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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte
Autoren: Beth Fantaskey
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sammelten. Wir blieben lange so stehen, bis
Lucius flüsterte: »Ein Teil von mir wird immer trügerisch sein, Antanasia. Das
wird sich niemals ändern. Ich bin ein Vampir und noch dazu ein Prinz. Herrscher
über eine gefährliche Rasse. Du musst verstehen, dass ...«
    »Ich will
nicht, dass du dich veränderst, Lucius«, versicherte ich ihm und lehnte mich
leicht zurück, um ihm in die Augen schauen zu können.
    »Und diese
Welt«, sagte er. »Ich mache mir Sorgen um dich. Du wirst Feinde haben in dieser
Welt ... Eine Prinzessin hat immer Feinde. Und die Feinde einer Vampir-Prinzessin
sind gnadenlos. Andere werden deine Macht wollen und sie werden nicht zögern zu
tun, wozu ich nicht in der Lage war.«
    »Du wirst
mich beschützen. Und ich bin stärker, als du denkst.«
    »Das ist
wahr. Stärker als ich«, gab Lucius zu und brachte ein zögerliches, schwaches
Lächeln zustande, obwohl er immer noch sichtlich erschüttert war, genau wie
ich. »Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um meinen Willen
durchzusetzen – um dich vor mir und unserer Art zu bewahren –, aber am Ende
hast du dich durchgesetzt. Wie eine wahre Prinzessin.«
    »Ich wollte
dich, Lucius. Ich konnte gar nicht anders.«
    Eng umschlungen
standen wir in der Mitte des Raumes über dem Blutfleck, der an das Ende des
Mannes erinnerte, der versuchte hatte, aus Lucius ein wahres Ungeheuer zu
machen. Hinter uns knisterte das Feuer. Ich dachte zurück an den
Weihnachtsball, als ich uns in genau dieser Szene gesehen hatte, während wir
einander in den Armen gelegen hatten. Das hier – das war der Ort, den ich mir
vorgestellt hatte.
    Lucius
neigte den Kopf und berührte sanft meine Lippen und im Herzen dieses steinernen
Labyrinths küssten wir uns, ganz zart, sodass unsere Lippen einander kaum berührten,
wieder und wieder. Dann legte Lucius eine Hand hinter meinen Kopf und die
andere auf den Rücken, eine Geste, die gleichzeitig beschützend und
besitzergreifend war. Er küsste mich immer wilder und ich wusste, dass er mich
endlich als seine ihm bestimmte Partnerin annahm, für alle Zeit. Dass wir den
Pakt erfüllen würden.
    Schließlich
löste er sich von mir und sah mir forschend ins Gesicht. Die Sanftheit war in
seinen Blick zurückgekehrt. Ich wusste, dass ich den Kriegerprinzen in ihm
noch viele Male wiedersehen würde. Er war immer noch Lucius Vladescu. Aber die
Härte, die Grobheit, die in ihm steckten, würden sich nie wieder gegen mich
richten. Im Grunde hatten sie es nie getan. Nur in seinen Vorstellungen und
Ängsten.
    »Dies ist
die Ewigkeit, Antanasia«, sagte er, gleichzeitig warnend und flehend. »Die
Ewigkeit.«
    Er gab mir
eine letzte Chance zum Rückzug – und bat mich gleichzeitig, sie nicht
wahrzunehmen.
    Ich hatte
nicht vor, diesen Raum oder seine Umarmung zu verlassen. Ich neigte den Kopf
zur Seite und schloss die Augen, während Lucius wieder die Stelle an meinem
Hals fand, an der mein Puls schlug. Diesmal gab es kein Zögern, abgesehen von
den wenigen kurzen Atemzügen, während derer wir beide den Augenblick
auskosteten, der uns für immer zusammenbringen würde. Dann biss er sicher und
doch unendlich sanft zu.
    »Ich liebe
dich, Lucius.« Ich keuchte. Es fühlte sich an, als würde ich in seinen Körper
hineingezogen, als würde ich ein Teil von ihm. »Ich habe dich immer geliebt.«
    Meine
eigenen Reißzähne brachen hervor, der Schmerz in meinem
Kiefer ließ endlich nach. Vorsichtig löste Lucius sich wieder von mir. Danach
führte er mich zu einem der Sofas und zog mich auf seinen Schoß, sodass ich
seinen Hals mühelos erreichen konnte, und es erschien mir so natürlich, meinen
Mund auf seine Kehle zu drücken.
    »Hier,
Antanasia«, flüsterte Lucius, legte mir sachte die Finger unters Kinn und
leitete mich an die richtige Stelle, und sobald ich seinen Puls spürte, der
direkt unter der Haut pochte, konnte ich nicht länger warten und grub meine eigenen
Reißzähne tief in ihn hinein, kostete ihn, machte ihn zu einem Teil von mir.
    Lucius
stöhnte auf und zog mich fester an sich, sodass meine Zähne sich tiefer in sein
Fleisch bohrten und das Blut schneller floss; es rann mir kühl und kraftvoll in
den Mund. Sein Blut schmeckte nach Macht und Leidenschaft und einem Hauch von
Zärtlichkeit ... genau wie Lucius selbst.
    »Oh,
Antanasia«, flüsterte er, streichelte mein Gesicht und half mir, meine noch
unvertrauten Reißzähne herauszuziehen, während ich widerstrebend aufhörte zu
trinken. »Auch ich habe dich immer
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