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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds
Autoren: Tamara McKinley
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würde. Aber für Fleur war es Liebe auf den ersten Blick gewesen, als sie ihm auf einer Party begegnet war, und sie spürte nach wie vor einen Anflug von Begehren, wenn sie Greg nur ansah.
    Mit seinen neununddreißig Jahren war er noch immer athletisch gebaut und glich eher einem Rockstar als einem renommierten Kinderchirurgen. Er war attraktiv, hatte breite Schultern und einen festen Bauch; sein helles Haar kräuselte sich über den Ohren. Seine Augen hatten Fleur vor drei Jahren verzaubert. Sie waren grün wie das Meer im Sommer, umrahmt von langen, dichten Wimpern, und strahlten eine gefährliche Sinnlichkeit aus, der Fleur rasch erlegen war.
    Fleurs köstliche Träumerei wurde unsanft unterbrochen, als die anderen Mitarbeiter eintrafen. Schnell zog sie sich die Jacke aus, glättete die Falten ihres hautengen Rocks und setzte eine fröhliche Miene auf, während die Stimmen und Schritte der anderen die Stille zerstörten, die für Fleur wie Balsam gewesen war. Die Unterhaltungen drehten sich ausschließlich um die bevorstehende Besprechung. Als es auf zehn Uhr zuging, ließ das Geplauder nach und die Spannung stieg.
    »Komm doch mit in die Bar und ertränke deinen Kummer gemeinsam mit uns, Fleur.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte nur noch nach Hause, Jason«, sagte sie leise, während sie unter den aufmerksamen Blicken des Wachmanns ihre persönliche Habe in einen Karton packte und die Jacke anzog.
    »Aber Greg ist doch nicht da«, beharrte er. »Es ist nicht gut, in Zeiten wie diesen allein zu sein.« Er warf einen Blick auf den stämmigen Wachmann, der in der Nähe herumlungerte, und nickte, als der Mann auf seine Armbanduhr tippte. »Komm, Fleur«, lockte er. »Du kannst nicht hierbleiben.«
    Fleur sank auf den Bürostuhl. Sie konnte es immer noch nicht fassen. »Ich bin in dieser Firma, seit ich die Uni abgeschlossen habe«, murmelte sie. »Ich habe hier meine Konzession bekommen und bin erst vor wenigen Monaten befördert worden. Wie können sie so was machen?«
    »Gier«, erklärte Jason bissig. »Sie haben sich erwischen lassen, als sie Schmiergelder an Bauunternehmer und Politiker verteilten, und dann haben sie alles nur noch verschlimmert und die Geschäftsbücher gefälscht. Kein Wunder, dass wir jetzt alle auf der Straße stehen.«
    »Aber es ist doch so eine große Firma! Warum mussten sie das tun?«
    Jason griff nach ihrem Karton und stellte ihn auf seinen. »Keine Ahnung. Jedenfalls stehen wir jetzt ohne Arbeit da und haben nicht die leiseste Chance auf eine Abfindung. Wenn du mich fragst, ich hätte nicht übel Lust, die Schweine zu erschießen.«
    Fleur musste trotz allem kichern. Sie erhob sich, und sie gingen vorbei an eilig leergeräumten Schreibtischen, an Aktenschränken, aus denen Papierstapel quollen, an Reißbrettern, Zeichnungen und maßstabsgetreuen Modellen von Projekten, die man noch zu Ende führen würde. Das einst innovative Architektenbüro hatte bereits einen Hauch von Verlassenheit angenommen.
    Der Wachmann öffnete die Tür und schloss sie hinter ihnen ab.
    Nachdem Jason Fleurs Karton im Kofferraum ihres Wagens deponiert hatte, nahm er seine Freundin in den Arm. »Bist du sicher, dass du nicht mitkommen willst? Ich gebe einen aus.«
    Fleur befreite sich aus seiner Umarmung und schüttelte den Kopf. »Greg kommt heute Abend nach Hause, und ich habe andere Pläne.«
    »Oh, darum geht es also?« Er zog spöttisch eine Augenbraue hoch.
    Fleur kicherte und spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte Jason einen flüchtigen Kuss auf die Wange, die nach Paco Rabanne roch. Er war der beste Freund, den eine Frau sich nur wünschen konnte. Sie würde es vermissen, ihn jeden Tag zu sehen. »Ja«, gestand sie. »Jetzt, da ich Zeit zur Verfügung habe, können Greg und ich uns an die Familienplanung machen.
    Jason schüttelte sich. »Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen«, murmelte er. »Babys sind an beiden Enden leck und rauben einem den Schönheitsschlaf. Ich bin froh, dass ich schwul bin.«
    »Ich auch.« Sie lächelte zu ihm auf. »Wir bleiben in Kontakt, Jason.«
    Blinzelnd unterdrückte Fleur die Tränen, während sie zu ihrer Penthousewohnung mit Blick auf den Brisbane River fuhr. Den Job zu verlieren war wie ein kleiner Tod. Fleur fühlte sich wie betäubt, einsam und verunsichert. Es gefiel ihr, unabhängig zu sein, sich einen Namen zu machen und eigenes Geld zu verdienen. Aber die Ereignisse an diesem Tag hatten
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