt nur an den verdammten Löfflern und den Flohhüpfspielern auf den Mauern, daß wir nicht nahe genug herankommen, um das Tor einzuschlagen. Wenn ich nicht der Welt Größter Schlächter wäre, würde ich aufgeben und irgendwo anders jemanden umbringen. Vielleicht sollte ich das sowieso tun.“
    Alex schluckte. „Unsere Flinten …“ fing er an.
    „Pah!“ sagte der König. „Es wäre schon gut, wenn man Waffen hätte, die man aus solch großer Entfernung abfeuern kann, aber mit den euren, die schließlich nur Löcher machen, lacht man uns ja aus. Sie müßten eine breite Schneide haben, verstehen Sie? Anders kann man diesen Wichten nicht beikommen.“
    Alex überlegte sich, ob es zweckmäßig sei, den König über Pfeil und Bogen aufzuklären. Aber das war auch nichts. Es würde Tage dauern, um genügend herzustellen – und dann mußte man die Telkaner auch noch daran ausbilden. Weder er noch Tanni hatten soviel Zeit.
    Alfred, der Mann mit den wundersamen Ideen, die nie zur Ausführung gelangten, schob sich plötzlich das Käppi ins Genick und sagte sehnsüchtig: „Ach, hätten wir doch nur einen Schluck Wein!“
    „Eine ausgezeichnete Idee, mon brave “, antwortete Sergeant LeBrute. „Rastignon, Sniggs, Fortissimo, kredenzt uns einen von dem guten, alten Tröpfchen.“
    „Pardon, Sergeant“, sagte Le Forgeur mit traurigem Gesicht, „aber wir haben keinen Wein.“
    „Keinen Wein?“
    Die Legionäre starrten sich an wie vom Blitz getroffen. Zu spät fiel Alex ein, daß er vor dem Verlassen Tokas ein paar von den heißgeliebten Fläschchen, ohne die ein Hoka nicht auskam, hätte einbunkern sollen.
    „Wir sind weinlos!“ schluchzte LeRatte. „Das ist das Ende des Universums!“
    „Nein … wartet“, sagte Alex eilig, bevor sie völlig demoralisiert waren. „Wie ihr wißt, haben wir etwas Bier in meinem Boot …“
    „Bière?“ schnaubte LeBrute. Er rümpfte seine feuchte schwarze Nase.
    „Das ist besser als nichts.“
    „Ach, Bier!“ seufzte von und zu Griffentaffel ekstatisch. „Alt-Heidelberg! Oh, du lieber Augustin …“
    Ungeachtet seines schmetternden Gesangs setzten die anderen Hokas lauthals ihre Diskussion fort, entschieden sich
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