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Der Utofant

Der Utofant

Titel: Der Utofant
Autoren: Johanna und Günter Braun
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ging kaum wahrnehmbar ein warmer Strom, er wußte, woher er kam.« Als sie ihm entgegenfliegt, sie gehört zu den Muiden, fällt die grauenvolle Entscheidung des Muidensip-penoberhaupts. »Die lassen wir nicht zurück, die soll mit diesem Rameo auf ewig im Weltraum vergammeln. «Der Prometidenboß faßt einen ähnlichen Beschluß. So können Rameo und Jaliune nicht mehr zurück. Vor Liebe sich verzehrend, schweben sie im Weltraum. Um sich zu küssen, müssen sie den Helm lüften, und das bringt unweigerlich den Tod. »Aber sei’s drum«, sagt Rameo. Jaliune denkt auch so.

    Eleonora Dreemer
    Desinformationen
    und Ersatzinformationen
    Die Säulen des Weltenbaues
    Edition Info • Saturna Nord

    Bisher wurde uns eingetrichtert, der glaubwürdige Berichterstatter müsse ohne Phantasie oder deren Keimformen geboren sein. Er sollte ständig mit einem Vorrat handfester Informationen ausgerüstet sein oder zumindest wissen, wie er am schnellsten und sichersten an sie herankommt. Nie sollte er in die Lage geraten, sich in phantastischer Spekulation üben zu müssen. Er sollte fest davon überzeugt sein, alles erkennen, alles ergründen und alles verstandesmäßig begreifen zu können, so daß ihm nichts verborgen bleibt. Gelänge es ihm doch einmal nicht, ein Phänomen zu durchschauen, müsse er phantasielos genug sein, sich damit zufriedenzugeben. Ohne echte Informationen sollte er sich keinen Überblick verschaffen, keinen Bericht erstatten und keine Einschätzung der Lage geben. Uns hat man es eingebimst: Die Information ist die Mutter der Glaubwürdigkeit! Eleonora Dreemer behauptet nun, dort, wo die Information nicht hinkomme, müsse man mit den Stiefmüttern Ersatzinformation, Falschmeldung, Gerücht, Vermutung vorliebnehmen. Eine klare Information auszuwerten sei auch einem mittleren Einfaltspinsel möglich, aber mächtige Staaten der Weltgeschichte hätten sich auf die Säulen der Desinformation und Ersatzinformation gegründet. Die Autorin nennt diese Staaten nicht, sie scheinen untergegangen zu sein. Ich jedenfalls bin über keinen Staat und kein System informiert, das auf die Dauer von D- und EInforma-tionen leben konnte, auch wenn es ihm zeitweilig gelang, seine Insassen mit falschen Informationen zu füttern oder sie hungern zu lassen. Ohne eine kräftige Informationskost müssen sie meines Erachtens unruhig werden, dann abstumpfen und schließlich verblöden.
    Frau Dreemer führt uns das Gegenteil vor. Sie wurde von Kindheit an informationsarm bis informationslos ernährt. Heute ist sie bei guter Gesundheit und geistiger Regsamkeit 107 Jahre alt, wurde nie operiert, besitzt noch alle Zähne und benutzt keine Brille.
    Zunächst habe sie zwar gegen die Kost protestiert und eine »unausstehliche Fragesucht« entwickelt, die sie bei Eltern und Erziehern unbeliebt machte. Um Ruhe vor ihr zu haben, hätte man sie mit D- und E-Informationen gestopft. Diese bezogen sich auf inner- und außerirdische Politik, auf kriegerische, verbrecherische und auf Vorkommnisse in der Geschlechterwelt.
    Nicht jede D- und E-Info sei von ihr als solche erkannt worden. Anfangs habe sie die meisten als vermeintliche echte mit gutem Appetit verspeist. Auch als sie lernte, D und E herauszuschmecken, habe sie das Gebotene nicht zurückgewiesen. Sie habe vielmehr die Gewohnheit angenommen, aus Bruchstücken, Andeutungen, sich widersprechenden Darstellungen, Beteuerungen, Schwüren, Mienen, aus lauten Reden, Beschimpfungen, aber auch aus Schweigen etwas zu ziehen, was einer Information ähnlich sah.
    »Ich habe in meinem Innern seit hundert Jahren ein sensibles Fühlersystem entwickelt, das sogar aus NICHTS etwas ertasten kann.« Dieses System sei durch die informationsarme und ersatzinformative Ernährungsweise entstanden. Eleonora Dreemer nennt es ein Organ. Es Phantasie zu nennen, würde seine Eigenart nicht treffen, es sei mehr als die herkömmliche Phantasie, hier habe sich dauerndes Ahnen- und Fühlenmüssen zu einer organischen Anlage entwickelt. Erkennt die Autorin mit diesem Organ auch echte Informationen? Und was zieht sie aus ihnen? nichts. »Ich habe im Laufe von hundert Jahren so viele D- und E-Informationen geschluckt und mein System passieren lassen, daß meine Geschmacksnerven keinen Unterschied mehr signalisieren. Es ist wie beim massenhaften Genuß von billigen Süßwaren, man verliert den Feingeschmack für andere Nahrung.« Die Zahl der Besucher, die sich von Frau Dreemers sensiblem Fühlersystem D-und E-Informationen
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