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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds
Autoren: Tamara McKinley
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den ersten fünf Bieren hatte er den Überblick verloren, denn er hatte seinem neuen Freund nicht nachstehen wollen und einen Wodka nach dem anderen heruntergekippt …
    Greg drehte sich vorsichtig auf die Seite und verzog das Gesicht, als ein Schmerz ihm durch Schulter und Hüfte schoss. »Was zum Teufel ist mir zugestoßen?«, brummte er, hob die Bettdecke an und konstatierte heftige Prellungen an seiner gesamten linken Körperhälfte. Er ließ die Decke fallen, schloss die Augen und versuchte, das Hämmern in seinem Kopf abzustellen, damit er sich erinnern konnte.
    Vage dämmerte ihm, dass der Samoaner ihn über die breite Schulter geworfen und die Treppe hinaufgetragen hatte. Doch Maru war stockbetrunken gewesen – das wusste Greg noch – und auf der oberen Stufe gestolpert. Greg stöhnte auf, als die Erinnerung ihn überflutete. Maru hatte gefährlich geschwankt, und Greg, der hilflos über dessen Schulter baumelte, hatte geglaubt, er werde kopfüber hinunter auf den Fliesenboden am Fuß der Treppe stürzen. Doch Maru war nach vorn gefallen und hatte Greg mitgerissen. Sie waren so heftig auf dem Teppich aufgeschlagen, dass die Fensterscheiben geklirrt hatten – und Gregs Hüfte und Schulter hatten die volle Wucht von Marus Gewicht abbekommen.
    »Verdammt«, murmelte er vor sich hin, »ein Wunder, dass ich mir nichts gebrochen habe!« Greg tat sich entsetzlich leid, schwor sich, nie wieder zu trinken, kroch tiefer unter die Bettdecke und schlief wieder ein.
    Nach dem Lunch trug Fleur ihre gepackte Reisetasche in die Küche. Da von Martha nichts zu sehen war, begab sie sich auf die Suche nach ihr. Als sie einen Blick ins Büro warf, hörte sie Martha wütend mit jemandem sprechen. Fleur wollte sich schon hastig zurückziehen, als ihr Name fiel. Neugierig geworden lauschte sie der einseitigen Unterhaltung, die offensichtlich am Telefon geführt wurde.
    »Das hat Fleur zu entscheiden, nicht du«, fauchte Martha. Ein kurzes Schweigen trat ein. »Ich weiß, du hattest nur ihr Bestes im Sinn, Doreen, aber du hattest absolut nicht das Recht, so etwas zu tun. Wo ist er jetzt? … Dann gehst du am besten hin und bereinigst die Sache. Ich hoffe für dich, dass du noch rechtzeitig kommst und er nicht schon weg ist … Ja, ja, ich weiß. Und ich stimme dir zu, dass es nicht das beste Etablissement in Cloncurry ist, aber du hast dir die Suppe eingebrockt, Doreen, und jetzt musst du sie wieder auslöffeln.«
    Fleur ging langsam auf den Eingang zum Büro zu. Martha war offensichtlich aufgebracht. Sie schwankte auf ihrem Bürostuhl vor und zurück, hatte die Schultern gereckt und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Schreibtisch. Fleur vernahm Doreens schrille Stimme durch den Hörer, doch sie war aus dieser Entfernung nicht zu verstehen.
    »Das ist mir egal, Doreen. Nein, John kommt nicht runter. Er hat heute viel zu viel zu tun … Doreen«, bellte sie und unterbrach den Redefluss am anderen Ende der Leitung. »Doreen, du verschwendest deine Zeit. Geh und tu, was du kannst. Und dann sagst du meinem nutzlosen Neffen, er soll ein Transportmittel bereitstellen. Du kannst ihm von mir ausrichten, wenn er auch nur einen Cent verlangt, werde ich dafür sorgen, dass er nie wieder einen Wagen verkauft.«
    Sie knallte den Hörer auf, drehte sich schwungvoll herum und sah sich Fleur gegenüber. Sie errötete bis an den grauen Haaransatz. »Wie viel hast du mitbekommen?«
    »Genug, um zu wissen, dass Doreen etwas getan hat, was mich betrifft – und wahrscheinlich Greg. Stimmt’s?«
    Martha holte tief Luft und stieß sie wieder aus; die Schultern sackten nach vorn. »Greg ist vor zwei Tagen nach Cloncurry gekommen. Leider hat Len ihm Doreens Motel empfohlen, wo er die erste Nacht verbracht hat.«
    Fleur ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ihre Gedanken überschlugen sich, als ihr der lange Abend einfiel, an dem sie mit Doreen geplaudert hatte – und wie sie sich über Gregs Affäre ausgelassen hatte.
    »Doreen war nicht klar, wer er war, bis er zu Abend gegessen und sich zurückgezogen hatte. Da hat sie das Meldeformular durchgelesen, das er ausgefüllt hatte, und den Entschluss gefasst, dich zu beschützen. Am Morgen hat sie sofort einen Rundruf gestartet und dafür gesorgt, dass Greg weder einen Wagen mieten noch kaufen konnte. Ihr Vetter Jake und mein Neffe Henry sind die Einzigen, bei denen er einen hätte bekommen können. Sie hat die Nachricht verbreitet, wer Greg ist, wohin er will und warum es so wichtig ist, dass er
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