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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten
Autoren: Petra Schier
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1. Kapitel
     
    Verflixt und zugenäht!« Vergeblich versuchte Hannah, die Hintertür ihres neuen Domizils zu schließen. Doch jedes Mal sprang sie wieder auf. »Was ist denn das bloß?« Verärgert warf Hannah sich gegen die Tür und drückte gleichzeitig die Klinke. »Na endlich!« Stirnrunzelnd betrachtete sie den Zugang zu dem verwilderten kleinen Garten. Warum war ihr nicht schon bei der Hausbesichtigung aufgefallen, dass die Tür defekt war?
    »Mama, in welcher Kiste sind meine Schlafanzüge?«, schallte die Stimme ihrer fünfjährigen Tochter aus dem Obergeschoss. Seufzend drehte Hannah sich um. »In dem Karton mit dem roten Punkt!«, rief sie zurück. »Warte, Paula, ich komme gleich.« Sie machte einen Schritt in Richtung Treppe, doch im nächsten Moment hörte sie hinter sich ein Klacken. Die Tür war wieder aufgesprungen, und durch den Spalt wehte ein feucht-kalter Luftzug herein.
    »Das kann ja wohl nicht wahr sein!« Wütend lief Hannah in die Küche, schnappte sich einen noch fast vollen Umzugskarton und knallte ihn vor die Tür. Auf diese Weise blieb sie zumindest geschlossen, doch der Schlüssel ließ sich nicht drehen. »Eine Einladung für Einbrecher, was?«, brummte sie aufgebracht.
    »Mama, hier sind zwei Kartons mit einem roten Punkt!«, rief Paula von oben. 
    Hannah warf der Tür noch einen bösen Blick zu, dann stieg sie ins Obergeschoss. »Mach doch beide Kisten auf!«, sagte sie zu Paula, die ratlos vor den beiden gekennzeichneten Kartons stand. Hannah riss selbst das Klebeband von einer der Kisten und griff hinein. »Siehst du!« Lächelnd drückte sie ihrer Tochter einen Schlafanzug in die Arme. »Und nun geh ins Bad und putz dir die Zähne. Ich mache inzwischen schon mal dein Bett fertig.«
    Nachdem Paula eingeschlafen war, setzte sich Hannah in ihr neues Wohnzimmer und kramte den Mietvertrag aus ihrer Aktentasche hervor. Dass das alte Haus, das sie so günstig gemietet hatte, etwas renovierungsbedürftig war, hatte sie auf den ersten Blick gesehen. Und es machte ihr nichts aus, denn man konnte ja nach und nach ein paar Verschönerungsarbeiten vornehmen. Die nette Frau Bogner, die sie beim Besichtigungstermin herumgeführt hatte, hatte ihr versichert, dass sie dabei weitgehend freie Hand habe. Doch eine Hintertür, die sich nicht verschließen ließ, war ganz eindeutig Sache des Vermieters. Den hatte sie allerdings bisher noch gar nicht kennengelernt.
    Hannah fand auf dem Dokument die Telefonnummer des Hausbesitzers, eines M. Marbach, und tippte sie in ihr Handy. Wenige Sekunden später runzelte sie erneut die Stirn, als eine Computerstimme ihr mitteilte: »Kein Anschluss unter dieser Nummer.«
    Sie schaltete ihr Handy ab und schloss für einen Moment die Augen. »Das ist jetzt wohl ein schlechter Scherz«, murmelte sie. »Und ein Telefonbuch habe ich natürlich auch noch nicht.« Sie schüttelte den Kopf und legte den Mietvertrag beiseite. Dabei fiel ihr Blick auf ihren Laptop. Zwar hatte sie ihr Büro noch nicht fertig eingerichtet, aber die Telefon- und Internetverbindungen waren bereits installiert. Entschlossen nahm sie den Laptop und trug ihn nach oben. Es dauerte einen Moment, bis sie das Gerät für die neue Verbindung eingerichtet hatte, doch dann ließ sich problemlos das Online-Telefonbuch aufrufen.
    »O nein!« Entnervt starrte sie auf die siebenundzwanzig Treffer, die der Name Marbach für die hiesige Postleitzahl und die mit M beginnenden Vornamen brachte. »Manfred, Marco, Marcus, Martin, Matthias, Michael ... Die kann ich doch jetzt nicht alle anrufen! Wenn ich doch bloß nicht nur den Anfangsbuchstaben des Vornamens hätte.« Da ihr Vermieter auch nur eine Postfachadresse angegeben hatte, die sie nicht weiterbrachte, gab sie verärgert auf.
    »Irgendwo hatte ich doch einen Zettel mit der Handynummer!«, erinnerte sie sich und durchforstete noch einmal die Mappe mit den Unterlagen zum Haus. Auf der Rückseite des Mietvertrags wurde sie schließlich fündig. Mit fliegenden Fingern tippte sie die Nummer ein und wartete. Es klingelte einmal, zweimal ... Nach dem dritten Klingeln ertönte ein Knacken und Rauschen, dazwischen eine dunkle Männerstimme: »...bach?«
    »Äh, ja, entschuldigen Sie die Störung.« Hannah strich sich ihr halblanges honigblondes Haar hinters Ohr und spähte auf ihre Armbanduhr. Es war kurz vor neun. »Mein Name ist Mayer, ich bin Ihre neue Mieterin und ...«
    »... Bitte? ... Ganz schlechter Empfang hier ...«, unterbrach die Stimme sie.
    Hannah
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