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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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die Solomon Green-Ställe als die ihren bezeichnete.
    Maris ignorierte den Seitenhieb. Das hatte sie oft genug in der eigenen Familie zu hören bekommen. Alles, was sie liebte, vereinnahmte sie für sich, es gehörte ihr. So einfach war das. „Bei Versicherungsbetrug werden jetzt FBI-Agenten eingesetzt?“, hakte sie argwöhnisch nach.
    „Nur, wenn es sich um Entführung handelt, wenn Staatsgrenzen überschritten werden und auch Mord als Tatbestand auf der Liste steht.“
    Mord. Also hatte sie recht mit ihrer Vermutung gehabt. Es war ihnen tatsächlich jemand auf den Fersen, um sie umzubringen. Stammte ihre Beule von dem Versuch, sie zu ermorden, oder war vielleicht doch ein banaler Sturz die Ursache? „Wieso bist du ausgerechnet auf Solomon Green gekommen?“
    „Ein Tipp.“ Er zog einen Mundwinkel nach oben. Sein Gesicht war ihr so nahe, dass sie die kleinen Fältchen erkennen konnte, Lachfältchen, so als würde er oft und gerne lachen. „Ohne Spitzel kämen wir Gesetzeshüter nicht weit.“
    „Also wusstest du, dass Sole Pleasure in Gefahr war?“ Das gefiel ihr nicht, ganz und gar nicht. Ärger begann in den dunklen Augen zu glühen. „Warum hast du mir nichts gesagt? Ich hätte jeden genau beobachten können, ohne Verdacht zu erregen. Du hattest kein Recht, sein Leben aufs Spiel zu setzen.“
    „Alle Pferde sind versichert, jedes hätte das Ziel sein können. Sole Pleasure war eigentlich das unwahrscheinlichste Opfer, er ist zu bekannt. Sein Tod würde eine Menge Staub aufwirbeln.“ MacNeil hielt inne und betrachtete Maris nachdenklich,bevor er fortfuhr: „Und bis gestern Abend gehörtest du für mich noch zur Gruppe der Verdächtigen.“
    Das musste sie erst einmal verdauen, aber sie presste nur leicht die Lippen zusammen. „Was ist gestern Abend passiert, das deine Meinung geändert hat?“ Es war ebenso frustrierend wie beängstigend, dass sie sich nicht erinnern konnte.
    „Du hast mich um Hilfe gebeten. Du warst so wütend, dass du kaum sprechen konntest. Und du hattest Angst. Du meintest, wir müssten Sole Pleasure wegbringen, und sollte ich dir nicht helfen wollen, würdest du es allein machen.“
    „Sagte ich auch, wer es auf ihn abgesehen hat?“
    Er schüttelte leicht den Kopf. „Nein. Wie gesagt, du konntest kaum reden. Du hast auch keine meiner Fragen beantwortet. Ich dachte, du hättest einfach zu viel Angst. Ich wollte dir Zeit lassen, dich zu beruhigen, nachdem wir das Pferd in Sicherheit gebracht hatten, und dich dann erneut befragen. Dann fiel mir auf, wie blass du warst, und du hast gezittert. Ich dachte, du stündest unter Schock, deshalb bestand ich darauf, hier Halt zu machen, obwohl du weiterwolltest. Als wir dieses Zimmer betreten hatten, bist du ins Bett gefallen.“
    Seine Schilderung warf zwei interessante Fragen auf: Hatte sie sich nun allein ausgezogen oder nicht, und wie kam er überhaupt dazu, auf etwas zu bestehen? Eine Falte bildete sich auf ihrer Stirn, als Maris klar wurde, dass die momentane Situation Antwort genug auf letztere Frage war. MacNeil hatte sie nicht verletzt, er tat ihr nicht weh, aber er war eindeutig der Überlegene.
    Die Falte vertiefte sich, als sich Maris über sich selbst zu ärgern begann. Sie machte es schon wieder – sie ließ zu, dass ihre Aufmerksamkeit geschwächt wurde. Dass sie sich unleugbar zu MacNeil hingezogen fühlte, lenkte sie ab. Dabei musste sie sich auf Sole Pleasure konzentrieren. Sein Leben – und ihres höchstwahrscheinlich auch – hing davon ab, wie gut sie diesemMann in seinen Ermittlungen helfen konnte.
    Es stand also außer Frage, was hier wichtiger war.
    „Die Stonichers“, setzte sie langsam an. „Sie sind die Einzigen, die aus Sole Pleasures Tod einen finanziellen Vorteil ziehen würden. Aber das macht keinen Sinn. Als Deckhengst wird er ihnen viel mehr einbringen.“
    „Ein weiterer Grund, warum ich keine Gefahr für ihn sah und mich auf die anderen Tiere konzentriert habe. Die Versicherungssumme wäre kein großer Profit, aber es würde auch keinen Aufruhr verursachen, wenn eines von ihnen tot aufgefunden worden wäre.“
    „Wo und wie bin ich auf dich gestoßen?“, fragte Maris. „Bin ich zu deiner Unterkunft gekommen? Habe ich dich angerufen? Hat uns jemand gesehen? Oder hast du vielleicht jemanden gesehen?“ MacNeil hatte ein Zimmer in einem lang gestreckten Flachbau, den die Stonichers hatten bauen lassen, um die Zeitarbeiter unterzubringen. Als Trainerin wurde Maris der Luxus eines eigenen kleinen
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