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Der Wald wirft schwarze Schatten

Der Wald wirft schwarze Schatten

Titel: Der Wald wirft schwarze Schatten
Autoren: Kari F. Braenne
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etwas anderes benutzt wurde als für Kohlen und Holz.
    «Für nichts anderes», sagt sie und greift nach dem Ring mit den Ersatzschlüsseln fürs Haus, sieht sie durch, sie sind wohl komplett.
    Da liegt auch noch ein anderes Bund, mit drei richtig alten Schlüsseln. Sie kennt sie gut. Sie gehören zu dem Hof, auf dem sie aufgewachsen ist, den sie vor langer Zeit einmal ihr Zuhause genannt hat. Der Vater hatte vergessen, sie ihr abzunehmen, ehe er sie vom Hof jagte. Ob sie wohl immer noch passen?
    Jetzt liegen nur noch zwei Schlüssel auf dem Tisch. Den einen kennt sie. Er ist für den Verschlag im Flur. Die kleine Kammer mit den Wintermänteln, Wollpullovern und Stiefeln, in der Wilhelm ganz selten einmal eine kleine Weile verbringen musste, wenn er besonders ungezogen gewesen war.
    Nur ein Schlüssel bleibt übrig. Sie nimmt ihn, dreht und wendet ihn, erkennt ihn aber nicht wieder. Er ist ziemlich klein, vermutlich für ein Vorhängeschloss. Er sieht neu aus und blank, als sei er niemals benutzt worden. Zu welcher Tür gehört er? Der kann doch nicht für die Hütte im Wald sein? Hat Wilhelm sie nicht repariert? Es ging sie ohnehin nichts an, sie wollte ja nichts damit zu tun haben, wollte nicht einmal etwas davon hören. Sie muss ihre Ohren verschlossen haben. Trotzdem ist es möglich, dass sie einen Schlüssel bekommen hat. Immerhin ist die Hütte noch auf ihren Namen eingetragen.
    Sie dreht ihn noch einmal zwischen den Fingern, bevor sie ihn in den Umschlag legt. Danach sieht sie sich das Regal über dem Sekretär an, zieht den Ordner mit der Aufschrift «Wichtige Papiere» heraus. Sie weiß, was er enthält – die Eigentumsurkunde für das Haus, die Schuldverschreibung an die Bank, Versicherungspolicen. Sie blättert die Papiere durch und muss husten von all dem feinen Staub, der aufwirbelt. Viele Jahre ist es her, dass sie die Mappe durchgesehen hat. Aber jetzt wird es Zeit. Diese Dinge muss sie ja in Ordnung bringen, bevor Wilhelm kommt.
    «Sieh an», murmelt sie und zieht ein zusammengefaltetes Blatt heraus. Sie faltet es auf. Die Karte ist so mürbe, dass Löcher in den Falzen sind. Aber es ist die richtige, ohne Zweifel. Sie legt das Blatt wieder zusammen, steckt es in den Brief für Robin und klebt den Umschlag zu.
    «Man kann über mich sagen, was man will. Aber jedenfalls steckt eine gewisse Logik hinter dem, was ich tue», sagt sie. «Denn falls ich nicht selbst daran denken sollte, wird mich der Junge daran erinnern, was ich erzählen wollte, wenn er mich fragt, was das ist.»

[zur Inhaltsübersicht]
    3
    Das Raumschiff vollführt einen Hopser, ehe es mit einem Krachen mitten auf einer riesigen Ebene aufsetzt.
    «Gute Landung», sagt Luke Skywalker.
    «So gut, dass wir jetzt ein Loch haben», sagt Wolf.
    Luke dreht sich um und sieht nach. Wolf hat recht, im Karton ist ein großes Loch.
    «Das reparieren wir später», sagt Luke.
    «Na, hoffentlich müssen wir nicht schnell abhauen, weil uns jemand auf den Fersen ist.»
    Luke setzt seinen Weltraumhelm auf, öffnet die Tür und stellt erst den einen, dann den anderen Fuß auf den Boden des Waldplaneten. Er springt hinaus und kommt mit vollem Gewicht auf.
    «Normale Schwerkraft», seufzt er.
    «Es wird bestimmt trotzdem eine tolle Expedition», sagt Wolf. «Mit dir ist es nämlich immer spannend, Luke.»
    Luke schaut sich um. Auf der einen Seite der Ebene erhebt sich ein gewaltiger Vulkan. Vom Gipfel steigt Rauch auf.
    «Dort wohnen die Monster», sagt Luke.
    «Welche Monster?», fragt Wolf ängstlich.
    «Die Lavamonster.»
    «Sind die gefährlich?»
    «O ja. Sie sind groß, schwarz und kochend heiß und haben lange Arme, mit denen sie uns fangen können. Wenn sie dich in die Finger kriegen, ziehen sie dich ins Innere des Vulkans und braten dich. Und dann wirst du ein Zombie.»
    «Oh», sagt Wolf, und es hört sich an, als fürchtete er sich sehr.
    «Aber das ist kein Problem für uns», sagt Luke, zieht sein Laserschwert aus dem Gürtel und schwingt es herum.
    Er
hat nämlich keine Angst. Er hat starke Muskeln und viel Kraft. Er ist blitzschnell, im Superturbo läuft er genauso schnell wie Sonic. Außerdem hat er gute Waffen, ein Laserschwert, das alles durchdringt, und eine Pistole, die mit Lichtgeschwindigkeit Laserpfeile abfeuert.
    «Du brauchst keine Angst zu haben», sagt er zu Wolf und streichelt ihm über den Rücken.
    Aber es kommt vor, dass Wolf sich doch fürchtet, obwohl er ein großes und gefährliches Tier ist, das seine Feinde über
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