Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds
Autoren: Tamara McKinley
Vom Netzwerk:
es nicht schafft. Und bald wussten es alle.«
    Fleur biss sich auf die Lippe. »Ich hatte nicht vor, Doreen alles zu erzählen. Aber sie macht es einem leicht, mit ihr ins Gespräch zu kommen, und ich dachte, es würde unter uns bleiben.«
    Martha seufzte. »Doreen ist ein Klatschmaul. Das war sie schon immer, und das wird sie bleiben. Sie wirkt exzentrisch und fröhlich, ist in Wirklichkeit aber eine scharfzüngige alte Schachtel, die Spaß daran hat, Unruhe zu stiften.« Sie legte den Kopf schief. »Was hast du ihr denn erzählt?«
    »Dass Greg mich verlassen hat und ich gehofft habe, wir könnten uns versöhnen, bis ich ihn mit einer anderen Frau gesehen habe«, sagte sie. »O Gott, was für ein Chaos!«
    »Eigentlich tut mir der arme Greg ziemlich leid«, meinte Martha schmunzelnd. »Henry und Jake haben ihn von einem Ende der Stadt ans andere geschickt. Und in zwei Kneipen hat man ihm sogar ein Bier verweigert. Er war offensichtlich wütend. Man hat ihn mit seiner Tasche über der Schulter in der Hitze auf und ab stapfen sehen, schwitzend und mit einer Miene, als wolle er jemanden umbringen.«
    Fleur kicherte. »Das geschieht ihm ganz recht«, platzte es aus ihr heraus. »Das wird ihn lehren, keine anderen Frauen zum Essen auszuführen, sobald ich ihm den Rücken zugewandt habe.« Das Kichern endete ebenso abrupt, wie es begonnen hatte. »Wo ist er jetzt?«
    »Im Cloncurry Hotel. Das ist der verruchteste Ort in der Stadt. Aber allem Anschein nach hat der Besitzer, ein riesiger Samoaner namens Maru, Mitleid mit ihm gehabt, und die beiden haben sich ordentlich die Kante gegeben.«
    »Aber Greg trinkt gar nicht.«
    »Gestern Abend schon«, erwiderte Martha bedächtig und betrachtete Fleur nachdenklich. »Ich habe doch recht daran getan, Doreen zu sagen, sie soll ihn ausnüchtern und dafür sorgen, dass er nach Savannah Winds kommt, ja? Du willst ihn doch sehen?«
    Fleur wurde klar, dass das zutraf. Ganz gleich, was er getan hatte, sie liebte ihn noch immer. Sie wollte ihre Ehe retten, solange er ebenso empfand. Sie nickte. »Wir müssen miteinander reden und reinen Tisch machen, bevor es zu spät ist.«
    »Gut.« Martha stand auf und begab sich zur Tür. »Ich richte den Lunch, und dann kannst du aufbrechen. Du wirst ein bisschen Ruhe brauchen, bevor er eintrifft.«
    Greg zuckte zusammen, als es laut an der Tür klopfte. »Geh weg!«, stöhnte er.
    »Ich bin’s, Kumpel. Du hast Besuch; also solltest du besser munter werden.«
    Greg spähte unter der Decke hervor auf Maru, der im Türrahmen stand. Er hatte ein frisches Gesicht und strahlende Augen – keine Spur von dem Trinkgelage. »Wie machst du das?«, fragte er heiser. »Hast du keinen Kater?«
    Der Samoaner lächelte. »Nö, Kumpel. Ich habe Übung.« Er schloss die Tür ab und lehnte sich dagegen, während von außen jemand wütend den Türknauf drehte. »Hör zu, Kumpel«, sagte er verschwörerisch, »da draußen steht Doreen.«
    Greg richtete sich auf, fuhr wegen des Bienenschwarms zusammen, der in seinem Kopf summte, und versuchte, Maru klar zu erkennen. »Was will die denn hier? Hat sie noch nicht genug angerichtet?«
    Maru zuckte mit den Schultern. »Sie hat nicht viel gesagt – nur dass du so schnell wie möglich nüchtern werden und nach Savannah Winds fahren sollst.«
    »Sie schlägt eine andere Tonart an«, stöhnte er, schwang die Beine aus dem Bett und hielt sich den Kopf. »Nur wie zum Teufel soll ich ohne Transportmittel da rausfinden? Will sie mich auf ihrem Besenstiel mitnehmen?«
    »Das habe ich gehört, Greg Mackenzie. Schaff deinen nichtsnutzigen, verlogenen Arsch aus dem Bett und komm nach unten! Da gibt’s Kaffee. Ich will, dass du in der nächsten Viertelstunde nüchtern bist.«
    Greg und Maru wechselten amüsierte Blicke, als sie Doreen die Treppe hinuntertrampeln hörten. »Verdammt«, sagte Maru flüsternd. »Kein Wunder, dass ihr Alter durchgebrannt ist. Stell dir mal vor, du hörst gleich morgens als Erstes diese Stimme.«
    »Das hab ich gerade«, rief Greg ihm ins Gedächtnis. »Und jetzt raus mit dir, Maru! Ich will mich anziehen.«
    Greg war nicht ganz sicher auf den Beinen, als er seine Tasche hinuntertrug und sich in den Speiseraum begab. Ein ganzes Trommlerregiment hatte sich in seinem Kopf eingenistet, seine Zunge war zu groß für den Mund, und er hatte einen Mordsdurst. Greg wunderte sich, dass er keine Alkoholvergiftung hatte.
    »Das wurde aber auch Zeit.« Doreen wartete auf ihn, die Arme verschränkt, und schaute ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher