Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds
Autoren: Tamara McKinley
Vom Netzwerk:
sagen.« Er küsste ihre Nase. Seine Miene wurde ernst, seine Augen waren tiefgrün wie eine Winterweide, während er ihr zärtlich Haarsträhnen aus dem Gesicht strich und seine Hand an ihre Wange legte. »Ich wollte einfach nur sagen, dass ich dich liebe, dass ich dich immer geliebt habe. Ich war dir nie untreu. Das Abendessen mit Carla war ein Dankeschön für alles, was sie getan hat, um mir zu der Erkenntnis zu verhelfen, was für ein dämlicher Narr ich war.«
    »Ich liebe dich auch«, seufzte sie. »Es tut mir aufrichtig leid, dass ich an dir gezweifelt habe.« Sie küsste ihn sanft. »Heißt das, wir können von vorn anfangen?«, fragte sie wachsam. »Dass du darüber nachdenken wirst, ob wir ein Kind bekommen?«
    Langsam zog er sie an sich, fuhr mit den Händen liebkosend über ihren Körper. »Ich glaube, das ist die beste Idee, die du heute hattest. Sollen wir jetzt mit dem ersten Kind beginnen? Ich bin bereit, wenn du es bist.«
    Sie hatten die ganze Nacht immer wieder miteinander geschlafen, waren eingedöst und hatten geredet. Sie hatten sich in Decken eingehüllt und auf dem Boden vor einem lodernden Feuer ein Picknick abgehalten. Fleur hatte ihm die Tagebücher und das von John zusammengestellte Album gezeigt und ihm von ihrer Mutter, ihrem Onkel und ihrer Tante erzählt, die sie hinzugewonnen hatte.
    Schließlich hatten sie geduscht und sich angezogen. Nun saßen sie im Lampenschein auf der Veranda, tranken heiße Schokolade und schauten sich erneut die Fotos an. Bald würde der Morgen dämmern. Der dunkle Himmel zeigte erste Farben, die Vögel regten sich.
    »Schade, dass so viele von diesen alten Fotos verdorben sind«, sagte Greg. »Die meisten Gesichter sind verschwommen; vor lauter Wasserflecken ist kaum etwas zu erkennen.« Er zog ein Bild aus dem Stapel. »Ich könnte schwören, das ist eine Spitfire, aber wer ist das da bei Annie? Könnte das Sam sein? Was meinst du?«
    Fleur wollte ihm schon antworten, als ein scheußliches Scheppern ertönte. Sie sprangen auf. »Was zum Teufel ist das?«
    Aus Angst, Savannah Winds könne brennen, liefen sie die Stufen hinunter, ließen die Fliegentür sperrangelweit offen; der Türgriff hatte sich im Draht verfangen.
    Die Glocke läutete so laut, dass sie nicht verstanden, was Sal schrie, doch sie folgten ihrem ausgestreckten Zeigefinger und schauten hoch.
    Der Himmel schillerte blau-grau – und eine große, glitzernde weiße Wolke rollte heran, die sich von Horizont zu Horizont spannte. »Eine Morning Glory «, hauchte Fleur, die den Blick nicht abwenden konnte. »Sieh nur, Greg!«
    Sie beobachteten, wie die Wolke sich kräuselte, brach und sich neu bildete – eine perfekte Welle. Sie verharrte über ihnen in ihrer zauberhaften leuchtenden Gestalt – die Königin der Himmel, Herrin über alles, was sie überblickte.
    »O mein Gott, schau!«
    Fleurs Blick folgte Gregs ausgestrecktem Finger, und ihr Herz blieb stehen. Jemand surfte auf der Morning Glory – aber es war weder ein Leichtflugzeug noch eine Cessna. Es war eine alte Spitfire.
    Mit Tränen in den Augen beobachtete Fleur, wie die Maschine auf der Woge ritt, abtauchte und segelte wie ein Vogel – frei von allen irdischen Sorgen. Fleur schnappte nach Luft, als die Spitfire in der dichten, rollenden weißen Wolke verschwand, und lachte, als sie wieder auftauchte.
    »Ich könnte schwören, das ist eine alte Spitfire«, murmelte Greg.
    »Stimmt«, sagte sie leise. »Ich weiß nicht, wie das möglich ist – aber es ist eine.« Sie wusste, dass ihre Worte wahrscheinlich keinen Sinn ergaben, aber sie konzentrierte sich zu sehr auf die Spitfire, um es zu erklären.
    Das Flugzeug tauchte vom Himmel herab und hielt dröhnend auf sie zu. Zwei Mal kreiste es über Savannah Winds, setzte im Tiefflug über die Farm und drehte noch eine Runde. Der Fallwind ließ die Fensterläden klappern und wehte die Fotos vom Tisch auf der Veranda.
    Fleur weinte, wischte sich jedoch die Tränen nicht ab, denn sie wusste, was passieren würde, und wollte diesen endgültigen, wundersamen Moment nicht verpassen.
    Die Spitfire flog ein letztes Mal vorbei und steuerte mit wackelnden Flügeln noch einmal auf die Wolke zu, um in ihrer silbrigen Umarmung zu verschwinden.
    Sie warteten auf die Rückkehr des Flugzeugs. Fleur wusste jedoch, dass es seinen letzten Flug angetreten hatte. Sie legte einen Arm um Greg, und während die Morning Glory sich schimmernd auflöste, gingen sie in ehrfürchtigem Schweigen langsam zum Haus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher