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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds
Autoren: Tamara McKinley
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Landwirtschaftsmessen.«
    »Bist du nicht verheiratet?«
    Henry zuckte mit den Schultern. »Ich war es, aber wir waren eigentlich zu jung. Es konnte nicht gutgehen. Ich bin gern allein. Und du?«
    »Ich verabscheue es«, gestand Greg. »Die letzten Monate haben mir gezeigt, wie sehr ich meine Frau liebe. Ich will nie wieder allein sein.«
    Henry lenkte den Wagen auf einen Parkplatz und schaltete den Motor aus. »Hör zu, Kumpel, das mit gestern tut mir leid, bloß … «
    »Keine Bange. Schwamm drüber! Komm, wir holen uns was zu essen. Ich sterbe vor Hunger.«
    »Gebongt.«
    Fleur packte ihre Tasche aus und bereitete das Haus auf Gregs Ankunft vor. Sie fegte den Boden, wischte alle Möbel blank, schüttelte Vorhänge und Teppiche aus. Die Betten wurden frisch bezogen, und sie durchforstete den Kühlschrank, um zu überlegen, was sie Greg als erste Mahlzeit auf Savannah Winds kochen konnte.
    Als sie mitten im Wohnzimmer stand, spürte sie Schmetterlinge im Bauch und ein Hochgefühl überflutete sie. »Ach, Greg«, seufzte sie, »was hab ich dich vermisst! Beeil dich, Liebster, komm schnell zu mir nach Hause!«
    »Selbstgespräche sind das erste Anzeichen für Wahnsinn, das weißt du.«
    Beim Klang seiner Stimme wirbelte sie herum, ein Lächeln auf den Lippen.
    Blue lächelte zurück. Er lehnte am Türrahmen, den Hut tief in die Stirn gezogen, einen Fuß über den anderen geschlagen, die Hände in den Taschen seiner alten Jeans vergraben. »Wie ich hörte, ist Greg hierher unterwegs«, sagte er gedehnt.
    »Ja«, flüsterte sie, »und ich bin so glücklich.«
    »Das sehe ich dir an. Du glühst förmlich. Dein Mann kann sich glücklich schätzen.« Er stieß sich vom Türrahmen ab und öffnete das Fliegengitter. Die Katze schoss nach draußen, und Blue wartete, dass Fleur sich auf der Veranda zu ihm gesellte. »Konnte mich nie mit Katzen anfreunden«, murmelte er. »Komm, setz dich eine Weile zu mir. Hier draußen ist es kühler, und ich beobachte so gern den Himmel, wenn es dunkel wird.«
    »Was ist mit dir, Blue? Hast du eine Frau – eine Familie?«
    Er dachte eine Weile über die Frage nach, bevor er antwortete. »Ich habe eine Frau«, sagte er schließlich. »Sie ist meine Liebe, meine einzige. Das versteht sie – ihr geht es genauso.«
    »Wie schön!«, seufzte sie. »Aber es muss furchtbar sein, andauernd hier heraus oder nach Birdsong zu müssen und sie alleinzulassen.«
    »Sie ist immer bei mir«, sagte er leise. »Immer in meinem Herzen. Und jedes Mal, wenn es schlägt, ist es, als würde sie mich daran erinnern, dass sie da ist.«
    Fleur bekam feuchte Augen. »Du hättest Dichter werden sollen. Du kannst so wundervoll mit Wörtern umgehen.« Ihr wurde klar, dass ihre Gefühle sie wieder zu übermannen drohten, und sie fragte sich, ob sie so verrückt wie Sal werden würde. »Womit verdienst du denn deinen Lebensunterhalt, Blue?«
    Er schaute sie unter der Hutkrempe hervor an; die hellen Augen glitzerten schelmisch. »Ich bin ein Freigeist, Fleur. Ich tue, was getan werden muss. Gehe dorthin, wo man mich braucht.«
    Fleur merkte, dass er es ihr nicht sagen wollte, und gab auf. »Bleibst du lange? Mein Mann wird nämlich morgen hier sein, und ich hätte gern, dass ihr euch kennenlernt.«
    Er nestelte an seiner Hutkrempe herum und starrte durch das Fliegengitter in den Busch hinaus. »Bis morgen bin ich weg. Deshalb bin ich hier, um mich zu verabschieden.«
    »Oh.« Fleur war überrascht, wie enttäuscht sie darüber war. »Aber du kommst doch wieder, oder?«
    Bedächtig schüttelte er den Kopf. »Meine Arbeit hier ist erledigt«, erklärte er. »Und auf Birdsong auch, schätze ich. Du brauchst mich nicht mehr.«
    »Aber wer wird sich denn für mich darum kümmern?«, rief sie. »Bitte, Blue, du musst es dir noch einmal überlegen!«
    Seine auffallend blauen Augen unter den dichten schwarzen Wimpern schauten auf sie herab. Ein Lächeln erhellte seine Züge. »Dafür gibt es jede Menge andere. Ich habe mein Mädchen lange genug warten lassen. Höchste Zeit, zu ihr zurückzukehren.«
    Er tippte an den Hut und drückte die Fliegengittertür auf. Er drehte sich noch einmal um, schenkte ihr ein letztes Lächeln und verschwand in der zunehmenden Dunkelheit.
    Fleur blieb eine Weile stehen, nachdem er fort war. Blues Frau hatte großes Glück, und Fleur hoffte inständig, dass Greg sie, Fleur, ebenso grundehrlich und von ganzem Herzen lieben möge.
    Erst am späten Vormittag wachte Fleur auf, und noch immer war keine
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