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Der Wald wirft schwarze Schatten

Der Wald wirft schwarze Schatten

Titel: Der Wald wirft schwarze Schatten
Autoren: Kari F. Braenne
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hunderttausend Meter wittern und sie mit seinen Zähnen in Stücke reißen kann, knurrend und mit gesträubtem Fell. Es ist gut, dass Wolf Luke hat und nicht allein auf der Welt ist.
    «Die Lavamonster sind ja nicht so gefährlich wie die Dunklen Mächte», sagt Luke tröstend.
    Die Dunklen Mächte sind nämlich das Gefährlichste, was es gibt. Zum Glück sind sie weit weg, auf ihrem Todesstern – Lichtjahre entfernt. Aber sie können trotzdem herkommen, denn sie hocken dort oben und starren durch ihre langen Teleskope in die Galaxie, und wenn sie einen erst finden, dann schicken sie ihre gigaschnellen Raketenraumschiffe los – mit den Klonen, den Androiden, Mr. Freeze und Darth Vader, der sich zwar anhört wie die Kaffeemaschine in der Küche, aber der Schlimmste von allen ist. Sie werden Lasermaschinengewehre und riesige Bazookas mitbringen, mit denen sie schwarze Löcher in die Erde und den Himmel schießen. Löcher, die einen verschlucken und zu einer kleinen Kugel zerquetschen, immer kleiner, bis man so klein wie eine Plastikperle ist, und dann kullert man weg und ist verschwunden. Und es ist, als ob man nie existiert hätte.
    «Komm», sagt er zu Wolf, «wir müssen uns beeilen.»
    Noch haben sie einen guten Vorsprung. Die Superbösewichte wissen nämlich nicht, dass sich der Schatz hier auf dem Waldplaneten befindet. Wüssten sie es, wären sie schon längst hier gewesen. Aber Luke weiß es, denn er hat eine Karte.
    Er holt die Karte hervor und faltet sie auf. Er hat sie eigenhändig gezeichnet, fein säuberlich mit einem spitzen Bleistift, und dann mit Filzstift ausgemalt. Auf der Karte ist ein Kreuz eingezeichnet, aber das ist nicht besonders genau platziert. Luke weiß nur, dass der Schatz tief drinnen in den dunklen Wäldern liegt, hinter einem Wasserfall und fünf flammenden Pforten, gut bewacht vom schrecklichsten aller Tiere, dem übermächtigen Komodowaran, von dem ein einziger Biss tödlich ist.
    «Was meinst du?», sagt Luke und zeigt zu den Bäumen. «Ob das die Dunklen Wälder sind?»
    «Sieht ganz danach aus», sagt Wolf.
    Im Zickzackkurs laufen sie hinüber zum Wald und schleichen zwischen den Bäumen in den dichten grünen Dschungel. Sie hören die Schreie von Papageien und quakende Frösche. Aus Versehen tritt Luke auf eine Schlange, die ihm einen tödlichen Biss versetzen will, aber er erledigt sie blitzschnell mit seinem Laserschwert.
    «Komm, Wolf», ruft er leise. «Jetzt ist es sicher.»
    Wolf folgt ihm schnuppernd. «Ist es noch weit bis zum Schatz?»
    Der Schatz ist ein magischer Totenkopf aus Diamanten mit enormen kosmischen Kräften. Der Held, der ihn findet und der Sonne so entgegenhält, dass sie hindurchscheinen kann, bekommt dermaßen viel Kraft, dass er die Macht über das gesamte Universum übernehmen kann. Darum ist es wahnsinnig wichtig, dass ihn die Dunklen Mächte nicht in die Finger bekommen, denn sonst wird die Galaxie ein schrecklicher Ort.
    «Was soll ich machen, wenn ich erst die ganze Kraft habe?», sagt Luke.
    «Wie wäre es, wenn du den Todesstern vernichtest?»
    «Gute Idee, Wolf.»
    Sie dringen immer tiefer in den Dschungel vor. Er scheint endlos zu sein. Luke entdeckt eine Kraft-Pflanze, deren kleine Blätter aussehen wie Klee. Er isst ein paar der sauren Blättchen und spürt, wie unglaublich stark er wird. Gleichzeitig merkt er, dass er Hunger hat. Richtig großen Superheldenhunger. Luke sieht sich um. Kein Wildschwein in Sicht. Und die Johannisbeeren und Pflaumen sind längst gepflückt.
    «Komm, Wolf, wir müssen auf die Jagd gehen.»
    Das beste Essen im gesamten Sonnensystem gibt es im Vulkan. Aber da ist es natürlich schrecklich gefährlich, weil es so gut wie unvermeidbar ist, mindestens einem Lavamonster zu begegnen.
    Doch Luke ist ein mutiger Held. Sie laufen aus dem Wald, hinüber zu den Steinplatten, nähern sich dem Felsvorsprung und schleichen die Treppe hinauf, wo sie einen Spalt entdecken, der gerade groß genug ist, dass sie hindurchpassen.
    «Sollen wir das wirklich wagen?», fragt Wolf.
    «Wir wollen doch wohl nicht verhungern.»
    Luke und Wolf kriechen in den Vulkan hinein. Wie befürchtet sind dort drinnen die Lavamonster, zwei Stück, eklig und gefährlich. Aber sie sehen ihn nicht. Das Lavamonstermännchen liegt auf dem Sofa, eine Sonnenbrille über den grausigen Augen. Das Weibchen geht auf und ab und spuckt Feuer. Wolf und Luke verstecken sich hinter der Bücherklippe und sind so leise wie zwei weiße Mäuse.
    Die Lavamonster beginnen zu
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