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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)
Autoren: Stefan M. Ritter
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flüsterte er und der Schrecken des bevorstehenden Untergangs stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Da tauchte plötzlich Wer Telos, der alte Ausbilder der Wächter, auf und dessen stämmige, unbeugsame Statur gab ihm neue Hoffnung. Sie nickten sich knapp zu.
    »Wie lauten Eure Befehle, Orcard?«, fragte er mit scheinbar ruhiger Stimme.
    Orcard zögerte, dann antwortete er: »Ich werde versuchen, einen Trupp Wächter zum Serapis zu führen. Vielleicht können die Priester helfen.«
    »Ich verstehe.« Er straffte sich. »Wenn Ihr nichts dagegen habt, werde ich meinerseits einige Freiwillige um mich scharen und die Stellung hier halten.« Er schaute sich bedeutsam um. »Auch wenn dazu wenig Hoffnung besteht.«
    „Vielleicht ist es besser, wenn Ihr mit mir zusammen zum Serapis kommt. Noch habe ich Hoffnung.«
    »Verzeiht, aber ich ziehe es vor, hier zu kämpfen.«
    Orcard starrte ihm einige Augenblicke in die Augen und beide wussten sie, dass sie sich nie mehr wiedersehen würden. Dann nickte er knapp.
    »Die Götter mögen Euch beistehen, Telos!«
    »Euch auch, Orcard. Euch auch.« Damit wandte er sich ab und schrie Kommandos in die Nacht, und tatsächlich sammelten sich einige Wächter um den alten Kämpfer.
    Orcards Miene blieb ausdruckslos und in diesem Moment bewunderte er ihn. Dennoch war er froh, ihm nicht mehr in die Augen schauen zu müssen.
     
    ***
     
    Mela war zusammen mit Lona auf dem Weg nach Hause gewesen, als der Alarm ertönte und die Stadt in ein Tollhaus verwandelte. Erschrocken hatten sie sich angeschaut und gefragt, was das zu bedeuten hatte. Doch dann hatte Lona den ersten Dunklen gesehen und das Blut schien ihr in den Adern zu gefrieren. Auch Mela war wie geschockt, kaum fähig, sich noch zu bewegen. Die Dunklen, dachte sie immer wieder, die Dunklen waren zurückgekehrt und griffen dieses Mal die Stadt selber an!
    Ihre Augen suchten den Serapis , doch das rote Feuer auf der Spitze war erloschen und sie überkam eine böse Ahnung. Was war nur geschehen? Das Feuer brannte immer, auch beim stärksten Sturm; nichts vermochte es zu löschen, doch jetzt konnte sie es nicht mehr sehen.
    »Wir müssen weg von hier!«, rief sie Lona zu, die wie von Sinnen war. »Hier auf der offenen Straße können wir nicht bleiben!«
    Lona nickte geistesabwesend und ließ sich von Mela, die sie an der Hand gepackt hatte, willenlos weiterziehen. Von vorne ertönten laute Schreie und Mela beschloss, nach rechts hin zu auszuweichen. Immer den Lärm vermeidend, gerieten sie zunehmend in Richtung der Klippen. Mela wollte nicht dorthin, denn von dort gab es kein Entkommen mehr, aber die Schreie und die Dunklen, die sie immer wieder sahen, ließen ihnen keine andere Möglichkeit. Menschen kamen ihnen entgegen; schreiend, sterbend, voller Angst. Mehrfach mussten sie ausweichen, da sie ansonsten einfach niedergetrampelt worden wären, niemand nahm mehr Rücksicht auf irgendwen, alle wollten nur noch ihr Leben retten. Doch Mela begriff, dass das nicht gelingen würde. Wo blieben nur die Wächter? Wo waren die Männer, die gegen die Dunklen kämpften?
    Plötzlich tauchte unmittelbar vor ihnen ein Dunkler auf und ruckartig blieben sie stehen, als könnten sie dadurch entkommen. Mela schaute sich verzweifelt um, doch es gab niemanden, der ihnen hätte helfen können. Noch während sie nach einem Fluchtweg suchte, schnellte der Dunkle los und kam direkt auf sie zu. Lona schrie grell auf und sprang zur Seite, um in panischer Angst davon zu laufen. Mela versuchte sie zu halten, doch Lona riss sich los und floh. Das aber war ihr Todesurteil, denn der Dunkle raste an Mela vorbei und stürzte sich auf Lona, die unter seinem Schatten verschwand.
    Als er sie passierte, meinte Mela Stimmen in ihrem Kopf zu vernehmen. Stimmen, die von Tod und ewiger Qual sprachen, gesprochen in einer uralten, längst vergessenen Sprache, deren Sinn sie dennoch begreifen konnte.
    Lonas furchtbare Schreie hörte Mela kaum mehr, als sie kopflos wieder in die Richtung floh, aus der sie gekommen war. Ihr Verstand kannte nur noch einen Gedanken: Sie musste zum Serapis ! Nur dort konnte sie hoffen , in Sicherheit zu kommen. Dort, wo die Priester und damit Thuraan waren. Der Lärm, die Toten, die Dunklen – alles war egal, nur hin zum Serapis !
     
    ***
    Chrenar hatte sich mühevoll fortgeschleppt, noch immer schmerzte seine Brust von dem furchtbaren Schlag, den er von dem fremden Eindringling erhalten hatte. Doch schlimmer war das, was er mit eigenen Augen hatte mit
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